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GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

Titel: GK449 - Die Bruderschaft der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Es gab einen kleinen Knopf, der aus dem harmlosen Feuerzeug einen gefährlichen magischen Flammenwerfer machte.
    Ich hatte damit schon eine erkleckliche Anzahl von Dämonen zur Strecke gebracht, und zuletzt hatte ich diese Waffe auch gegen die Mitglieder der Drachensippe eingesetzt. Vermutlich war das der Grund, weshalb ich mich in dieser Situation sofort wieder an das Feuerzeug erinnerte.
    Blitzschnell stieß meine Hand in die Hosentasche.
    Meine Finger schlossen sich um die kleine Waffe mit der großen Wirkung.
    Ich riß sie heraus und richtete die winzige Düse gegen den Zweidimensionalen.
    Ein Druck auf den entsprechenden Knopf.
    Fauchend raste dem Ungeheuer der meterlange Feuerstrahl entgegen. Das magische Feuer durchstieß den Zweidimensionalen förmlich. Es brannte ihm ein großes Loch in die geschuppte Brust. Ich konnte dahinter die Ziegelwand sehen.
    Wie von Sinnen schlug Hector Boses Zweitwesen um sich. Ich wußte, daß angeschlagene Gegner oft am gefährlichsten sind, deshalb war ich höllisch auf der Hut. Die zweidimensionalen Pranken fegten mehrmals haarscharf an meinem Gesicht vorbei. Das Loch, dessen Ränder brannten, vergrößerte sich rasend schnell. Es war, als hätte ich den Flammenstrahl gegen eine Zeitung gerichtet. Die sengende weißmagische Hitze schwächte das Monster zusehends.
    Ich drückte wieder auf den Knopf.
    Mit der Flammenlanze trennte ich dem brüllenden Ungeheuer die Arme ab, und dann zog ich ein brennendes X über seinen zweidimensionalen Körper. Das Feuer schnitt den Drachen in Stücke. Sie fielen auf den Boden und verpufften in einer übelriechenden Wolke, die mir den Atem nahm.
    Der Kampf war zu Ende.
    Von Hector Boses Zweitwesen blieb nichts weiter als dieser beißende Gestank übrig. Er zog sich durch den ganzen Keller. Ich versuchte, so selten wie möglich zu atmen, holte meinen Colt Diamondback, steckte ihn in die Schulterhalfter, schob das silberne Feuerzeug, das mir wieder einmal wertvolle Dienste geleistet hatte, ein und verließ das Abbruchhaus.
    Ich mußte mich beeilen, denn Hector Bose hatte keine leere Drohung ausgestoßen, als er sagte, er würde sich Maynard Moss holen. Ich konnte nur hoffen, daß ich noch nicht zu spät kam, um Moss’ Leben zu retten.
    ***
    Der schwarzhäutige Eli Cobb war ein leidenschaftlicher Busfahrer.
    Schon als Kind hatte er davon geträumt, als Erwachsener mal einen Autobus zu lenken, und als er das nötige Alter erreicht hatte, arbeitete er hartnäckig an der Verwirklichung dieses Traums. Vier Jahre saß er nun schon hinter dem Lenkrad, und es war für ihn immer noch faszinierend, mit dem Riesending durch Londons Straßen zu fahren. Eli Cobb war stolz darauf, daß er sein Ziel ohne den geringsten Umweg erreicht hatte. Und das busfahren war für ihn immer noch kein Job, sondern immer wieder eine neue Erfüllung seines Jugendtraums.
    Diesmal war er außer der Reihe unterwegs. Ein Kollege war unvermittelt ausgefallen. Verdacht auf Blinddarmdurchbruch. Eli Cobb war für den Mann kurzfristig eingesprungen. Daß es dafür zusätzliches Geld gab, war eine angenehme Randerscheinung. Geld kann man immer gebrauchen, und auch Eli Cobb war anfallenden Überstunden niemals abgeneigt, denn er hatte die Absicht, sich in der Londoner City eine geräumige Eigentumswohnung zu kaufen. Der Preis war hoch, und so mußte Cobb tüchtig arbeiten und sparen. Da er dies nicht allein tat, sondern seine Verlobte eifrig jeden Penny, den sie als Friseuse verdiente, dazulegte, würde sich auch Eli Cobbs neuer Traum schon bald verwirklichen lassen.
    Er hielt sich für ein richtiges Glückskind.
    Er hatte einen Job, der ihm Freude machte.
    Er hatte ein anständiges Mädchen gefunden, und er würde bald heiraten und eine große Familie gründen. Wenn er das alles erreicht hatte, gab es nichts mehr auf der Welt, das ihn glücklicher machen konnte.
    Während er das Lenkrad nach rechts drehte, warf er einen Blick in den großen Außenspiegel. Dabei fiel ihm ein Mädchen auf, das seiner Verlobten zum Verwechseln ähnlich sah. Aber das Girl konnte nicht Cycely sein, denn die befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem kleinen Frisiersalon in Belgravia. Aber diese Ähnlichkeit – verblüffend. Unwillkürlich fragte sich Eli Cobb, ob auch er einen Doppelgänger hatte. Vermutlich ja, denn er war schon oft von Menschen gegrüßt worden, die er noch nie im Leben gesehen hatte. Sie mußten ihn mit dem anderen verwechselt haben.
    Cobb konzentrierte sich wieder voll aufs Fahren.
    Er

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