GK352 - Miß Zombie
dürfen!«
»Bist du denn etwas so Besonderes?« fragte McLaine spöttisch.
»Sie werden für dieses Verbrechen bezahlen!«
»Also, wenn hier einer bezahlen wird, dann wird es William Walinski sein, und sonst niemand. Vielleicht sollte ich dich darauf aufmerksam machen, Baby, daß mein Freund eine Kanone mit Schalldämpfer in der Hand hat. Wenn du schreist, drückt er ab, und niemand wird in der Nachbarschaft durch den Schuß in seiner Nachtruhe gestört. Überleg’s dir gut.«
»William Walinski wird keinen Penny hergeben!« sagte Hannah rauh.
»Er braucht dich.«
»Das stimmt.«
»Wenn er dich zurückhaben will, muß er blechen, sonst kriegt er dich nicht.«
»Ich werde zu ihm zurückkehren, ohne daß er für mich Lösegeld bezahlen muß.«
»So? Und wie willst du das anstellen?«
»Ich werde mich selbst befreien.«
»Du hältst dich wohl für so was wie’n Supergirl.«
»Ihr wißt nicht, wen ihr entführt habt!«
»Doch. Die Schönste der Schönen, und ich werde gleich mal deinen Manager anrufen, um ihm mitzuteilen, daß du dich bester Gesundheit erfreust. Der Ärmste macht sich bestimmt schon große Sorgen um dich.« Jeff McLaine wandte sich, um. Er wollte zum Telefon gehen.
Doch plötzlich nagelte ihn der Schrei seines Freundes fest. »Jeff!« schrie Tom O’Neal.
McLaine stoppte. Er richtete den Blick zunächst auf Tom. Dessen Gesicht war vor Entsetzen verzerrt. Tom starrte ungläubig, auf das Mädchen und zitterte wie Espenlaub.
Daraufhin drehte sich Jeff hastig um, und nun sah er es auch…
Das Mädchen schwitzte.
Aber es war kein klarer, glitzernder Schweiß, der aus ihren Poren trat, sondern dunkelrotes Blut!
***
Und dabei lachte Hannah Hunter diabolisch. Sie lachte zuerst schrill, doch dann wurde ihre Stimme rasch tiefer, bis das gemeine Lachên eines Mannes aus ihrer Kehle drang.
»Erkennt ihr jetzt, was ihr euch eingebrockt habt?« rief Hannah Hunter mit dieser knurrenden Männerstimme. »Ihr denkt, euch ist der große Wurf gelungen, doch in Wirklichkeit habt ihr euch an den Rand zum Jenseits gebracht. Ich werde euch töten, werde eure Seelen dem Teufel schicken.«
Hannah hechelte.
Und dann sprach sie wieder mit der Stimme eines Mädchens.
»Ihr seid verloren. Niemand kann euch jetzt noch retten!«
»Ich hab’s geahnt!« stammelte Tom O’Neal. »Ich habe tief in meinem Inneren die Gefahr gewittert! Aber du wolltest nicht auf mich hören, Jeff!«
»Halt die Klappe, Tom!« schrie McLaine wütend. Er fuhr sich mit der Hand aufgeregt über die Augen. »Verdammt noch mal, das gibt’s doch alles gar nicht. Ich spinne. Ich bin nicht mehr ganz richtig im Oberstübchen. Teufel noch mal, wie kann uns dieses Miststück denn drohen? Sie ist auf diesen Sessel gefesselt. Wir sind bewaffnet. Was will diese Irre denn gegen uns ausrichten?«
»Eure Waffen werden euch nichts nützen!« behauptete Hannah.
»Das wollen wir doch erst mal sehen!«
»Habt ihr denn immer noch nicht begriffen? Ich bin bereits tot. Ich lebe seit fünfzig Jahren schon nicht mehr…«
»Hab’ ich’s nicht gesagt, Jeff!« stöhnte O’Neal.
»Halt die Schnauze, Tom. Das Biest lügt doch. Sie ist so lebendig wie du und ich.«
»Bist du sicher?« fragte Hannah Hunter grinsend.
»Ich laß mich doch von dir nicht für dumm verkaufen!« schrie McLaine zornig. »Du kannst uns nicht das geringste anhaben.«
»Sie schwitzt Blut, Jeff!« stieß Tom heiser hervor. »Das kann doch kein Mensch!«
»Na schön, sie kann vielleicht ein bißchen hexen, das ist aber auch schon alles«, sagte McLaine.
Die Blutstropfen begannen zu brodeln und zu dampfen. Hannahs Körper schien eine enorme Hitze zu entwikkein. Innerhalb weniger Augenblicke hatte sich der blutige Schweiß verflüchtigt.
Tom O'Neal biß sich auf die Lippe. Die Hitze des Mädchens nahm weiter zu. Deutlich war zu erkennen, wie die ersten Fasern des Hanfseils zu glosen anfingen.
»Jeff!« krächzte O’Neal verstört. »Jeff, was tut sie?«
Hannah Hunter grinste. »Ich habe gesagt, ich befreie mich selbst!«
»Verdammt, wenn sie aufsteht, Tom, dann… dann schießt du ihr eine Kugel in den Kopf, hast du verstanden?«
»Ja, Jeff.«
»Ich bin doch schon tot!« kicherte Hannah. »Ihr könnt mir das Leben nicht nehmen, denn ich besitze keines mehr!«
»So etwas gibt es nicht.«
»Es gibt noch viel mehr, von dem ihr euch nichts träumen laßt!« sagte die Untote. Das Hanfseil begann zu brennen. Kleine Flammen tanzten darauf, von denen jedoch das Kleid, das
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