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GK394 - Der Magma-Mann

GK394 - Der Magma-Mann

Titel: GK394 - Der Magma-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mich?«
    »Zum Demelza Drake. Da wollten Sie doch hin, wenn ich mich nicht irre.«
    »Richtig. Ich wäre aber auch mitgekommen, wenn Sie mir keins auf den Schädel gegeben hätten.«
    Er grinste breit. »Ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen.«
    »Was erwartet mich bei Demelza?« fragte ich.
    »Vielleicht macht sie Sie zum Ehrenmitglied.«
    »Ich bin kein Gleichgesinnter. Ihr verherrlicht das Böse, ihr betet den Teufel an. Ich hasse den Teufel und alle Dämonen, und ich bekämpfe das Böse, wo immer ich kann!«
    »Demelza könnte Ihnen eine Gehirnwäsche verpassen. Sie kann alles«, behauptete Ray Buzzell.
    »Was ist sie? Eine Hexe?«
    »Wir wissen es nicht genau.«
    »Woher kommt sie?«
    »Darüber spricht sie nicht mit uns.«
    »Was für Vorteile haben Sie von Ihrer Mitgliedschaft bei diesem Verein?« wollte ich wissen.
    Er lachte. »Sie sind aber verdammt neugierig, Ballard.«
    »Es gehört zu meinem Job, viele Fragen zu stellen.«
    »Ach ja, Sie sind ja Privatdetektiv.«
    Er sagte das so, als würde er von etwas ganz Minderwertigem sprechen. »Alle ›Mystiker‹ erleben die Glückseligkeit in größter Vollendung. Wir können jeden Wunsch äußern. Er wird uns erfüllt.«
    »Von Demelza?«
    »Ja.«
    »Was ist der Preis dafür? Ich kann mir nicht vorstellen, daß Demelza Drake so etwas aus reiner Nächstenliebe tut«, sagte ich.
    »Der Preis dafür ist… unsere Seele!« antwortete Buzzell.
    Mich überlief es kalt, und es fiel mir wie Schuppen von den Augen. »Heißt das, daß der Verein der ›Mystiker‹ ein Club der Seelenlosen ist?«
    »Genau«, erwiderte Ray Buzzell.
    Ein neuerlicher Schauer überlief mich, denn plötzlich begriff ich, daß der Mann neben mir nicht mehr lebte!
    Er hatte keine Seele mehr. Die hatte ihm Demelza Drake genommen. Deshalb diese ungesunde Blässe. Ray Buzzell war ein Untoter. Ein Zombie lenkte meinen Wagen, und wir waren auf dem Weg zu Demelza Drake, die höchstwahrscheinlich auch aus mir ein solches bleichgesichtiges Wesen machen würde…
    ***
    Rex Russel war perplex.
    Auf den Fotos war niemand zu sehen. Dabei hatte er die Personen präzise im Sucher gehabt, und er war beim Fotografieren bei Gott kein Anfänger. Mit einigen Aufnahmen hatte er sogar Preise errungen. Zwei von seinen Bildern waren um die ganze Welt gegangen. An ihm konnte es nicht liegen, daß die Bilder leer waren.
    Seine Neugier zwang ihn, den nächsten Schritt zu tun.
    Das war nicht geplant gewesen, aber die Umstände veranlaßten Rex Russel dazu. Er versorgte den Fotoapparat und stieg aus dem Wagen. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. War es Angst? Unsinn. Er hatte sich noch nie gefürchtet. Er wußte nicht, was Angst war. Jedenfalls war das bis jetzt so gewesen.
    Das Gebäude machte einen unheimlichen Eindruck auf ihn.
    Er sog alles in sich auf wie ein Schwamm. Das machte er immer so, um es später effektvoll zu Papier bringen zu können. Wenn er Eindrücke sammelte, waren alle seine Sinne auf Empfang gestellt. Nichts entging ihm. Er nahm alles in sich auf.
    Nachdem er die Straße überquert hatte, schritt er ein Stück den Gehsteig entlang. Dann stand er vor der geschlossenen Eingangstür.
    Er leckte sich die Lippen. Teufel, was war nur mit ihm los? Wieso ließ die Unruhe seine Nerven so sehr vibrieren? Wollte ihn sein sechster Sinn vor irgendeiner Gefahr warnen?
    Er verwarf diesen Verdacht gleich wieder.
    Dies hier war ein Haus wie jedes andere.
    Für das Nicht-Vorhandensein der Personen auf den Fotos gab es vermutlich eine simple Erklärung. Und die Vereinsmitglieder würden ihm bestimmt nicht den Kopf abreißen, wenn er sie um ein Interview bat.
    Er suchte einen Klingelknopf, fand aber keinen.
    Aber er brauchte nicht zu klopfen, denn plötzlich schwang die Tür von selbst auf. Vor ihm lag ein düsterer schwarzer Gang. Er zögerte, einzutreten, denn niemand forderte ihn dazu auf.
    Als er die Schwelle überschritt, überlief ihn eine Gänsehaut, ohne daß er hätte sagen können, wodurch dieses unangenehme Gefühl ausgelöst worden war.
    Er glaubte, ein Wispern und Raunen zu hören. Es schien aus den Poren der Wände zu dringen. Wurde er beobachtet? Wieso kam niemand, um ihn zu fragen, was er hier zu suchen habe?
    Geflüster.
    Hinter ihm.
    Er drehte sich irritiert um, doch da war niemand.
    Junge, mit deinen Nerven ist nicht mehr alles in Ordnung! dachte Rex Russel. Er ärgerte sich darüber, denn bislang hatte er Nerven wie Stahlseile gehabt. Ihn hatte nichts erschüttern können. Er hatte

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