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GK317 - Das zweite Leben der Marsha C.

GK317 - Das zweite Leben der Marsha C.

Titel: GK317 - Das zweite Leben der Marsha C. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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du ne Meise, Clark? Wie kannst du nur so scharf bremsen?«
    »Halts Maul, Glenn!« gab Kenna wütend zurück.
    Hank Parnaby drehte sich auf dem Beifahrersitz um. Sein Gesicht schimmerte kreidebleich.
    »Clark hat ein Mädchen angefahren«, sagte er tonlos.
    »Meine Güte!« stöhnte David Atkins.
    »Das ist ja furchtbar!« stieß Gloria Devon aufgeregt hervor. Sie brachte nervös ihr Kleid in Ordnung.
    Glenn Gibbon starrte in den Nebel. »Wo ist sie?«
    »Keine Ahnung«, gab Hank Parnaby zurück.
    »Verdammt noch mal, warum steigt denn keiner von euch aus und sieht nach ihr?« schrie Clark Kenna.
    »Hör mal, wer hat das Mädchen denn umgefahren?« begehrte Glenn Gibbon auf. »Waren wir es, oder warst du das?«
    »Ich kann jetzt nicht aussteigen«, sagte Kenna. »Wenn ich den Wagen verlasse, klappe ich zusammen.«
    David Atkins stieß die Tür auf und verließ das Fahrzeug. Hank Parnaby folgte seinem Beispiel. Die anderen blieben sitzen.
    »Sie muß irgendwo dort drüben liegen«, sagte Parnaby.
    »Idiotischer Nebel!« schimpfte Atkins.
    Die Männer lauschten. Sie hörten nichts. Keine Atemgeräusche, keinen Schmerzenslaut. Nichts.
    »Mensch, wenn das Mädchen… tot ist«, raunte Atkins.
    »Dann bleibt’s an Clark hängen. Er ist gefahren.«
    »So einfach sehe ich das nicht. Wäre es nicht unsere Pflicht gewesen, ihn daran zu hindern, das Fahrzeug in Betrieb zu nehmen? Das haben wir nicht nur nicht getan, sondern wir haben ihn sogar noch als Fahrer bestimmt.«
    »Er hätte ablehnen können.«
    »Theoretisch ja. Aber was hätte er in diesem Fall von uns zu hören gekriegt?«
    Hank Parnaby winkte ab. »Du quasselst zuviel. Hilf mir lieber, das Mädchen zu finden. Vielleicht ist sie mit einem Schock davongekommen.« Parnaby hoffte, daß dies der Fall war.
    Aber er wußte, daß sich diese Hoffnung nicht erfüllen würde. Clark Kenna war zu schnell gefahren. Der Aufprall war mit großer Wucht erfolgt. Dennoch klammerte sich Parnaby an diesen Strohhalm.
    Mit verkrampften Fäusten tappten die beiden Männer durch den Nebel.
    »Hank!« zischte David Atkins schon nach wenigen Schritten. »Dort vorn.«
    Tatsächlich. Dort lag jemand auf dem Boden. Ein Mensch mit verrenkten Gliedern, dessen Körper seltsam gekrümmt war.
    Hank Parnaby schluckte schwer. »Da ist nichts mehr zu machen«, sagte er tonlos.
    »Das läßt sich doch auf diese Entfernung nicht feststellen«, sagte David Atkins.
    Parnaby schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht die Kraft, auch nur einen einzigen Schritt weiterzugehen.«
    »Hör mal, wie komme ich dazu…?«
    »Habe ich es von dir verlangt?« fragte Hank Parnaby gereizt.
    Atkins ging zwei Schritte weiter. »Ein junges, hübsches Ding. Vielleicht neunzehn«, sagte er zu Parnaby. »Was hatte sie um diese Zeit auf der Straße zu suchen? Allein.«
    »Vielleicht war sie ein Flittchen.«
    »So sieht sie nicht aus.«
    »Kann man noch etwas für sie tun?«
    »Ich glaube, sie ist tot.«
    Atkins und Parnaby gingen zum Fahrzeug zurück. Clark Kenna rauchte mit gierigen Zügen eine Zigarette.
    Mit angstgeweiteten Augen fragte er: »Was ist mit dem Mädchen?«
    »Sie lebt nicht mehr«, sagte Hank Parnaby.
    »Verfluchter Mist!« schrie Kenna. Er schlug mit der Faust auf das Lenkrad, daß es vibrierte. »Warum habe ich mich von euch überreden lassen, den Wagen zu fahren? Jetzt haben wir die Bescherung. Kann mir einer von euch sagen, was ich jetzt tun soll?«
    »Beruhige dich, Clark«, sagte Glenn Gibbon. Er legte dem Fahrer die Hand auf die Schulter.
    »Du hast gut reden. Man wird mich einsperren.«
    »Hört zu«, schaltete sich Gloria Devon ein. »Wenn dem Mädchen nicht mehr zu helfen ist - warum fahren wir dann nicht weiter?«
    »Bist du verrückt?« entfuhr es Clark Kenna. »Wir sollen das Mädchen einfach auf der Straße liegenlassen? Das wäre Fahrerflucht.«
    »Wir würden uns damit alle eine Menge Ärger ersparen«, sagte Gloria. »Dem Mädchen ist es egal, was weiter passiert. An sie brauchen wir nicht mehr zu denken. An uns müssen wir jetzt denken. Wir leben noch. Sie nicht mehr.«
    »Gloria hat nicht so unrecht«, sagte David Atkins nachdenklich. »Wenn wir weiterfahren, verschlimmern wir die Sache keinesfalls. Und wenn wir allesamt über diesen Vorfall den Mund halten, wird uns kein Mensch damit in Verbindung bringen.«
    »Es wäre eine strafbare Handlung«, beharrte Clark Kenna.
    »Zum Teufel, was hast du vor?« ärgerte sich Gloria. »Willst du zur Polizei fahren und dich selbst anzeigen?«
    »Fahr

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