GK346 - Die Rache des Magiers
Mo.«
»Und mich läßt er dumm sterben. Ich habe von alldem keine Ahnung.«
Tucker Peckinpah erzählte dem Ex-Dämon ausführlich, was er von Tony Ballard erfahren hatte. Nun war auch Mr. Silver im Bilde.
Und er war entschlossen, nicht mehr länger zu Hause zu bleiben, sondern sich unverzüglich in diesen mysteriösen Fall einzuschalten.
***
Drew Bundini betrat gedankenverloren sein Anwaltsbüro. In seinem Kopf geisterte immer noch das Gespräch herum, das er mit den drei Gefangenen geführt hatte.
Sie wollten ihn nicht als ihren Pflichtverteidiger haben, hatten ihn eiskalt abgelehnt. Sie hatten behauptet, weder ihn noch irgendeinen anderen Verteidiger nötig zu haben.
Eine verrückte Bande. Diese Typen schienen nicht zu begreifen, wie tief sie in der Klemme steckten.
Bundini schloß die Tür hinter sich. Sein Blick streifte Sherrill, seine junge brünette Frau, und er erschrak.
Jemand schien Sherrill etwas angetan zu haben. Sie machte einen verstörten Eindruck auf ihn. Das rpachte ihn ganz konfus.
»Sherrill!« stieß er beunruhigt hervor. Er warf die Aktentasche auf den Schreibtisch.
Seine Frau erhob sich. Er nahm sie in seine Arme, drückte sie an sich, spürte, wie sie zitterte.
»Sherrill, was ist passiert?« fragte er nervös.
»Du warst kaum weg, da tauchte hier ein alter Neger im schwarzen Havelock auf«, berichtete Sherrill Bundini schleppend. »Der Mann war unheimlich, Drew.«
»Was hat er gewollt? Hat er dir etwas getan?«
»Nur mit seinen Worten.«
»Was hat er gesagt, Liebling?«
»Er sagte, du sollst diese drei Neger nicht verteidigen, denn du müßtest ihnen viele Fragen stellen, und das wäre nicht gut, denn zuviel Wissen könnte tödlich sein. Für uns beide. Drew, ich war ganz außer mir…«
»Das kann ich mir vorstellen!« sagte der Anwalt grimmig. Seine Wangenmuskel zuckten. Seine Augen wurden schmal. »Fast dasselbe haben die drei Neger gesagt«, erzählte er seiner Frau. »Sie rieten mir, die Verteidigung niederzulegen. Sie sagten, wenn ich das nicht tun würde…«
Sherrill Bundini löste sich aus den Armen ihres Mannes. Sie richtete ihren angsterfüllten Blick auf Drew.
»Was wirst du tun?«
»Ich lasse mich von diesen Banditen und dem alten Halunken, der während meiner Abwesenheit bei dir war, nicht einschüchtern.«
»Vielleicht solltest du die Verteidigung doch…«
Drew Bundini schüttelte energisch den Kopf. »Das kommt nicht in Frage, Sherrill. Ich habe diesen Job übernommen, und ich führe ihn nun zu Ende. Egal, was da kommen mag.«
Sherrill schluckte hörbar. »Ich habe Angst, Drew.«
»Brauchst du nicht zu haben. Ich bin ja jetzt bei dir.«
»Du hättest diesen unheimlichen Alten sehen sollen.«
»Nannte er seinen Namen?«
»Nein.«
»Hast du ihn danach gefragt?«
»Ja.«
»Jubilee Gunn, Bumpy Hayes und Moses Brown gehören einer Sekte an«, sagte der Anwalt. »Möglicherweise ist der Alte im schwarzen Havelock ihr Sektenführer.«
»Was ist das für eine unheimliche Sekte, Drew?«
»Keine Ahnung, aber ich werd’s herausfinden. Du weißt, wie hartnäckig ich sein kann, wenn ich etwas wissen möchte.«
»Wenn das nun keine leere Drohung ist, Drew…«
Der Anwalt preßte die Kiefer zusammen. Sein Gesicht nahm einen harten, kriegerischen Ausdruck an. »Ich gebe nicht klein bei. Niemals. Drew Bundini läßt sich nicht einschüchtern. Der schlägt zurück, wenn es zu dick kommt. Mach dir keine Sorgen, Liebling. Wir werden mit diesem Problem gemeinsam fertig.«
»Ich begreife nicht, warum sich die Schwarzen von dir nicht helfen lassen wollen, Drew.«
»Sie haben irgend etwas zu verbergen. Sie hüten irgendein Geheimnis. Vermutlich ist das auch der Grund, weshalb Samson Roundtree sterben mußte.«
»Die drei Gefangenen haben den Mord nicht begangen.«
»Die nicht, aber ich bin sicher, sie wissen, wer es getan hat.« Drew Bundini nickte seiner Frau aufmunternd zu. »Komm. Laß uns für heute Schluß machen und nach Hause fahren. Vergiß den Ärger und den Schreck, den dir dieser komische Alte eingejagt hat. Ich habe dir versprochen, daß ich heute abend mit dir ausgehen, und was man verspricht, muß man bekanntlich halten.«
Das Ehepaar Bundini verließ wenig später die Kanzlei. Sherrill setzte sich in den großen neuen Wagen, der noch nicht mal ganz bezahlt war.
Drew ließ die Maschine an und fuhr los. Er erinnerte sich an sein Gespräch mit dem Sergeant und fragte seine Frau nach einem Hausmittel, das er dem Beamten zur Behandlung seiner
Weitere Kostenlose Bücher