GK416 - Die Rückkehr der Bestie
fiel zurück, prallte mit der Schulter gegen mich. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. Der Zusammenstoß schleuderte mir den Colt aus der Hand. Ich drängte Dave hinter mich, stellte mich vor den Verletzten, den zwei von Clay Mackintoshs Söhnen aus dem Raum zogen, wärend ich mich der Blutbestie entgegenwarf.
Endlich kam ich zum Zug. Lange hatte ich auf diesen Augenblick warten müssen. Nun ließ ich meinem aufgestauten Tatendrang freien Lauf. Zum erstenmal standen wir einander gegenüber, und ich wollte die Entscheidung auf der Stelle erzwingen.
Dury fauchte. Er knurrte. Doch damit konnte er mir keine Angst machen. Er war nicht das erste Monster, das ich bekämpfte. Ich flog ihm entgegen, die Rechte zum Schlag erhoben.
Er blies seinen grün geschuppten Brustkorb auf. Ich schlug zu, wollte sein häßliches Gesicht, diese teuflische Fratze, mit meinem magischen Ring treffen, aber das Monster witterte die Gefahr, die ihm von meinem Ring drohte. Es brachte seine giftgrüne Visage blitzschnell in Sicherheit.
Mein Schlag verfehlte Dury. Die Faust schoß ins Leere. Dadurch hatte ich das Gefühl, mein Arm würde aus dem Schultergelenk springen. Die Blutbestie hieb nach mir, und ich hatte sehr viel Mühe, diesem Treffer zu entgehen. Das Wesen versuchte, mir die dolchartigen Zähne ins Fleisch zu schlagen. Klapp! Hart schlugen die Zähne aufeinander. Klapp! Schon wieder. Ich schraubte mich herum.
Mein nächster Schlag erfolgte von unten nach oben. Das Ungeheuer sah ihn zum Glück nicht rechtzeitig kommen, und diesmal wich es zu spät aus. Mein magischer Ring traf das Kinn des Scheusals.
Steve Dury brüllte auf. Die Glut seiner Augen flackerte. Er war angeschlagen, das sah ich, und ich setzte sofort nach.
Da stieß mich das Monster mit seinem Fuß weit zurück, ehe ich ihm mit meinem magischen Ring erneut gefährlich werden konnte. Dann wirbelte es ein Sofa hoch, schleuderte es nach mir und traf mich auch. Und nicht nur mich, sondern auch Clay Mackintosh, Bill und Dean.
Das Sofa riß mich zu Boden. Ich sah, wie die Blutbestie sich blitzschnell umdrehte und die Flucht ergriff, und ich konnte es nicht verhindern. Es dauerte viel zu lange, bis ich mich unter dem Sofa hervorgearbeitet hatte.
Bis dahin war die Blutbestie längst aus dem Fenster gesprungen und verschwunden. Ich keuchte schwer und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Den Ärger darüber, daß mir das Ungeheuer entwischt war, konnte ich kaum bändigen. Aber so ist es nun mal im Leben. Man kann nicht immer nur Erfolg haben. Ab und zu geht auch mal etwas daneben, damit man nicht zu übermütig wird.
***
Vicky Bonney, Alice Donovan und Roxane saßen in der Hotelbar an einem Tisch und hofften, daß Tony, Dave und Mr. Silver bald zurückkehren würden. Womöglich mit einer Erfolgsmeldung. War es ihnen gelungen, die Blutbestie zu stellen und zu vernichten? Diese Frage beschäftigte die drei Mädchen am meisten. Ihre Stimmung war gedrückt. Vor allem Roxane war ziemlich nervös. Sie liebte es nicht, stillzusitzen, die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten. Das entsprach nicht ihrem Naturell. Sie setzte sich lieber für die gute Sache ein. Egal, wie gefährlich das war, sie schreckte vor keinem Kampf zurück.
Alice seufzte. »Holsworthy ist für mich wie ein Fluch. Ich verlor hier meinen Vater und meinen Verlobten. Steve wurde zum Ungeheuer, und ausgerechnet dann, wenn ich hierher zurückkomme, nimmt er sein schreckliches Treiben wieder auf. Er wird alles versuchen, um Dave zu töten, da bin ich sicher. Er wird alles tun, um mir Dave zu nehmen, denn damit kann er mich am qualvollsten treffen. Ich dachte, nach Steve würde es für mich keine Liebe mehr geben, aber heute empfinde ich für Dave mehr, als ich für Steve je empfunden habe.«
»Dave wird Ihnen erhalten bleiben«; sagte Vicky Bonney zuversichtlich. »Tony Ballard und Mr. Silver werden schon auf ihn aufpassen.«
»Hoffentlich. Ich würde verzweifeln, wenn ich auch ihn verlieren würde.« Sie nahm einen Schluck von ihrem Fruchtsaft.
James Cobb erschien in der Tür. Als Roxane ihn sah, wußte sie sofort, daß etwas Furchtbares geschehen war. Er eilte auf die drei Mädchen zu. »Das Unheil hat unaufhaltbar seinen Lauf genommen. Ballard, Donovan und Silver waren nicht in der Lage, Dury zu stoppen. Die Blutbestie muß ihnen entkommen sein. Sie tauchte bei dem Bildhauer Alfred Yabsley auf. Die Haushälterin des Künstlers fiel in Ohnmacht und Yabsley selbst wurde von Dury verletzt. Vorhin hat Dr.
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