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GK346 - Die Rache des Magiers

GK346 - Die Rache des Magiers

Titel: GK346 - Die Rache des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Colt Diamondback wies immer noch auf die breite Brust des Hünen. Der Bursche schien seine Sprache verloren zu haben, und das war ein Segen.
    Dafür war sein Minenspiel um so beredeter. Wenn er gekonnt hätte, wie er wollte, hätte ich wohl nicht mehr allzu lange zu leben gehabt.
    Aber zum Glück ging’s hier nicht nach seinem, sondern nach meinem Willen. Ich ließ den Mann nicht aus den Augen, während ich das Wort an den Wirt richtete.
    »Ich gehe, sobald sich der Zweck meines Besuches erfüllt hat.«
    »Was wollen Sie?«
    »Ein paar Auskünfte.«
    Der Wirt biß sich auf die wulstige Unterlippe. Sein Blick schweifte durch das Lokal, als würde er bei seinen schwarzen Gästen Hilfe suchen.
    »Samson Roundtree«, sagte ich. »War das einer von Ihren Gästen?«
    »Roundtree?«
    »Haben Sie was mit den Ohren? Ich denke, ich rede deutlich genug.«
    »Ich kenne keinen Samson Roundtree.«
    »Wieso hat er sich dann die Nummer Ihres Lokals aufgeschrieben?«
    »Weiß ich doch nicht. Vielleicht hat er mal angerufen, ohne seinen Namen zu nennen. Hier war er jedenfalls noch nicht.«
    »Und Magnus Mo? Gehört der auch nicht zu Ihren Stammkunden?«
    Die Reaktion auf diesen Namen war verblüffend. Dem Wirt blieb die Luft weg. Seine Gäste zuckten zusammen, als hätte ich sie mit einer Peitsche geschlagen.
    Magnus Mo schien eine gefährliche Zauberformel zu sein. Ich hatte sie ausgesprochen, und sie sollte mir unverzüglich zum Verhängnis werden.
    Plötzlich machte mein Colt Diamondback auf niemand mehr Eindruck. Es war so, als hätten die Neger erkannt, daß ich lediglich eine Spielzeugpistole in meiner Hand hielt.
    Von allen Seiten griffen sie mich gleichzeitig an.
    Sie stürzten sich auf mich.
    Ich schlug und trat um mich und jagte eine Kugel in die Decke, doch das Krachen vermochte die Meute nicht zu erschrecken.
    Viele Hände packten mich.
    Mir wurde der Colt aus der Hand gerissen.
    Mehrere Fäuste trafen meinen Kopf. Ich wehrte mich verbissen gegen die Übermacht. Doch es wäre nicht mit rechten Dingen zugegangen, wenn ich gesiegt hätte.
    Atemlos kämpfte ich, solange ich dazu in der Lage war.
    Es gelang mir, einige Gegner auszuknocken. Doch an ihre Stelle traten sofort andere Schwarze, die haßerfüllt auf mich einschlugen.
    Ich warf mich keuchend gegen die lebende Mauer, versuchte mit allen Mitteln, die Tür zu erreichen, ins Freie zu gelangen.
    Doch die Mauer stieß mich zurück.
    Ein Faustschlag landete in meiner Magengrube. Ein heftiger Schmerz explodierte dort. Ich biß die Zähne zusammen, sah aus den Augenwinkeln, wie der Wirt eine Flasche vom Regal nahm und sie hochschwang.
    Als sie herabsauste, warf ich mich zur Seite.
    Doch nicht weit genug, weil dies meine Bewegungsfreiheit nicht zuließ. Die Flasche traf ihr Ziel.
    Und ich verlor augenblicklich die Besinnung.
    ***
    Allmählich wurde Mr. Silver unruhig.
    Er ging im Living-room nervös auf und ab. Seine Brauen, die aus puren Silberfäden bestanden, waren eng zusammengezogen. Eine steile Sorgenfalte grub sich in die Stirn des hünenhaften Ex-Dämons.
    Zu lange war Tony Ballard bereits weg.
    Zu lange hatte Mr. Silver nichts mehr von seinem Freund und Kampfgefährten gehört. Das schmeckte ihm nicht.
    »Da stimmt doch etwas nicht!« knurrte er.
    Die Zeitung, die den Anstoß dazu gegeben hatte, daß Tony Ballard das Haus verließ, lag immer noch auf dem Tisch.
    Mr. Silver warf einen Blick auf das schreckliche Bild, über dessen Veröffentlichung er sich so sehr geärgert hatte.
    Plötzlich war ihm ganz mulmig zumute. Ein Gedanke hatte ihn erschreckt. Sah Tony Ballard etwa bereits so aus wie Samson Roundtree?
    Der Ex-Dämon schüttelte ärgerlich den Kopf. »Blödsinn. Wie komme ich denn darauf?«
    Der Hüne mit den Silberhaaren blieb abrupt stehen. Er verfügte über außergewöhnliche Fähigkeiten, wie sie kein Mensch hatte.
    Zumeist konnte er sich ihrer jedoch nur in Streßsituationen bedienen. Mr. Silver konzentrierte sich auf seinen Freund.
    Er versuchte Tony Ballard zu orten, doch es klappte nicht. Immer wieder wurde der Ex-Dämon abgelenkt. Einmal von einem vorbeifahrenden Wagen. Dann vom Ticken der Pendeluhr. Dann von einem Taxi, das vor dem Haus anhielt.
    Mr. Silver gab den Versuch auf.
    Es schellte. Der Ex-Dämon begab sich zur Tür. Es war Vicky Bonney. Sie kam von der Anprobe zurück. Ihre veilchenblauen Augen strahlten.
    Mr. Silver half dem hübschen blonden Mädchen aus dem Kamelhaarmantel.
    »Danke«, sagte Vicky.
    »Paßt das Kleid?« erkundigte sich

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