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GK394 - Der Magma-Mann

GK394 - Der Magma-Mann

Titel: GK394 - Der Magma-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schon so vieles in seinem Leben gesehen, daß er der Meinung war, so gut wie alles erlebt zu haben. Was hätte einen so abgebrühten Mann noch vom Hocker stoßen sollen?
    Die Tür schloß sich, ohne daß sie jemand anfaßte.
    Russel hörte, wie sie dumpf zufiel, und er hatte das Gefühl, nun in der Falle zu sitzen. Seine Handflächen wurden feucht. Er spürte einen Kloß im Hals, den er hinunterzuschlucken versuchte.
    Verstimmt kämpfte er gegen das an, was er nicht als Angst akzeptieren wollte. Er ging den Gang weiter. Solche Spukmätzchen wie eine von selbst zuschwingende Tür durften doch auf ihn keinen Eindruck machen.
    Der Gang knickte rechts weg.
    Sekunden später entdeckte Rex Russel eine halb offenstehende Tür.
    Er fühlte sich von ihr magisch angezogen. Er wollte wissen, was sich dahinter befand, wohin man gelangte, wenn man sie durchschritt. Eigentlich war er nicht dazu berechtigt, durch diese Tür zu gehen. Er hätte zuerst die Erlaubnis dazu erbitten müssen. Aber von wem? Es zeigte sich niemand, und doch glaubte Rex Russel, daß man von seiner Anwesenheit wußte.
    Eine unheimliche Kälte kroch zwischen seinen Schulterblättern über die Wirbelsäule.
    Zu allen anderen Gefühlen mengte sich nun so etwas wie Begeisterung. Wenn es ihm gelang, diese Eindrücke so zu Papier zu bringen, wie er sie jetzt erlebte, dann würde ihm eine Superstory gelingen, davon war er überzeugt.
    Er legte seine Hand auf die Tür und drückte sie zur Seite.
    Eine Treppe.
    Sie führte nach unten.
    Der Reporter blickte sich um. Nach wie vor kümmerte sich niemand um ihn. Jedenfalls nicht sichtbar. Also wollte er die Vereinsmitglieder weiter herausfordern. Irgendwann würde er einen Schritt zu weit gehen. Dann mußten sie ihm entgegentreten.
    Darauf legte er es an.
    Er hatte die Absicht, die »Mystiker« zu provozieren.
    Langsam stieg er die Stufen hinunter. Er gelangte in einen Keller, der mit altem Gerümpel vollgeräumt war. Spinnweben hingen über all dem Zeug. Seit Jahren schien hier niemand mehr gewesen zu sein. Fingerdick lag der Staub auf dem Boden. Spuren von Ratten und Mäusen waren zu sehen.
    Russel fragte sich, wieso die Kellertür ausgerechnet heute offen gestanden hatte. Seinetwegen? Hatte er hier heruntergelockt werden sollen?
    Er blieb vor einem halb blinden Spiegel stehen, der an der Wand lehnte und größer war als er. Er konnte sich undeutlich darin sehen. Sein Gesichtsausdruck gefiel ihm nicht. Die Züge waren angespannt, beinahe verzerrt.
    Ihm war, als würde sich unvermittelt eine kalte Hand auf seinen Nacken legen. Er hatte mit einemmal das untrügliche Gefühl, nicht allein im Keller zu sein. Er starrte in den Spiegel, denn die Gefahr, die er deutlich zu spüren glaubte, mußte sich hinter ihm befinden.
    Der Spiegel zeigte nur ihn.
    Dennoch konnte sich Rex Russel des Eindrucks nicht erwehren, daß er jemanden in seinem Rücken hatte.
    Er drehte sich blitzschnell um und sah, daß er sich nicht getäuscht hatte. Da stand tatsächlich jemand!
    Eine Frau!
    Sie war bleich, ihr Gesicht war knöchern. Sie hatte einen Blick, der einem durch und durch ging. Unheimlich sah sie aus mit dem schwarzen Umhang, der sie vollkommen einhüllte und bis auf den Boden reichte.
    Es war dem Reporter ein Rätsel, wieso er sie nicht im Spiegel gesehen hatte.
    ***
    Ich befand mich in der Gewalt eines Untoten! Er war mit mir auf dem Weg zu Demelza Drake. Nun, dorthin hatte ich zwar gewollt, aber nicht auf diese Weise. Ich wäre gern mein eigener Herr geblieben.
    »Ist es noch weit?« fragte ich.
    »Lassen Sie sich überraschen.«
    »Ich bin kein Freund von Überraschungen.«
    »Das interessiert mich nicht«, gab Ray Buzzell schroff zurück. »Sie sind unser Feind, das habe ich sofort gespürt, als Sie bei mir aufkreuzten. Unserem Verein hätte durch Sie große Gefahr gedroht, wenn ich Sie nicht in meine Gewalt gebracht hätte, Ballard.«
    »Diese Gefahr droht Ihrem Verein immer noch!« sagte ich hart.
    Er lachte. »Jetzt können Sie keinen Schaden mehr anrichten, dafür sorge ich schon.«
    »Sie haben das Leben Ihrer Frau auf dem Gewissen, richtig?«
    »Warum sollte ich noch leugnen? Ja, ich habe Taras Lord gebeten, sich um sie zu kümmern. Er hat es mit Vergnügen getan.«
    »Das kann ich mir denken. Er ist ein Wesen aus den Dimensionen des Grauens.«
    »Demelza Drake hat ihn geschaffen – oder beschworen, so genau weiß ich das nicht. Ist auch nicht so wichtig. Fest steht lediglich, daß jeder ›Mystiker‹ seine Dienste in

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