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GK453 - Wolfsmond

GK453 - Wolfsmond

Titel: GK453 - Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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er für ausgeschlossen.
    Aber die Realität belehrte ihn eines Besseren.
    Die mächtige Krallenpranke des Wolfs verfehlte ihn nur knapp. Er riß einen Stuhl hoch und rammte ihm dem Monster gegen die Brust. Das Scheusal zertrümmerte den Stuhl mit einem einzigen Schlag.
    »Dr. Remick!« schrie John Coleman in die Membrane. »Großer Gott, schicken Sie Hilfe! Dieser Teufel schlägt hier alles kurz und klein!«
    ***
    Die Hilfe war schon unterwegs: Mr. Silver und ich. Steve Remick informierte uns über die Stationslautsprecher. Ich war soeben mit dem Nachladen meines Colts fertiggeworden. Wir waren entschlossen, James Blackburn nicht noch einmal entkommen zu lassen. Diesmal mußten wir es so anstellen, daß Lathor keine Möglichkeit hatte, sich erneut schützend dazwischenzuwerfen. Es war bestimmt unsere letzte Chance, dem Grauen ein Ende zu bereiten. Wenn wir scheiterten, zog der Wolf in der kommenden Nacht wieder durch Clerkenwell, und vielleicht auch durch die angrenzenden Stadtteile. Dazu durfte es nicht kommen. Blackburn hatte fünf Menschen auf dem Gewissen. Er durfte sich kein sechstes Opfer mehr holen.
    Mit langen Sätzen hetzten wir auf das Pförtnerhaus zu, in dem der Werwolf tobte.
    Als wir noch zehn Yards entfernt waren, barst klirrend eine der großen Scheiben. Wie ein riesiges Geschoß flog der Körper eines Mannes durch das Glas. Es war John Coleman. Der Werwolf hatte ihn durch die Scheibe geschleudert. Bud Hunter kämpfte mit größtem Einsatz um sein Leben. Er blutete aus zahlreichen Wunden, keuchte schwer und spürte, wie seine Kräfte allmählich nachließen. Aber er gab nicht auf. Mit einem Tritt gelang es ihm, Blackburn gegen die Wand zu stoßen. Sein Blick fiel auf einen Brieföffner, der auf Colemans Schreibtisch lag. Das Ding war aus Metall, jedoch leider nicht aus Silber.
    Hunter packte den Brieföffner und warf sich dem Monster entgegen. Sehr viel Wucht legte er in den Stoß. Das schmale Metall drang dem Ungeheuer tief in den Leib, doch es passierte nichts.
    Das Scheusal zeigte nicht die geringste Wirkung. Es schlug nur unwillig nach dem aus der Brust ragenden Heft. Das Metall brach mit einem singenden Ton. Während der Griff des Brieföffners zu Boden fiel, blieb der Rest in Blackburns Körper stecken, ohne ihm auch nur im geringsten zu schaden.
    Und dann erwischte die Bestie den ehemaligen Catcher.
    Sie riß ihn hoch.
    Die Krallen saßen schmerzhaft in Hunters Fleisch. Er brüllte auf. Das Monster schwang ihn wie eine Puppe hoch und schleuderte ihn ebenfalls durch die gebrochene Scheibe.
    Dann sprang es aus dem Pförtnerhaus.
    Genau vor meinen Diamondback. Das war die Chance meines Lebens. Ich drückte ab. Der Wolf federte nach unten. Daneben. Aber die nächste Kugel würde sitzen! Ich wollte abermals den Stecher durchziehen.
    Da schaltete sich wieder Lathor ein, der nicht wollte, daß seinem Schützling etwas passierte. Ich konnte das nicht verstehen. Weshalb machte er sich für James Blackburn so stark? Er konnte mit seinem Schwert doch jederzeit ein neues Monster schaffen. Wieso hing er so sehr an diesem Wolf? Ich hatte dafür nur eine einzige Erklärung: James Blackburn war ein Teil von Lathor, zumindest aber ein Teil von Lathors Schwert!
    Diesmal beschränkte sich Lathor nicht darauf, den Werwolf abzuschirmen.
    Diesmal griff er uns an.
    Er wollte die Gefahr für seinen Wolf ausschalten.
    Mit surrendem Schwert drang er auf uns ein. Ich hechtete nach links. Die Klinge sauste knapp an meiner Halsschlagader vorbei. Wenn ich nicht so gedankenschnell reagiert hätte, hätte mich Lathor mit seinem verdammten Wolfsschwert geköpft. Unwillkürlich schoß mir ein Gedanke durch den Kopf. Wäre ich dann tot gewesen? Oder wäre ich, wie Blackburn, zum Werwolf geworden?
    Mich schauderte.
    Ich war hart auf dem Bauch gelandet, und Lathor wollte mir nachsetzen, aber das verhinderte Mr. Silver. Der Hüne mit den Silberhaaren, nunmehr zu purem Silber erstarrt, wuchtete sich dem Gesandten der Hölle entgegen. Es gelang ihm, den kräftigen Schwertarm abzufangen.
    Ein erbitterter Kampf begann.
    Zwei Giganten der Magie waren aneinandergeraten, und jeder wollte den anderen bezwingen. Es konnte nur einer gewinnen, es durfte nur einer überleben, und ich konnte nichts weiter tun, als hoffen, daß dies mein Freund sein würde.
    Feuerlanzen rasten aus Mr. Silvers Augen, doch das Schwert zog die vernichtenden Strahlen an und absorbierte sie. Obwohl ich so gut wie nichts von Lathor wußte, war mir klar, daß der

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