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GK394 - Der Magma-Mann

GK394 - Der Magma-Mann

Titel: GK394 - Der Magma-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gewesen. Er war ein drahtiger Pfiffikus, der eine hervorragende Nase hatte. Häufig roch er früher als seine Kollegen, wenn etwas faul war, und so lieferte er den Redaktionen zumeist auch Stories, an denen andere vorbeiliefen oder erst darauf stießen, wenn Rex Russel das Thema schon ausgeschlachtet hatte.
    Er schrieb über Eisenbahnkatastrophen, Seuchen, Flugzeugabstürze, Terroranschläge.
    Fast immer lieferte er auch das Bildmaterial mit.
    Er hatte sich zu einem gutbezahlten Ein-Mann-Team emporgearbeitet, aber er wußte, daß er sich auf seinen Lorbeeren niemals ausruhen konnte, sonst sackte er auf die Stufe der Mittelmäßigkeit ab und verlor sich in der Masse der Anonymität.
    Seit Wochen war er auf der Suche nach einem besonderen Knüller. Am liebsten wäre ihm etwas mit ein bißchen Horror-Touch gewesen. Aber diese Geschichten waren dünn gesät, und man mußte schon sehr viel Glück haben, um an so etwas heranzukommen.
    Noch dazu als erster.
    Der Zufall wollte es, daß Rex Russel den »Mystikern« auf die Spur kam.
    Zunächst war da nichts weiter als ein Name, der den Reporter interessierte. Das Mystische, Geheimnisvolle, hatte ihn immer schon fasziniert, und wenn der Verein das hielt, was der Name versprach, ließ sich daraus vielleicht eine Bombenstory entwickeln.
    Russel begann mit seinen Recherchen recht vorsichtig.
    Er befragte die Leute in der Nachbarschaft, beobachtete das Gebäude, in dem sich die »Mystiker« trafen, aus der Ferne, tastete sich nach und nach näher heran und plante für diesmal, etwas über die Mitglieder des Klubs in Erfahrung zu bringen.
    Zu diesem Zweck fotografierte er mit seiner Spezial-Sofortbildkamera die Personen, die das Gebäude betraten. Mit Hilfe der Fotos wollte er herauskriegen, wer die Mitglieder waren, welchen Gesellschaftsschichten sie angehörten, wie ihre Familienverhältnisse waren und dergleichen mehr – eben Backgroundmaterial sammeln, ohne das eine gute Story nicht auskam.
    Zwei Männer hatten das Gebäude betreten, seit der Reporter auf der Lauer lag. Er hatte sie geknipst. Die Kamera hatte die Bilder ausgestoßen, und Rex Russel hatte sie hinter sich auf die Sitzbank seines Wagens geworfen.
    Es machte nichts aus, daß es bereits dunkel war.
    Die Infraroteinrichtung sorgte auch bei solchen Lichtverhältnissen noch für akzeptable Bilder.
    Ein Mann schlenderte die Straße entlang.
    Er blieb vor dem Haus der »Mystiker« stehen, blickte sich um.
    Rex Russel beobachtete ihn durch den Sucher. Als er den Mann scharf vor sich hatte, drückte er auf den Auslöser. Der Elektromotor der Kamera surrte. Das Sofortbild kam wie eine weiße Zunge aus dem Apparat.
    Russel warf es zu den anderen beiden.
    Der Mann verschwand im Gebäude.
    Nun blieb die Straße eine Weile ausgestorben. Rex Russel nahm die Gelgenheit wahr, um sich die Aufnahmen anzusehen. Er griff nach hinten und holte die Bilder hervor. Erstaunt weiteten sich seine Augen. Ungläubig sah er die Fotos an.
    »Unmöglich«, murmelte er. »Ganz und gar unmöglich.« Er nahm den Fotoapparat zur Hand und betrachtete ihn verständnislos. Ein paar Handgriffe, dann richtete er die Fotolinse gegen sich und drückte auf den Auslöser. So konnte er am leichtesten testen, ob die Kamera in Ordnung war.
    Das Bild kam heraus.
    Es entwickelte sich vor seinen Augen und zeigte ihn.
    Verdammt noch mal, wieso waren auf den anderen Aufnahmen die Männer nicht zu sehen, die er fotografiert hatte?
    Auf den Bildern war nur eine leere Straße zu sehen. Mit dem Haus, in dem der Verein der »Mystiker« seinen Sitz hatte. Aber niemand stand davor.
    »Merkwürdig«, sagte Rex Russel. »Höchst merkwürdig.«
    Sein Instinkt sagte ihm, daß er da einer Sache auf die Spur gekommen war, die nicht alltäglich war…
    ***
    Taras Lord stapfte heran.
    Glenn Middlecott stand wie erschlagen da. Ein Wesen aus brodelndem, blubberndem Magma kam da auf ihn zu. Unvorstellbar. Die Hitze war enorm. Der Magma-Mann berührte einen der Schreibtische im Großraumbüro. Die Ordner, die darauf lagen, verfärbten sich sofort. Sie wurden braun, wurden rasch dunkler, begannen zu brennen.
    Middlecott blickte auf seine Fäuste.
    Was wollte er damit gegen dieses glühende Ungeheuer anrichten?
    Wenn er den Unheimlichen mit seinen Fäusten getroffen hätte, hätte das katastrophale Folgen für ihn gehabt. Was sollte er tun? Er war so ratlos wie nie zuvor in seinem Leben. Eine Vielzahl von Gedanken wirbelte durch seinen Kopf.
    War Timothy Todd mit dem Teufel im Bunde?

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