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GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

Titel: GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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keine Lösung, Ugar!« sagte Ragu.
    »Wieso denn nicht?«
    »Weil dann Arrgo Skups Platz einnehmen würde, und der ist nicht besser. Ich finde Rambas Idee gut. Wenn es ihm gelingt, Skup umzupolen, stünde einem immerwährenden Frieden zwischen Markia und Dargan nichts mehr im Wege.« Die Prinzessin wandte sich an mich. »Du hast bewiesen, daß du sehr tapfer und unser Freund bist, Tony Ballard. Wenn du dich bereit erklären würdest, gemeinsam mit Ugar Skup nach Dargan zu bringen, würden wir dir helfen, das Zauberkraut von Sorticas zu holen.«
    »Eine Hand wäscht die andere, würde man bei uns sagen«, gab ich zurück.
    »Im Prinzip wäre ich dafür, Ugar zu begleiten, aber…«
    »Aber?«
    »Die Zeit…«
    »Zeit spielt im Reich der grünen Schatten keine große Rolle, Tony Ballard. Sie vergeht so langsam, daß dich dein Abstecher zu Skup nach eurer Erdenzeitrechnung nur einige wenige Minuten kosten würde.«
    Ich nickte. »Wenn das so ist, bin ich einverstanden.« Mein Bück richtete sich auf Ugar. »Wann kann es losgehen?«
    »Meinetwegen sofort«, erwiderte der Berater der Prinzessin.
    »Also dann.«
    ***
    Da ich als Mensch im Reich der grünen Schatten zu sehr auffiel, stellte man mir grüne Schattenkleider zur Verfügung. Mein Gesicht färbte ich mit Farbe grün, damit man nicht schon von weitem erkennen konnte, wer da kam. In meinem Gürtel steckte ein darganesischer Dolch, und in einer grünen Metallscheide steckte ein darganesisches Kurzschwert. Wir gelangten auf einm Schleichpfad nach Markia.
    Später ritten wir nebeneinander. Mein Schattenpferd war ein kräftiges Tier. Ebenso wie das von Ugar. Ein drittes Pferd führten wir am Zügel mit. Es war für Skup bestimmt. Würde es uns gelingen, ihn zu entführen? Ugar erzählte mir, daß es bisher noch keiner geschafft hatte, an Skup heranzukommen.
    »Uns wird es aber gelingen«, sagte er zuversichtlich, »Läßt er sich scharf bewachen?«
    »Ja, aber wir werden seine Männer überlisten. Wenn es nach mir ginge, würde ich nicht viel Federlesens mit diesem Halunken machen. Aber Ragu…«
    »Du liebst Ragu sehr, nicht wahr?« fragte ich.
    »Ja, ich bin bereit, jederzeit mein Leben für sie zu geben.«
    »Gibt es hier bei euch so etwas wie Heirat?«
    »Natürlich.«
    »Möchtest du Ragu heiraten, Ugar?«
    »Ja, das habe ich vor. Sobald Friede zwischen Markia und Dargan herrscht, werden wir Mann und Frau.«
    »Dann werde ich nicht mehr hier sein, deshalb wünsche ich euch jetzt schon alles Gute für euren gemeinsamen Lebensweg.«
    »Danke, Tony. Sind alle Menschen so nett wie du?«
    »Leider nicht alle.«
    »Aber du bist nicht der einzige, der so ist.«
    »Zum Glück nicht.«
    »Ich habe noch nie einen Menschen gesehen. Wie sieht es aus auf eurer Welt?«
    »Bunter. Viel bunter als bei euch.«
    »Gibt es da auch Kriege?«
    »Leider ja, und das mit Waffen, deren Vernichtungskraft du dir nicht vorstellen kannst. Genau genommen bist du um dein Leben im Reich der grünen Schatten zu beneiden, Ugar.«
    »Du kannst hierbleiben, wenn du möchtest.«
    »Vielen Dank für das Angebot, aber mein Platz ist auf der Erde.«
    »Hast du da eine spezielle Aufgabe?«
    »Ja, ich kämpfe gegen Geister und Dämonen. Es gibt leider zu wenige Männer, die sich den Gesandten der Hölle entgegenstellen. Deshalb ist es für mich wichtig, so bald wie möglich auf die Erde zurückzukehren. Unter besonderem Zeitdruck stehe ich wegen des schlechten Gesundheitszustandes meines Freundes.«
    »Du kriegst das Zauberkraut aus dem Wolfsschrein, das verspreche ich dir, Tony Ballard.«
    Wir ritten noch ein Stück durch die Steppe. In einer Senke versteckten wir die Pferde. Den Rest des Weges legten wir zu Fuß zurück. Sobald wir die Ansammlung der Buckelhäuser erreichten, zog Ugar seinen grünen Hut tief in die Stirn, damit man nicht sehen konnte, daß er nur ein Auge hatte. Ob wir drei Arme hatten oder nicht, war nicht zu erkennen, denn wir trugen beide einen weiten, wallenden Umhang.
    Ugar führte mich durch enge Gassen, in denen uns kaum jemand begegnete. Er mied die Straßen, in denen Skups Krieger patroullierten. Unerkannt und unbehelligt erreichten wir den Buckelpalast des Tyrannen. Auf mein Anraten hin hatten wir jeder ein langes Seil mitgenommen, an dessen Ende ein nach vier Seiten gebogener Metallhaken befestigt war.
    Damit würde es uns gelingen, an der Rückfront des Gebäudes hochzuklettern. Ich war der erste, der den Haken kreisen ließ. Als er genug Schwung hatte, ließ ich ihn nach

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