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GK346 - Die Rache des Magiers

GK346 - Die Rache des Magiers

Titel: GK346 - Die Rache des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Gleichgültigkeit über Ablehnung bis zu Haß und Verachtung.
    Verdammt noch mal, ich konnte nicht begreifen, weshalb die Hautfarbe eines Menschen ein so großes Problem war.
    Wieso kam es so sehr darauf an, wie der Mensch aussah? Warum achtete man nicht mehr auf die inneren Werte?
    Es roch nach Rauch und billigem Schnaps. Die Neger saßen an den Tischen und unterhielten sich. Aber ihr Gemurmel verstummte, als sie mich sahen.
    Ich war ein unerwünschter Fremdkörper hier drinnen. Man wußte noch nicht, wie man auf mein Erscheinen reagieren sollte, schwieg vorerst einmal.
    Ich versuchte so zu tun, als wäre mein Haut auch schwarz und als könne die eiskalte Ablehnung, die mir von überallher entgegenströmte, unmöglich mir gelten.
    Auf meinem Weg zum Tresen folgten mir alle Blicke. Die Luft schien zu knistern. Die Oklahoma-Bar erschien mir in diesem Moment wie ein Pulverfaß. Es fehlte nur ein einziger Funke…
    Ich erreichte den Tresen. Der Wirt, ein Glatzkopf mit großen Knopfaugen, musterte mich eingehend.
    Ich schenkte ihm ein entwaffnendes Lächeln. »Ich habe mich nicht verlaufen. Ich bin absichtlich hier.«
    »Und was wollen Sie?« fragte der Wirt knurrend.
    Ich machte eine Handbewegung, die das gsamte Lokal einschloß. »Geschlossene Gesellschaft heute?«
    »Nicht nur heute. Immer«, stellte der Wirt richtig. »Sie sind der erste Weiße seit Bestehen der Oklahoma-Bar, der seinen Fuß hier hereinsetzt.«
    »Darauf wollen wir trinken«, sagte ich.
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Ihren Ranzen schnüren und wieder gehen würden.«
    »Sie kennen wohl das Gesetz nicht. Dies hier ist ein öffentliches Lokal. Folglich sind Sie verpflichtet, mich zu bedienen. Ich bin weder minderjährig noch betrunken.«
    »Aber du bist weiß«, schnarrte plötzlich hinter mir eine Stimme. »Und diese Farbe gefällt uns nicht!«
    Ich drehte mich betont langsam um. Keiner sollte denken, daß ich mich fürchtete. Der Bursche, dem meine Hautfarbe so sehr mißfiel, war groß und muskulös. Der konnte gewiß zolldicke Eisenstäbe mühelos verbiegen -und Männerknochen brechen!
    »Ich hätte mir Schuhcreme ins Gesicht geschmiert, wenn das Zeug hinterher leicht abgehen würde«, sagte ich.
    »Du willst uns wohl beleidigen, wie?«
    Ich hob abwehrend beide Hände. »Nicht doch. Nicht doch, Bruder. Laß Dampf ab!«
    »Nenn mich nicht Bruder!« herrschte der Kerl mich an.
    Ich hätte sagen können, was ich wollte, er hätte alles in die falsche Kehle gekriegt, weil er das wollte, denn er war auf Streit aus, das erkannte ich an seinen aggressiv funkelnden Augen.
    »Hör mal, warum läßt du mich nicht in Ruhe?« fragte ich.
    »Ach, du redest wohl nicht mit jedem. Ich bin dir zu mies, was?«
    »Ich bin an keinem Streit interessiert!«
    »Habt ihr’s gehört?« rief der hünenhafte Neger. »Ihr habt es alle gehört. Auf einen Streit legt er’s an. Okay, Freundchen, den kannst du haben.«
    Der Bursche nahm seine klobigen Fäuste hoch und ließ sie drohend pendeln. Ich strafte ihn, indem ich mich von ihm abwandte und ihn nicht weiter beachtete.
    Ich befand mich inmitten eines Wolfsrudels und wollte nicht zerfleischt werden. Die Schwarzen warteten ja nur darauf, es mir tüchtig geben zu können. Vielen Dank. Kein Bedarf.
    »He, du miser Feigling. Warum siehst du mich nicht mehr an?« schrie der Hüne.
    Ich reagierte nicht auf seine Worte. Das stachelte seine Wut an.
    »Ich werde dir zu einem längeren Krankenhausaufenthalt verhelfen!« schrie er.
    Und dann hörte ich ihn kommen.
    Seine Pranke packte mich an der Schulter und riß mich herum. Ich sorgte dafür, daß er eine große Überraschung erlebte.
    Als er mich packte, zuckte meine Hand zum Colt Diamondback. Noch nie hatte ich die Waffe schneller aus dem Leder gebracht wie diesmal, und das war gut so. Denn als der Kerl mich herumriß, ließ ich ihn in die Mündung meiner Kanone blicken und sagte ganz ruhig: »Wenn du jetzt zuschlägst, Bruder, bist du ein toter Mann!«
    Der Hüne erstarrte.
    Ich bemerkte, wie der Wirt hinter dem Tresen nervös zu tänzeln begann. Er schien ganz dringend aufs Örtchen zu müssen.
    »Hören Sie, warum gehen Sie nicht endlich?« stieß der Glatzkopf heiser hervor. Er hatte Angst, daß es in seiner Bar einen Toten geben würde.
    Er wollte keinen Ärger mit der Polizei haben. Der Wirt konnte nicht wissen, daß ich nur bluffte. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, tatsächlich auf den Hünen zu schießen.
    Aber das konnte natürlich kein Mensch wissen.
    Mein

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