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GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Segel strich. Dann wollten sie mich mit ihren Füßen bearbeiten.
    Ich hatte großes Glück, daß ich gerade noch rechtzeitig meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter reißen konnte.
    »Vorsicht!« schrie der mit dem Kreuz. »Der miese Hund ist bewaffnet.«
    Die Kerle machten auf den Absätzen kehrt und rannten mit langen Sätzen davon.
    ***
    Jess Payne schnitt die Kritiken aus der Zeitung.
    Eine Angewohnheit, die fast alle Schauspieler hegen und pflegen. Payne hatte schon eine reichhaltige Sammlung. Sehr viele ausgezeichnete Zensuren waren darunter.
    Natürlich auch einige vernichtende. Welcher Schauspieler hätte die noch nie bekommen.
    Payne war allein im Haus.
    Plötzlich vernahm er im Keller ein Gepolter. Erstaunt hob er den Kopf. Das Geräusch wiederholte sich.
    Sonderbar, dachte er kopfschüttelnd. Wie kommt es zu diesem Geräusch?
    Payne legte die Zeitung nachdenklich weg.
    Er fragte sich, ob er mal nach unten gehen und nachsehen sollte. Ein neuerliches Gepolter ließ ihn unwillkürlich zusammenfahren.
    »Das ist doch…«
    Er sprang auf. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Eine tiefe Falte kerbte sich in seine Stirn.
    Er verließ das Arbeitszimmer, ging durch den Wohnraum und trat in die Halle.
    Dann näherte er sich mit vorsichtigen Schritten dem Kellerabgang. Seine Hand ertastete den Türgriff.
    Er öffnete die Tür und schaute in das Dunkel hinunter.
    »Ist da jemand?« fragte er mit fester Stimme, obwohl sich seiner eine unangenehme Unruhe bemächtigt hatte.
    Sein Ruf hallte in den dunklen Keller hinunter und kam als gespenstisches Echo zurück.
    »Hallo!« rief der Schauspieler, sich zur Ruhe zwingend. »Ist da jemand?«
    Er bekam keine Antwort.
    Unentschlossen stand er vor der offenen Kellertür. Sollte er umkehren? Sollte er hinuntergehen?
    Kein weiteres Gepolter war zu hören. Vielleicht war etwas schlecht gelagert gewesen und sozusagen auf Raten umgefallen.
    Der Schauspieler entschied sich dennoch, nach unten zu gehen.
    Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen. Vorsichtig stieg er die steile Kellertreppe hinunter.
    Eine ungewöhnliche Kälte schlug ihm entgegen.
    Er hatte das Gefühl, daß es im Keller noch nie so kalt wie jetzt gewesen war, doch er dachte sich nichts dabei.
    Unten angelangt, machte Jess Payne Licht.
    Payne hatte erst vor einigen Wochen das ganze Haus komplett neu eingerichtet.
    Alle Dinge, die er nicht weggeben wollte, standen hier unten. An manchen hing sein Herz.
    So zum Beispiel an einem Breitklingenschwert, das er vor vielen Jahren in einem Film benutzt hatte.
    Nun lag es unbeachtet in einer Ecke. Trotzdem wollte sich Payne nicht davon trennen. Irgendwann würde er es wieder nach oben holen und irgendwo an die Wand hängen.
    Sein Blick schweifte über einen Schrank, über geisterhaft wirkende Polstermöbel, weil sie mit weißen Laken zugedeckt waren.
    Er schaute zu dem breiten Marmortisch hinüber.
    Auf dem Tisch stand…
    Jess Payne traf vor Schreck beinahe der Schlag.
    Auf dem Tisch stand ein schwarzer Sarg.
    ***
    Ich torkelte angeschlagen zu meinem Wagen zurück.
    Ächzend ließ ich mich hinter das Lenkrad fallen. Mit zitternder Hand öffnete ich das Handschuhfach und entnahm diesem mehrere Kleenextücher.
    Ich klappte die Sonnenblende nach unten und betrachtete mein verschwollenes Gesicht im Schminkspiegel.
    Dann begann ich mich mit den kühlen Erfrischungstüchern zu reinigen.
    Ich entnahm dem Handschuhfach eine Koffeintablette, die meine schlaff gewordenen Lebensgeister wieder aufwecken sollte.
    Plötzlich hörte ich trippelnde Schritte. Meine Sinne waren sofort aufs höchste gespannt.
    Ich schaute nach vorn und sah die Schwarzhaarige um die Ecke kommen, die mir die Hiebe eingebrockt hatte.
    Ich wartete ab, ließ sie herankommen. Als sie dann meinen Peugeot erreicht hatte, schnellte ich mit gezogener Waffe aus dem Wagen.
    Das Mädchen war so perplex, daß es gar nicht daran dachte, davonzulaufen. Ich war froh, daß die Kleine so reagierte, denn ich hätte ihr unmöglich nachlaufen können, wenn sie getürmt wäre.
    »Wenn ich Sie bitten dürfte, einzusteigen!« sagte ich hart.
    Das Mädchen gehorchte zitternd.
    »Ich habe gleich gewußt, daß ich Schwierigkeiten bekommen würde«, jammerte sie.
    »Wie heißen Sie?« fragte ich.
    »Amy Bond«, sagte sie schnell und putzte sich mit einem weißen Taschentuch geräuschvoll die Nase. »Rod Flynn hat es jedem Mädchen gesagt…«
    »Was?«
    »Wenn jemand kommt, der etwas über Sam Hyde wissen will, sollen wir

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