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GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

Titel: GK449 - Die Bruderschaft der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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stoppte den Autobus an der nächsten Haltestelle. Ein Mann und eine Frau stiegen aus. Cobb kannte die beiden. Sie fuhren oft mit ihm, und Cobb wußte, daß der Mann sich für die Frau interessierte, aber es ging mit den beiden nichts weiter. Gleich nach dem Aussteigen trennten sie sich, und jeder ging seiner Wege. Cobb hätte es ganz gern gesehen, wenn die beiden zusammengekommen wären. Womöglich in seinem Bus.
    Er wollte die pneumatischen Türen wieder schließen, da kam ein untersetzter Mann mit Brille und gestutztem Vollbart angehetzt. Er sah aus, als wäre der Teufel hinter seiner Seele her, und in gewisser Weise war dies auch der Fall, denn der Mann hieß Maynard Moss, und er hatte Hector Bose auf den Fersen.
    ***
    Ein Drache!
    Erschüttert starrte Maynard Moss auf die geschuppte Bestie. Er konnte nicht begreifen, daß ein Mensch fähig war, sich in ein solches Monster zu verwandeln. Das ging einfach über sein Fassungsvermögen. Der kalte Schweiß brach ihm aus allen Poren.
    »Um Gottes willen!« stöhnte er und legte die Hände auf sein bleiches Gesicht.
    Das Ungeheuer knurrte aggressiv.
    Es setzte sich in Bewegung.
    Maynard Moss drehte in seiner Todesangst durch. Er stieß sich von der Wand ab und wollte an dem Drachen vorbei aus dem Haus hetzen, doch Hector Bose ließ das nicht zu.
    Er sprang nach links. Es war ein gewaltiger, kraftvoller Satz, und das Scheusal landete haargenau in der Fluchtbahn des verstörten Opfers. Moss prallte mit einem heiseren Aufschrei zurück. Das geschuppte Biest hieb mit seiner linken Pranke nach ihm. Er verrenkte seinen Körper und entging so um ein Haar dem tödlichen Schlag.
    An der rechten Pranke fehlten dem Scheusal zwei von den messerscharfen Krallen. Die hatte das Ungeheuer in Jenny Fairs Bad verloren. Sie waren dem vernichtenden Feuerblick Mr. Silvers zum Opfer gefallen, doch der Drache war deswegen nicht weniger gefährlich.
    Moss schoß ein Name durch den Kopf: Oliver Vegas!
    Vegas war grauenvoll zugerichtet worden.
    Dieser verdammte Drache hatte es getan.
    Ein Geheimnis hatte sich für Maynard Moss offenbart. Aber würde er mit seinem Wissen noch etwas anfangen können? Soeben stolperte er über seine eigenen Beine. Er hatte sich umdrehen und ins Wohnzimmer stürmen wollen. Jetzt fiel er. Ein verzweifelter Schrei entrang sich seiner Kehle. Blitzschnell riß er die Hände nach vorn und fing sich ab, und auf allen vieren rannte er von der geschuppten Bestie weg, auf die offene Wohnzimmertür zu.
    Im Living-room richtete er sich auf.
    Das Ungeheuer war dicht hinter ihm.
    Moss jagte auf eines der Fenster zu. Er fegte den Vorhang zur Seite, stieß die Fensterflügel auf und sprang nach draußen. Der Drache schlug zu. Seine harte Schuppenpranke zertrümmerte das marmorne Fensterbrett. Maynard Moss blieb unverletzt. Er kam auf den quadratischen Waschbetonplatten auf, die rings um das Haus lagen, federte ab und hetzte sofort weiter.
    Sein Mörder hatte jedoch nicht die Absicht, ihn entkommen zu lassen. Hector Bose hatte es sich in den Kopf gesetzt, diesen Mann in dieser Stunde noch zu töten, und nichts sollte ihn davon abbringen.
    Er verwandelte sich zurück, sprang gleichfalls aus dem Fenster und nahm die Verfolgung des Opfers auf.
    Wie von Furien gehetzt war Maynard Moss unterwegs. Er hatte in seiner grenzenlosen Aufregung keine Ahnung, wohin er rannte. Er lief nur immer weiter, immer weiter.
    Ein Autobus blieb stehen, und plötzlich funktionierte Moss’ Gehirn wieder halbwegs. Der Bus war möglicherweise die Rettung. Der Ganove keuchte darauf zu. Er sah, daß der schwarzhäutige Fahrer die pneumatischen Türen schon schließen wollte, versuchte, sich mit einem Ruf bemerkbar zu machen, aber seine Stimmbänder versagten. Es kam nicht mehr als ein leises Krächzen über seine Lippen. Dennoch schaffte er es, in den Bus zu gelangen. Er fiel regelrecht die Stufen hinauf, erwischte mit beiden Händen eine mit grauem Plastik überzogene Stange und hielt sich keuchend daran fest. Völlig erledigt war er. Der Schweiß glänzte fingerdick auf seinem Gesicht.
    »Die Türen!« gurgelte Maynard Moss. »Schließen Sie um Himmels willen schnell die Türen!«
    Eli Cobb blickte ihn prüfend an. »Ist was nicht in Ordnung, Sir?«
    »Tun Sie, was ich sage!« schrie Moss hysterisch.
    Ein unwilliger Ausdruck legte sich auf Cobbs schwarze Züge. Er mochte Leute nicht, die mit ihm schrien. Trotzdem schloß er aber die Türen.
    Jedoch zu spät.
    Mit einem weiten Satz beförderte sich Hector

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