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GK453 - Wolfsmond

GK453 - Wolfsmond

Titel: GK453 - Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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den Werwolf vielleicht noch im Haus erwischt.
    Pfeilschnell war der Hüne mit den Silberhaaren unterwegs.
    Der außergewöhnlichste Kämpfer gegen die Mächte der Finsternis.
    Er gelangte in eine schmale Straße und war allein. Der Werwolf schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Mr. Silver stoppte. Möglicherweise hatte sich die Bestie hier irgendwo verkrochen. Er wollte nicht daran vorbeiflitzen. Es gab unzählige Möglichkeiten, sich zu verstecken. Abgänge zu Souterrainwohnungen. Hohlräume unter Treppen, die zu höher gelegenen Hauseingängen hinaufführten. Hauseinfahrten und Haustornischen.
    Gespannt pirschte der Ex-Dämon die Straße entlang. Er ließ keinen verborgenen Winkel aus. In die kleinste Nische warf er einen kurzen, aber gewissenhaften Blick, aber er vermochte das Monster nicht zu finden.
    Ärgerlich zerbiß er einen Fluch zwischen den Zähnen. Obwohl es ihn hart an den Rand eines Wutanfalls brachte, mußte er sich doch eingestehen, daß dem Ungeheuer die Flucht geglückt war.
    ***
    Instinktiv spürte der Werwolf, daß er einen gefährlichen Gegner auf seinen Fersen hatte. Das war kein Mensch, dem er sich stellen und den er vernichten konnte. Vor dem mußte er Reißaus nehmen. Und das tat er dann auch. Kraftvoll hetzte die Bestie die schlecht beleuchteten Straßen entlang. Sie brach eine Haustür auf und gelangte durch einen finsteren Korridor in einen kleinen Hinterhof. Mit einem geschmeidigen Satz überwand der Wolf die hohe Mauer. Durch eine enge Ausfahrt erreichte er wenig später eine andere Straße.
    Aber selbst hier fühlte er sich vor seinem Verfolger noch nicht sicher. Er rannte deshalb weiter, bog um mehrere Ecken und überquerte schließlich eine breite Straße.
    Pech für ihn, daß gerade in diesem Augenblick ein Wagen kam. Bevor der Werwolf zwischen den parkenden Fahrzeugen auf die Fahrbahn hetzte, setzte die Rückverwandlung ein.
    In menschlicher Gestalt tauchte er dann unvermittelt vor dem Kühlergrill des Autos auf. Der Unfall ließ sich nicht vermeiden. Räder kreischten. Der Mann im Wagen riß entsetzt die Augen auf.
    Er zog das Lenkrad nach rechts, während das Fahrzeug auf James Blackburn zurutschte. Aber die Distanz war zu gering. Das Auto kam nicht an Blackburn vorbei.
    Es erwischte ihn mit großer Wucht, da die Geschwindigkeit in dieser kurzen Bremszeit kaum vermindert worden war. Es gab einen dumpfen Aufprall. James Blackburn fühlte sich von einer unsichtbaren Hand hochgerissen. Er flog weit durch die Luft, drehte sich und überschlug sich mehrmals, ehe er verdammt hart in der Gosse landete und nicht mehr fähig war, sich zu erheben. Ihm war, als würde jemand ein schwarzes Tuch über seine Augen breiten. Er konnte nichts mehr sehen und nicht mehr denken…
    ***
    Robert Morlar fühlte sich sauwohl. Er war in Soho gewesen, im Paradies für Junggesellen, die gern mal was Schlimmes anstellen wollten. In Soho bot sich jede Möglichkeit dazu. Whisky, Spiel, Sex. Vom Whisky hatte Robert Morlar wenig genossen, dafür hatte er sich an den beiden anderen Dingen reichlich gütlich getan. Beim Pokern hatte er fast vierhundert Pfund gewonnen, und dieses Geld hatte er mit einer Edelnutte dann zwei Lokale weiter restlos verputzt.
    Er war nicht traurig deswegen, denn er vertrat die Ansicht, daß das Geld unter die Leute gehörte und nicht auf die Bank oder in den Sparstrumpf. Wenn man Charles Berlitz und einigen anderen Autoren glauben konnte, dann stand der Weltuntergang sowieso kurz bevor, also was sollte es da noch für einen Sinn haben, Geld auf die hohe Kante zu legen. Für wen denn?
    Morlar fand es vernünftiger, die Piepen unters Volk zu bringen und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Dann hatte er wenigstens etwas davon gehabt, wenn die Welt sich in Dampf auflöste.
    Morlar war Verkaufsrepräsentant eines bekannten Ölmultis. Ein großer blonder Mann mit schütterem Haupthaar. Seine Freunde neckten ihn hin und wieder deswegen und behaupteten, er würde mit seinen fünfunddreißig Jahren immer noch wachsen, die Kopfhaut käme schon durch die Haare durch. Es war ihm egal. Wenn er einmal kein Haar mehr auf dem Kopf haben sollte, würde er sich eine Perücke aufsetzen und weiterhin den unbekümmerten Lebemann spielen. Vorausgesetzt, die Welt stand dann noch.
    Ein kleines Lächeln huschte über seine markanten Züge, während er an Pamela dachte, die Kleine, die mit ihm den Abend verbracht hatte. Eine Wucht war sie gewesen, und er hatte nicht das Gefühl gehabt, daß sie ihm ihre

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