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GK326 - Die Satansbrut

GK326 - Die Satansbrut

Titel: GK326 - Die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Der Beifahrer nahm seine Mütze ab, legte sie auf seine Knie, rutschte im Sitz etwas tiefer und streckte die Beine aus, so gut es ging.
    In diesem Augenblick erreichte sie die Meldung aus der Zentrale.
    Der Beifahrer griff sich das Mikrophon. Aus dem Lautsprecher kam die erregte Stimme des Beamten.
    »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll!« sagte der Mann in der Zentrale. »Da hat sich soeben ein Wiener Brillenfabrikant mit uns in Verbindung gesetzt, um eine haarsträubende Meldung loszuwerden. Der Mann redete von Dämonen…«
    »Ein Spaßvogel«, sagte der Beifahrer.
    »Danach hat es mir ganz und gar nicht geklungen.«
    »Sollen wir diesem Unsinn etwa nachgehen?«
    »Es wäre besser. Angenommen, der Mann hat die Wahrheit gesagt…«
    »Unsinn!«
    »Auf jeden Fall gibt es zwanzig Kilometer vor St. Polten zwei Tote, um die ihr euch kümmern müßt.« Der Mann in der Zentrale berichtete seinen Kollegen nun haarklein, was ihm Vladek Rodensky mitgeteilt hatte.
    Der Beifahrer riß verwirrt die Augen auf.
    Er bestätigte den Empfang der Meldung, schob das Mikro in die Halterung, nickte seinem Kollegen zu und sagte: »Los, dreh auf. Ich bin neugierig, was an dieser Geschichte wirklich wahr ist.«
    ***
    Nodot spürte, daß sein Ende nahe war. Er lag auf den steinernen Fliesen im »Haus der guten Taten« und war nicht mehr fähig, sich zu erheben.
    Es gab für den Dämon nur noch eine einzige Chance: Wenn Ephraim ihm half, würde er nicht sterben.
    Ephraim betrat mit schweren Schritten das »Haus der guten Taten«. Nodot litt furchtbare Qualen.
    Er krümmte sich ächzend. Sein blutender Körper rollte sich zusammen. Er hechelte, während seine schmutziggrauen Augäpfel weit aus den Höhlen quollen.
    Nodot war nicht sicher, ob Ephraim ihm das Leben retten würde. Das Betreten dieses Gebäudes schwächte das Böse und stärkte in gleichem Maße das Gute.
    Nodot hob mühsam den Kopf. Er starrte zu seinem Bruder hinüber und nahm mit ihm telepathischen Kontakt auf.
    »Ephraim!« übermittelte er seinem Bruder verzweifelt. »Ephraim, ich sterbe!«
    »Idiot!« bekam er zur Antwort. »Warum hast du dich von Silver so schlimm zurichten lassen? Warum hast du nicht auf mein Eintreffen gewartet?«
    »Er wollte doch dieses verdammte Haus betreten. Ich dachte, ich müßte das verhindern. Du weißt, daß uns ein Aufenthalt in diesem Gebäude schwächt. Ephraim, ich flehe dich an, laß mich nicht auf diese qualvolle Weise sterben!«
    »Ich kann dir nicht helfen, Nodot! Du hättest vorsichtiger sein müssen!«
    »Ich bin dein Bruder, Ephraim. Du darfst mich jetzt nicht im Stich lassen. Schenk mir ein bißchen von deiner Kraft.«
    »Das kann ich nicht. Ich brauche sie für Silver. Ich muß diesen Bastard vernichten.«
    »Du hast bereits Aaron verloren. Wenn du mich auch verlierst, bist du allein, Ephraim. Dann hält keiner mehr zu dir. Dann bist nur noch du von unserer ganzen Sippe übrig.«
    »Es tut mir leid, Nodot. Ich kann nichts für dich tun.«
    Nodots Kopf sank auf den Boden. Er hatte befürchtet, daß Ephraim ihm nicht helfen würde. Schmerzwellen rasten durch seinen Körper.
    Er zuckte konvulsivisch. Ephraim trat zwei Schritte vor. Nodot fühlte, wie sich ihm die grausame Schattenhand des Dämonentodes näherte.
    Er unternahm einen letzten Versuch. Abermals setzte er sich mit seinem Bruder in Verbindung.
    »Ephraim!« Es war ein verzweifelter Aufschrei. Ein verstörter Hilferuf, den Mr. Silver und Vicky Bonney jedoch nicht hören konnten.
    »Schluß jetzt, Nodot!« herrschte Ephraim den Bruder an.
    »Ich flehe dich an, hilf mir!«
    »Ich sagte dir schon, daß das unmöglich ist!«
    »Ich würde dich unterstützen, Ephraim. Wenn du mir genügend Kraft zur Verfügung stellst, könnten wir zu zweit über Silver herfallen. Er rechnet nicht mehr mit mir. Um so mehr könnte ich ihn mit einem Angriff überraschen.«
    Ephraim schien das, was Nodot ihm soeben mitgeteilt hatte, zu gefallen. Das gab ihm vielleicht eine Möglichkeit, den Hünen mit den Silberhaaren zu überlisten.
    Mr. Silver rechnete nur noch mit einem Gegner – und der stand vor ihm.
    Mit einem Angriff von hinten konnte der Ex-Dämon auf keinen Fall rechnen. Wenn Ephraim im »Haus der guten Taten« auch stark geschwächt war, sollte es ihm doch gemeinsam mit Nodot gelingen, mit diesem verhaßten Gegner fertigzuwerden.
    »Ephraim!« Nodot riß den Bruder aus seinen Überlegungen. »Ephraim, ich habe nicht mehr viel Zeit!«
    »Ich werde dich retten!« entschied Ephraim.

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