Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK346 - Die Rache des Magiers

GK346 - Die Rache des Magiers

Titel: GK346 - Die Rache des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
ist die Rettung. Magnus Mo ist unsere personifizierte Rache. Wir sind stolz darauf, seinem Gefolge anzugehören. Und wir werden niemals dulden, daß ein Weißer versucht, in unsere Kreise einzudringen.«
    »Samson Roundtree war kein Weißer«, sagte ich. Ich hoffte, jetzt eine Antwort auf meine Fragen zu bekommen.
    Einem Todgeweihten sagt man oft bedenkenlos Dinge, die man ihm früher verschwiegen hatte. Er kann mit seinem Wissen keinen Schaden mehr anrichten.
    Ich brachte das Gespräch aber nicht nur aus Neugierde auf Roundtree, sondern auch deshalb, um Zeit zu gewinnen.
    Mein Gehirn arbeitete fieberhaft. Krampfhaft überlegte ich, was ich anstellen sollte, damit mir der Todesschuß erspart blieb.
    Im Moment sah es nicht danach aus, als ob ich noch eine Chance haben würde. Aber ich gehöre zu den unverbesserlichen Optimisten.
    Ich hoffe, solange ich noch einen Atemzug tun kann und solange mein Herz noch schlägt.
    »Roundtree«, sagte ich. Meine Stimme war belegt. Kein Wunder. Ich bin kein Kinoheld, der keine Angst zu haben braucht, weil er weiß, daß man ihn zwar vor der Kamera niederschießen, daß er aber hinter der Kamera wieder aufstehen wird.
    Wenn mich dieser Kerl niederschoß, dann blieb ich liegen. Für immer. Und diese miesen Aussichten machten mir zu schaffen.
    »Roundtree«, setzte ich noch einmal an. »Warum mußte der sterben? Soviel ich weiß, wollte er sich ebenfalls unter Magnus Mos Schirmherrschaft begeben.«
    Es blitzte gefährlich in den Augen des Negers, der meinen Colt in der Faust hielt. »Nimm diesen Namen nicht mehr in den Mund, du verdammter Bastard. Das steht dir nicht zu!«
    »Leg ihn endlich um!« sagte der zweite Neger.
    Mir rannte die Gänsehaut über den Rücken, als ich sah, wie sich der Hahn meiner Waffe spannte.
    Verdammt! dachte ich. Jetzt ist es aus. Jetzt hast du verloren!
    ***
    Ich schloß die Augen. Es geschah automatisch. Ich wollte nicht sehen, wie mein Revolver Feuer spie.
    Und dann peitschte der Schuß…
    Ich vernahm einen Schrei. Aber nicht ich hatte den Schrei ausgestoßen, sondern der Schwarze, der meinen Colt besaß.
    Ich hätte getroffen sein müssen, war es aber nicht. Auf diese kurze Distanz hatte der Neger aber unmöglich danebenschießen können.
    Ich riß verwirrt die Augen auf - und sah Blut!
    Der Mann, der mich töten wollte, war an der Schulter verletzt. Ich bekam gerade noch die letzte Aktion des Schwarzen mit, die eine höhere Gewalt bewirkt zu haben schien.
    Der Mann war gezwungen, die Arme hochzureißen. Eine unsichtbare Kraft wirkte auf ihn ein, schleuderte ihn herum.
    Mein Colt Diamondback fiel zu Boden.
    Der getroffene Neger prallte mit der Hüfte gegen die Reling. Sein eigener Schwung riß ihn weiter. Er flog über die Reling und fiel ins Wasser.
    Wer hatte geschossen? Wer hatte mich gerettet?
    Ich sah den zweiten Neger an. Der blickte starr an mir vorbei. Und plötzlich faßte er den Entschluß, gleichfalls das Feld zu räumen.
    Er sprang freiwillig von Bord und suchte schwimmend das Weite. Ich drehte mich um. Meine Augen suchten den Schützen, der mir das Leben gerettet hatte.
    Es war Mr. Silver!
    Grinsend stand der mehr als zwei Meter große Mann an Deck des Bootes, das er sich geliehen hatte. Die Schwarzen waren mit mir so sehr beschäftigt gewesen, daß sie nicht mitgekriegt hatten, wie der Ex-Dämon sich angepirscht hatte.
    Ich stieß die Luft geräuschvoll aus. »Silver«, sagte ich erleichtert. »Dich schickt der Himmel!«
    Wir nützten die Themseströmung und brachten die beiden Boote näher zusammen. Die Neger erreichten soeben das Ufer und verschwanden aus unserem Blickfeld.
    Mr. Silver schaute mich vowurfsvoll an. »Du hättest mich von Anfang an mitnehmen sollen, dann wäre dir das erspart geblieben.«
    »Konnte ich denn wissen, was aus der Unterhaltung mit Lionel McKern alles werden würde?« gab ich zurück. »Wieso wußtest du, daß ich gerade jetzt deine Hilfe dringend nötig hatte, Schutzengel?«
    »Tucker Peckinpah rief an. Er wollte dir sagen, daß der Zeitungsboß eins auf die Nase kriegen würde, es wäre bereits alles in die Wege geleitet. Von ihm erfuhr ich, was läuft und daß du die Absicht hattest, die Oklahoma-Bar aufzusuchen. Als ich die Bar erreichte, sah ich, wie man meinen Freund Tony Ballard wie eine Leiche abransportierte. Ich beobachtete, wie man dich zur Themse schaffte und auf dieses Boot verfrachtete. Als die drei Schwarzen mit dir abgefahren waren, mietete ich schnell einen Kahn und folgte euch. So kam ich

Weitere Kostenlose Bücher