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GK291 - Satan hinter Gittern

GK291 - Satan hinter Gittern

Titel: GK291 - Satan hinter Gittern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Freund sein möchte.«
    Das war’s dann.
    Leonard Montjoy kehrte hinter seinen Schreibtisch zurück.
    Bernard Moody führte uns aus dem Raum und teilte uns - mit einer Liste in der Hand - auf die vorgeschriebenen Zellen auf.
    »Daniels! Da hinein!« Der Angesprochene verschwand in der betreffenden Zelle. Wir gingen weiter -blieben stehen.
    »Farson! Mayo!« Wieder verschwanden zwei Neue.
    Die nächsten beiden kamen im zweiten Stock unter.
    Wenig später öffnete sich auch für mich eine Zellentür. Bernard Moody trat vor mir ein. Zwei Häftlinge erhoben sich. Der Oberaufseher sagte zu mir: »Das ist Bing Previn. Und der da heißt Clive Clay. Ich bringe euch hier einen Neuen, Freunde. Sein Name ist Anthony Ballard. Ich hoffe, ihr vertragt euch mit ihm. Wenn’s Wirbel in eurer Zelle gibt, mache ich euch alle drei zur Minna, habt ihr mich verstanden?«
    Previn und Clay nickten.
    »Also dann, Ballard«, brummte Bernard Moody. »Benehmen Sie sich so, daß mir keine Klagen zu Ohren kommen, dann wird der Aufenthalt für Sie in dieser Anstalt halbwegs erträglich sein.«
    Die Zellentür fiel gleich darauf mit einem dumpfen Knall zu. Moodys Schritte entfernten sich. Ich war mit Previn und Clay allein. Wir beschnüffelten einander erst einmal. Ich hatte nicht den Eindruck, daß ich mit meinen beiden Mithäftlingen Ärger bekommen würde.
    Da war ich nun. In jenem Zuchthaus, das Ron Ritchie als Untoter verlassen hatte. Im Moment sah es so aus, als würde es verdammt schwierig werden, herauszufinden, wer Ritchie zum mordenden Zombie gemacht hatte.
    Bing Prevon und Clive Clay wollten natürlich wissen, weshalb man mich eingelocht hatte. Ich erzählte ihnen, was in meiner Akte stand. Sie fragten, ob es draußen irgend etwas Neues gebe.
    Ich zuckte die Schultern. »Eigentlich nicht. Es ist alles noch beim alten. Ihr habt bestimmt nichts versäumt.«
    Sie sagten mir, welches Bett mir gehörte. Ich setzte mich darauf. Bing Previn gab mir ein paar wertvolle Tips, damit ich mich besser zurechtfinden konnte.
    Prevon war ein drahtiger Bursche mit listigen Augen und abstehenden Ohren. Auch ihn hatte die Polizei nach einem Einbruch geschnappt.
    Clive Clay hingegen war fast so groß wie ich, muskulös, mit einem Gebiß wie ein Nußknacker. Seine Fäuste waren kleine Schmiedehämmer, mit denen er gewiß eine Menge Schaden anrichten konnte.
    Ihn hatte der Arm des Gesetzes erwischt, als er die Kasse einer Großtankstelle plündern wollte. Bei der darauffolgenden Schlägerei hatte er einem Polizisten das Nasenbein gebrochen, was vor Gericht natürlich als schwere Körperverletzung arg ins Gewicht fiel.
    Previn und Clay saßen seit sechs Monaten. Im Normalfall hätte das geheißen, daß wir noch eine lange Zeit gemeinsam vor uns hatten. Sie konnten nicht wissen, daß ich das Zuchthaus wieder verlassen würde, wenn ich hinter das Geheimnis des Zombies gekommen war.
    Deshalb wappneten sie mich mit ihren Tips für die kommenden Jahre.
    »Hör zu, Ballard«, sagte Clive Clay mit eindringlicher Stimme: »Eines ist hier drinnen besonders wichtig: Versuche auf jeden Fall, nicht bei Barney Sunters anzuecken.«
    »Wer ist Barney Sunters?« wollte ich wissen.
    »Ein Gefangener. Er ist in diesem Zuchthaus der eigentliche Boß. Eine Menge Häftlinge tanzen nach seiner Pfeife. Wer bei Barney Sunters in Ungnade fällt, hat garantiert kein leichtes Leben mehr. Du gehst ihm besser aus dem Weg; verstehst du? Laß dich mit ihm auf keine Diskussion ein. Er reizt die Neuen gern mal, um sie zu testen. Und wenn dann einer auf seine Sticheleien eingeht, weil er nicht weiß, wen er vor sich hat, kriegt er’s umgehend mit Barney Sunters’ Gorilla zu tun. Das Schwein heißt Kent Sheldon. Er ist so stark, daß er die Eisenstäbe der Fenstergitter verbiegen könnte. Wenn der dich in die Mangel nimmt, kennst du dich selbst nicht mehr wieder.«
    »Weiß Montjoy nichts davon?« fragte ich.
    »Doch. Aber er kann nichts dagegen tun. Barney Sunters ist der Stärkere. Er kann jederzeit eine Gefängnisrevolte inszenieren. Das riskiert Montjoy lieber nicht.«
    Ich nickte. »Ich werde auf der Hut sein.«
    Bing Previn lehnte sich an die Wand. Sein Blick war in die Ferne gerichtet. Nachdenklich murmelte er: »Ich hab’ noch eine Ewigkeit hier drinnen vor mir. Manchmal finde ich den Tag schon beim Aufstehen zum Kotzen. Wenn man’s genau nimmt, sind die beiden Kerle, die kürzlich im Knast gestorben sind, fast zu beneiden. Die haben die ganze Chose hinter sich.«
    Ich horchte auf.

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