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GK453 - Wolfsmond

GK453 - Wolfsmond

Titel: GK453 - Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Pflegepersonal kümmerte sich um die Patienten. Die meisten waren in ihre Betten zurückgekehrt. Einige von ihnen waren jedoch nicht dazu zu bewegen. Sie hatten Angst, die ihnen niemand nehmen konnte. Damit mußten sie selbst fertigwerden.
    Als wir den Raum betraten, in dem uns Steve Remick die Röntgenaufnahmen gezeigt hatte, schaute uns Tucker Peckinpah fragend an. »Nun?«
    »Einen haben wir erwischt«, sagte ich. »Er liegt in der Leichenkammer.«
    »Wer ist es?« fragte Dr. Remick.
    Ich zuckte mit den Schultern und beschrieb den Mann.
    »Rex Rhodes«, sagte Remick.
    »Und wo ist James Blackburn?« wollte Tucker Peckinpah wissen.
    »Das würde mich auch interessieren«, gab ich gallenbitter zurück. Zu Remick gewandt fuhr ich fort: »Können Sie veranlassen, daß das Klinikareal hermetisch abgeriegelt wird? Keiner darf runter von diesem Gelände. Vielleicht versucht es Blackburn in seiner menschlichen Gestalt.«
    »Ich werde alle Pförtner benachrichtigen«, sagte Steve Remick sofort. Er war sehr kooperativ. Zum Glück. Wenn sich Inspektor Nick Jackson an seiner Stelle befunden hätte, hätte ich mich grün und blau geärgert.
    Remick rief alle Pförtner an, beschrieb ihnen James Blackburn und ordnete an, daß niemand das Gelände bis auf weiteres verlassen dürfe. Sobald einer der Pförtner Blackburn sah, sollte er Remick sofort verständigen.
    Das war das eine. Aber ich hatte noch ein Anliegen.
    »Es wäre gut, wenn das gesamte Krankenhauspersonal wüßte, was hier läuft, Dr. Remick, damit man sofort Alarm schlägt, falls irgendwo Blackburn auftaucht. Vielleicht versucht das Monster sich als Mensch zu tarnen, um durchzukommen.«
    Remick rief die einzelnen Stationen an und bat, seine Worte weiterzugeben. Etwa zehnmal sagte er dasselbe. Dann legte er müde den Hörer in die Gabel.
    »Und was nun?« fragte Tucker Peckinpah.
    »Jetzt können wir nur warten«, sagte ich und legte meinem Partner die Hand auf die Schulter.
    ***
    James Blackburn hatte sich im Keller von Rex Rhodes getrennt. Während sich Rhodes in der Leichenkammer versteckte, huschte Blackburn an der Allergie-Ambulanz vorbei. Er fand eine staubige Treppe, die nach oben führte. Vorsichtig schlich er die Stufen hinauf. Er sah den Kerl mit den Silberhaaren, vor dem er schon mal geflohen war, und eine unbändige Wut befiel ihn, aber er hütete sich, sich dem Hünen entgegenzustellen. Sein Instinkt sagte ihm, daß er einen Kampf gegen diesen Mann nicht gewinnen konnte, deshalb setzte er sich weiter ab.
    Die Treppe führte zum Erdgeschoß hinauf. Blackburn erreichte eine verschlossene Tür. Er rüttelte daran. Sie ließ sich nicht öffnen. Der Werwolf hätte Gewalt anwenden müssen, aber das wollte er nicht, denn das hätte Krach gemacht, und seine Verfolger wären auf ihn aufmerksam geworden.
    Er eilte zum ersten Stock weiter. Auch hier kriegte er die Tür nicht auf, und im zweiten Stock war es dasselbe. Aber im dritten Stock hatte er Glück. Hier war die Tür zwar ebenfalls abgeschlossen, aber das Schloß war defekt und ließ sich ganz leicht und fast geräuschlos aufbrechen.
    Bevor Blackburn weiterging, wurde er zum harmlos aussehenden Menschen. Auf diese Weise hoffte er alle täuschen zu können. Rasch schritt er den Gang entlang.
    Die Bestie in ihm ließ sich nur ungern zurückdrängen. Sie wollte ständig aus ihm hervortreten, und er mußte seine ganze Willenskraft aufbieten, um dies zu verhindern.
    Die Mordgier folterte ihn. Er zitterte. Er wollte es denen, die ihn jagten, zeigen, hatte nicht die Absicht, klammheimlich das Feld zu räumen. Zuerst sollte noch ein Mensch sterben, damit die anderen erkannten, wie wenig man gegen einen Werwolf ausrichten kann.
    Zu diesem Zeitpunkt stellten Tony Ballard und Mr. Silver Rex Rhodes. Als die geweihte Silberkugel in Rhodes’ Leib wuchtete, spürte James Blackburn einen ziehenden Schmerz in der Brust. Er krampfte sich zusammen und stieß ein klagendes Winseln aus.
    Dein Bruder ist tot! schoß es ihm durch den Kopf. Sie haben ihn umgebracht. Rache! Das schreit nach blutiger Rache!
    Er blickte sich mit blutunterlaufenden Augen um. Ja, er wollte Rex Rhodes’ Tod rächen, und zwar jetzt gleich!
    ***
    Schwester Carol stand in der Gunst der Patienten hoch oben. Seit acht Jahren pflegte sie Kranke gesund. Es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen auf der Station, und nur selten sah Schwester Carol einen Patienten wieder. Manche besuchten sie mal, oder sie schickten eine Karte, aber diese Art von Kontakten

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