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GK429 - Im Niemandsland des Bösen

GK429 - Im Niemandsland des Bösen

Titel: GK429 - Im Niemandsland des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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grauenvolle Dimensionen und erreichten das Niemandsland des Bösen. Von weitem schon sahen sie es. Eine riesige graue Halbkugel, die im Nichts schwebte und deren obere Schnittfläche nicht glatt, sondern schroff und scharfkantig war. Darauf schwebten sie zu, und je näher sie diesem Planeten des Grauens kamen, desto stärker spürten sie dessen unheilvollen Einfluß. Er strahlte etwas Undefinierbares ab, das sogar Mr. Silver, diesem unerschrockenen Kämpfer, Angst machte.
    Ein Rausch, ein Taumel packte den Ex-Dämon und seine Begleiterin. Bis jetzt hatten sie das Gefühl gehabt, zu schweben. Doch nun gerieten sie ins Trudeln. Sie hatten den Bereich der Anziehungskraft des Horrorplaneten erreicht. Sich immer wieder überschlagend stürzten sie dem Niemandsland des Bösen entgegen, mitten hinein zwischen die schroffe Felsformation.
    Mr. Silver landete auf einem schrägen Plateau. Roxane daneben. Ein Mensch hätte diesen Sturz nicht überlebt, doch der Ex-Dämon und die Hexe hatten sich rechtzeitig magisch abgesichert.
    Trotzdem waren sie ein bißchen benommen. Mr. Silver stand auf. Er schwankte leicht, aber das gab sich schnell. Er half seiner Freundin auf die Beine und blickte sich um.
    Eine unfruchtbare, karstige Landschaft umgab sie. Eine Welt, die jeglichem Leben feindlich gesinnt zu sein schien. Über ihnen spannte sich ein giftgrüner Himmel, und eine Stille herrschte, als ob alles ringsherum tot wäre. Aber der Schein trog. Es gab genügend Leben auf diesem Schreckensplaneten. Leben, das geschaffen war, um anderes Leben zu zerstören.
    »Da wären wir«, sagte Mr. Silver ohne große Begeisterung. Seine silbernen Brauen zogen sich kummervoll zusammen. »Ich weiß nicht, ob es richtig war, dich hierher mitzunehmen, Roxane.« - »Mein Platz ist immer an deiner Seite«, erwiderte die Hexe. »Wir gehören zusammen. Niemand darf uns trennen, Silver.« Sie lächelte matt. »Auch Mago nicht.«
    »Der Höllenhund liegt mir schwer im Magen«, knurrte der Ex-Dämon.
    »Vergiß ihn vorläufig. Hier sind wir vor ihm sicher. Er weiß nicht, daß wir uns ins Niemandsland des Bösen begeben haben.«
    »Aber er könnte es herausbekommen und hier auftauchen.«
    »Mir ist nicht bekannt, daß er schon einmal hier gewesen wäre. Diese Welt ist auch ihm feindlich gesinnt, deshalb meidet er sie.«
    Plötzlich bebte unter ihren Füßen der Boden. Immer heftiger. Mr. Silver stand breitbeinig da, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Roxane verlor die Balance. Sie stützte sich an einem Felsen ab. Er war hart, aber nur noch für wenige Sekunden. Dann wurde er weich. Er gab nach, verwandelte sich in eine graue, teigige Masse, in die Roxane mit dem Arm jäh einsank. Der Felsen lebte, und er wollte die Hexe gierig verschlingen!
    Roxane stieß einen heiseren Schrei aus. Sie wollte sich von dem Steinungeheuer befreien, wollte sich mit der freien Hand gegen den Rand des Felsens stemmen, doch sie sank auch sofort mit dieser Hand in die teigige Masse ein. Ein unwiderstehlicher Zug zerrte sie vorwärts, immer weiter in den Stein hinein. Sie drohte darin wie in einem Sumpf zu versinken.
    Der Schrei der Hexe alarmierte Mr. Silver.
    Er wirbelte herum und sah, was passierte.
    Augenblicklich erstarrten seine Hände zu purem Silber. Er stürmte vorwärts. Die teigige Masse wollte sich schon über Roxanes Kopf stülpen. Da hieb der Ex-Dämon zu. Wie ein Fallbeil sauste seine Rechte von oben nach unten. Er hieb den Todesstein in der Mitte auseinander. Schwarzes Dämonenblut tränkte den Boden. Das Beben ebbte ab, der Felsen schrumpfte zusammen, erstarrte zu einer festen Masse und zerbröckelte.
    Roxane war gerettet.
    »Hier muß man allem mißtrauen«, sagte der Hüne schwer atmend. »Denn diese ganze verdammte Welt kennt nur ein Ziel: uns zu vernichten!«
    ***
    Sie kletterten über Felsen und Geröllhalden in eine Schlucht hinab. Diesiges Licht herrschte dort. In einem ausgewaschenen Flußbett gurgelte schwarzes Wasser. Hätte ein Mensch darin gebadet, er wäre von dem Fluß aufgelöst worden, wie wenn man ihn in Salzsäure getaucht hätte, und auch Mr. Silver und Roxane hätte ein solches Bad nicht gutgetan.
    Vorsichtig gingen sie durch die Schlucht. Ständig waren ihre Augen auf der Suche nach einer neuen Gefahr. Niemals durften sie sich in Sicherheit wähnen, denn das hätte zu ihrem sicheren Untergang geführt.
    Mr. Silver blieb plötzlich stehen und drängte Roxane hinter eine Felsennase. Vorsichtig lugten sie dahinter hervor. Zwei affenartige

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