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GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

Titel: GK449 - Die Bruderschaft der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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diesem einen Mord«, sagte der Ex-Dämon.
    Tucker Peckinpah erhob sich. »Wie wollt ihr vorgehen?«
    »Zunächst mal begeben wir uns zu Oliver Vegas’ Haus«, sagte Mr. Silver.
    »Und dann?«
    »Werden wir weitersehen. Vielleicht existiert eine brauchbare Spur des Drachen, die wir verfolgen können.«
    »Wenn es eine solche Spur gibt, verfolgt sie die Polizei«, sagte der Industrielle.
    Mr. Silver lächelte. »Es gibt Spuren, die kann nur ich entdecken.«
    »Ach so, das ist natürlich etwas anderes. Kann ich irgendwie helfen?«
    »Nein«, sagte der Ex-Dämon.
    »Tja, dann wünsche ich Ihnen beiden viel Erfolg.«
    »Danke, Partner«, sagte ich. »Ich setze Sie zu Hause ab.«
    »Das ist nicht nötig, Tony. Ich kann ein Taxi nehmen.«
    »Wenn wir zu Oliver Vegas’ Haus fahren, müssen wir sowieso bei Ihnen vorbei. Wozu wollen Sie Ihr gutes Geld verschwenden?«
    Ich schaltete das TV-Gerät ab. Zu dritt verließen wir das Haus. Ich holte meinen weißen Peugeot 504 TI aus der Garage. Tucker Peckinpah und Mr. Silver stiegen zu. Ich gab den 110 PS kräftig die Sporen. Paddington lag bald hinter uns. Wir durchfuhren Marylebone und Bloomsburry.
    Und da passierte es…!
    Die Straße war leer. Zwei Lampen waren ausgefallen. Die Scheinwerfer meines Wagens stachen in die Dunkelheit und wurden von einem gelben Spiegel reflektiert.
    Jedenfalls kam mir das so vor.
    Gelb!
    Seit meinem Abenteuer mit den gelben Drachen war ich auf diese Farbe allergisch! Ich witterte instinktiv eine Gefahr und wurde nicht enttäuscht. Der gelbe Spiegel, oder was immer es war, raste auf uns zu.
    »Tony!« schrie Mr. Silver. »Vorsicht!«
    Das gelbe Gleißen war schon heran. Es klatschte gegen die Windschutzscheibe, zerrann darauf, und ich sah die abstoßende Fratze eines geschuppten Drachenmonsters!
    Ich war wie blind. Von der Straße war nichts mehr zu sehen. Die Fahrbahn schien Wellen zu schlagen. Der Peugeot wurde geschüttelt. Das Lenkrad wollte sich selbständig machen. Ich versuchte es festzuhalten. Aber es entglitt mir und wirbelte herum. Erst als ich meinen magischen Ring dagegenhämmerte, vermochte ich es zu stabilisieren.
    Da wir zügig unterwegs gewesen waren und es unverantwortlich gewesen wäre, ohne Sicht diese Geschwindigkeit beizubehalten, wechselte mein Fuß vom Gas zur Bremse.
    Die Reifen blockierten und quietschten.
    Der Wagen tanzte.
    Das Heck driftete zur Seite. Ich versuchte den ausbrechenden Wagen abzufangen. Verbissen kämpfte ich um die Herrschaft über das Fahrzeug, während ich die ganze Zeit diese gräßliche Dämonenfratze vor mir hatte, die mich mit ihren giftgrünen Augen haßerfüllt anstarrte.
    Wenn es noch irgendwelche Zweifel gegeben hätte, daß die gelben Drachen wiederaufgetaucht waren, dann wären sie jetzt endgültig zerstreut worden.
    Der Peugeot drehte sich.
    Ich war angegurtet. Mr. Silver auch.
    Aber Tucker Peckinpah, der im Fond des Wagens saß, war es nicht. Vor allem ihm galt mein Ruf: »Festhalten!«
    Und dann krachte es auch schon.
    Ich will versuchen, in halbwegs chronologischer Reihenfolge wiederzugeben, was danach passierte: Mein Gurt spannte sich mit einem klackenden Geräusch, als ich nach vorn gerissen wurde. Ich hätte meinen Schwung mit den Armen allein am Lenkrad nicht abfangen können. Vermutlich hätte ich mir den Brustkorb geprellt.
    Und wahrscheinlich hätte Mr. Silver mit dem Gesicht die Windschutzscheibe durchschlagen. Aber auch ihn hielt der Gurt. Wieder einmal zeigte sich, wie segensreich diese Erfindung war.
    Rechts hinten flog die Tür auf, und als sich der Peugeot ein letztesmal schwungvoll drehte, stürzte Tucker Peckinpah auf die Straße. Die Zigarre fiel ihm aus dem Mund und rollte in die Gosse. Der Industrielle blieb reglos liegen.
    Kaum war der Wagen zum stehen gekommen, verschwand die gelbe Drachenfratze. Sie war einfach nicht mehr da. Als hätte es sie nie gegeben. Ich schlug den Sicherheitsgurt auf und sprang aus dem Fahrzeug.
    Mr. Silver zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen. »Das sollte mal wieder so was wie ein Einschüchterungsversuch sein!« knirschte er.
    »Vielleicht war’s auch ein Mordanschlag«, gab ich zurück.
    »Zum Henker, wenn ich den Drachengötzen in die Finger kriege, mache ich ihn fertig!« wetterte der Ex-Dämon.
    Ich eilte zu Tucker Peckinpah. Er lag auf der Seite. Das rechte Bein war angewinkelt. Ich sah Blut, und mein Magen krampfte sich zusammen. Gleichzeitig schnürte sich auch meine Kehle zu, denn ich wußte nicht, wie schwer mein Partner verletzt

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