Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

Titel: GK449 - Die Bruderschaft der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
konnte ich nicht laufen, obwohl ich den Eindruck erweckte, als wollte ich es versuchen.
    Etwa hundert Yards rannte ich hinter dem Autobus noch her, dann blieb ich auf der Fahrbahn keuchend stehen. Wenn ich Hector Bose richtig einschätzte, gönnte er Maynard Moss jetzt keine Verschnaufpause. Er würde sein Opfer vor allen Fahrgästen töten.
    Wenn ich das verhindern wollte, mußte ich hinterher.
    Aber nicht zu Fuß.
    Ich drehte mich um. »Taxi!«
    Warum sollte ich nicht auch einmal das Glück haben, daß ein Taxi ausgerechnet dann zur Stelle war, wenn ich es am dringendsten brauchte. Der Fahrer stoppte seinen Wagen neben mir. Das war Kundendienst. Ich brauchte nur noch die Tür zu öffnen und einzusteigen.
    Ich setzte mich in den Fond.
    »Wohin?« fragte der Fahrer, ein übergewichtiger Graukopf mit dicken Lidern.
    »Fahren Sie hinter dem Bus her«, verlangte ich.
    »Gedenken Sie umzusteigen?«
    »Ja.«
    »Wieder mal eine Fuhre, bei der ich mich dumm und dämlich verdiene«, maulte der Mann.
    »Beeilen Sie sich!«
    »Damit die Taxifahrt für Sie nicht zu teuer wird, wie?« Der Fahrer schüttelte den Kopf. »Und ich naiver Idiot dachte immer, Schotten würde es nur in Schottland geben.«
    »Mann, drücken Sie endlich aufs Pedal. Es geht um Leben und Tod!« Ich warf dem Fahrer eine größere Pfundnote zu, und sofort flitzte das Taxi wie eine Rakete ab. Die Distanz zum Autobus verringerte sich. Ich sah Hector Bose. Er verließ in diesem Augenblick die hintere Plattform. Mein Gott, ich hatte nicht mehr viel Zeit. »Schneller!« rief ich dem Taxifahrer zu. »Fahren Sie schneller! In dem Bus soll ein Mensch sein Leben verlieren. Vielleicht erwischt es die anderen Fahrgäste auch. Wenn Sie ein Blutbad verhindern wollen, müssen Sie alles aus Ihrer Mühle herausholen, was in ihr steckt.«
    »Ist da was mit Terroristen im Gange? Meine Güte, auf der ganzen Welt ist man vor diesen Blödmännern nicht sicher. Sie denken immerzu, die Welt verbessern zu müssen, und dabei stürzen sie die Menschheit von einem Chaos ins andere.«
    Ich ließ den Taxifahrer in dem Glauben, es wäre ein Terroranschlag zu erwarten. Für lange Erklärungen war keine Zeit. Ob ich nun einer Antiterrortruppe angehörte oder nur ein Privatdetektiv war, der Jagd auf Geister und Dämonen machte, das war für den Fahrer nicht interessant. Wichtig war mir nur, daß er den Autobus so schnell wie möglich einholte.
    Bald hingen wir hinter den Bremslichtern des Busses.
    »Was jetzt?« fragte der Fahrer aufgeregt. »Ich kann das Riesending nicht stoppen.«
    »Fahren Sie rechts vor und versuchen Sie mit dem Bus auf gleicher Höhe zu bleiben, sobald ich es Ihnen sage.«
    »Was haben Sie vor, Mister?«
    »Ich werde umsteigen«, antwortete ich.
    »Während der Fahrt?«
    »Anders kann’s ja jeder«, gab ich zurück und angelte meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. Mein Ziel, Hector Bose zu erwischen, war in greifbare Nähe gerückt. Mit ein bißchen Glück konnte ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Maynard Moss’ Leben retten und Hector Bose unschädlich machen.
    Nach wie vor lag es nicht in meiner Absicht, ihn zu töten. Es genügte mir, ihn mit einer geweihten Silberkugel außer Gefecht zu setzen. Dann war für Moss die Gefahr gebannt, und ich konnte Hector Bose mit Mr. Silver zusammenbringen, der den Teufel aus seinem Leib trieb und für immer daraus verbannte.
    »Wird es eine Ballerei geben?« fragte der Taxifahrer nervös.
    »Keine Sorge, Ihnen wird nichts passieren«, versprach ich.
    Das Taxi erreichte die von mir gewünschte Position.
    »Fahren Sie jetzt mit derselben Geschwindigkeit wie der Bus«, verlangte ich. »Und trachten Sie, daß der Abstand zwischen den beiden Fahrzeugen immer gleich bleibt. Damit würden Sie mir sehr helfen.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun, Mister.«
    »Dafür danke ich Ihnen im voraus.«
    Ich öffnete den Wagenschlag. Unter mir raste der Asphalt vorbei. Ich erhob mich. Der Fahrtwind zerzauste mein Haar und wollte die Tür andauernd zudrücken. Ich mußte fortwährend gegen ihn kämpfen.
    Mit der linken Hand hielt ich mich am Türrahmen fest, während ich meine Colt Diamondback umdrehte und ihn zum Hammer umfunktionierte, mit dem ich eine der Seitenscheiben des Autobusses einzuschlagen gedachte.
    Ich streckte mich.
    »Näher ran?« fragte der Taxifahrer.
    »Nein, das reicht!« gab ich zurück, denn wäre das Taxi näher an den Bus herangefahren, hätte die Gefahr bestanden, daß ich zwischen den beiden

Weitere Kostenlose Bücher