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GK394 - Der Magma-Mann

GK394 - Der Magma-Mann

Titel: GK394 - Der Magma-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Anspruch nehmen kann. Demelza hat uns damit ein Werkzeug zur Verfügung gestellt, mit dem kein Mensch fertigwerden kann.«
    »Und Sie haben davon Gebrauch gemacht.«
    »Natürlich. Es wäre doch dumm von mir gewesen, mich seiner nicht zu bedienen, oder? Als Shirley mich verließ, wünschte ich ihren Tod. Ich wartete nur noch auf eine günstige Gelegenheit, um ihr Taras Lord auf den Hals zu schicken.«
    »Haben andere Vereinsmitglieder die Dienste des Magma-Mannes auch schon in Anspruch genommen?« fragte ich.
    »Ich nehme an, das werden Sie noch früh genug erfahren.«
    »Von wem?«
    »Von Demelza.«
    Er grinste überheblich, war sich meiner verdammt sicher. Aber das konnte er nicht sein, denn ich war noch im Besitz meines Revolvers. Er merkte nicht, wie ich meine Hand ins Jackett schob. Ihm fiel nicht auf, wie ich die Waffe langsam aus dem Leder zog. Zoll um Zoll tat ich es. Bloß keine rasche Bewegung, um ihn nicht vorzeitig zu warnen.
    Er war nicht so klug, wie er dachte.
    Er hatte mir meinen Trumpf gelassen.
    Den wollte ich nun gegen ihn ausspielen.
    Vorsichtig entsicherte ich den Diamondback. Ray Buzzells Blick war geradeaus gerichtet. Er glaubte nicht, daß ich ihm gefährlich werden konnte. Es war sein größter Fehler, mich zu unterschätzen.
    Ganz unvermittelt setzte ich ihm den Revolver an den Kopf. »So, und nun hört alles wieder auf mein Kommando«, sagte ich.
    Er zuckte nicht einmal zusammen. Er erschrak nicht. Es ließ ihn völlig kalt, daß meine Waffe an seiner Schläfe saß.
    Es amüsierte ihn. Er lachte. »Idiot!« rief er. »Dummkopf! Habe ich Ihnen nicht gesagt, daß ich ein Seelenloser bin? Ich lebe nicht mehr. Sie können mir mit Ihrer lächerlichen Kanone nichts anhaben, Ballard!«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher. Mich bringt keine Kugel um.«
    »Eine geweihte Silberkugel schon!« sagte ich eiskalt.
    Und ich stellte erfreut fest, daß er nun doch erschrak.
    ***
    »Ich bin Demelza Drake!« sagte die unheimliche Frau mit einer Stimme, die den Reporter beunruhigte. »Und wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Rex Russel«, gab er heiser zurück. »Ich muß mich wohl für mein Eindringen entschuldigen.«
    »Was haben Sie hier zu suchen?«
    Russel hob verlegen die Schultern. »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich wollte an der Eingangstür klingeln, aber die Tür öffnete sich von selbst. Ich faßte dies als eine Einladung auf und trat ein. Niemand ließ sich danach blicken. Ich entdeckte die offene Kellertür und verspürte den unbändigen Drang, hier herunterzusehen. Ich wollte bestimmt nichts stehlen, Miß Drake. Ich bin kein Dieb.«
    »Sondern?«
    Er lächelte. »Ich bin von der Presse. Hoffentlich schmeißen Sie mich nun nicht in hohem Bogen raus. Mich interessiert Ihr Verein. Ich würde gern einen Bericht darüber bringen.«
    Demelza musterte ihn von Kopf bis Fuß. Er hatte den Eindruck, sie würde mit den Augen abmessen, welche Sarggröße er brauchte.
    »Kommen Sie mit«, sagte sie und drehte sich um.
    »Ja, Miß«, sagte er, um sie nicht noch mehr zu verstimmen. Er verließ hinter ihr den Keller. Sie führte ihn in ihr Büro und bot ihm Platz an. Er setzte sich. Sie zog sich hinter ihren Schreibtisch zurück und blickte ihn durchdringend an.
    Eine seltsame Frau, dachte er. Wieso habe ich sie nicht im Spiegel gesehen? Die Mitglieder des Vereins sind nicht zu fotografieren, Demelza Drake kann man im Spiegel nicht sehen. Mysteriös, wirklich. Diese Leute machten dem Namen ihres Vereins alle Ehre.
    »Stellen Sie Ihre Fragen!« verlangte Demelza.
    »Haben Sie den Verein gegründet?«
    »Ja.«
    »Wie lange gibt es ihn schon?«
    »Erst seit wenigen Monaten.«
    »Wie viele Mitglieder haben Sie?«
    »Dreimal sieben. Nicht alle, die meinem Verein beitreten möchten, akzeptiere ich.«
    »Hätte ich eine Chance, von Ihnen aufgenommen zu werden?« fragte Rex Russel.
    »Nein«, sagte Demelza Drake kalt.
    »Nach welchen Kriterien wählen Sie aus?«
    »Ich brauche mir den Betreffenden nur anzusehen, und weiß schon, ob er für die Mitgliedschaft geeignet ist oder nicht.«
    »Gibt es auch Frauen bei Ihnen?«
    »Nur drei.«
    »Was hat man davon, Mitglied in Ihrem Verein zu sein?« fragte Russel.
    »Der Horizont der ›Mystiker‹ erweitert sich. Er erstreckt sich über das Diesseits und das Jenseits. Dimensionen, die kein Lebender sieht, tun sich für sie auf. Sie werden vom schwarzen Universum beherrscht und sind ausersehen, große Taten zu vollbringen. Glückseligkeit von höchster Vollendung ist ihnen

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