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GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

Titel: GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wie ihre Krieger. Erst wenn man genau hinschaute, erkannte man, daß es sich um ein Mädchen handelte.
    Sie kämpfte wie ein Mann, Mutig. Beherzt.
    Skups Elitetruppe wurde stark dezimiert.
    Auch ich trug dazu bei.
    Zwei Markiasen trieben mich zurück. Ich kämpfte erbittert gegen sie, doch ihnen standen sechs Arme zur Verfügung und mir nur zwei. Ich ließ mich zurückfallen und riß meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. Eine solche Waffe war im Reich der grünen Schatten unbekannt. Als ich in Bedrängnis geriet, drückte ich ab. Das Krachen des Schusses unterbrach das Kampfgetümmel für einen Augenblick.
    Alle schauten mich verstört an.
    Einer der beiden Mariasen, die mich töten wollten, ging zu Boden.
    Der zweite wagte sich nicht mehr weiter vor.
    Ich war entschlossen, meinen Revolver auch gegen Skup einzusetzen, aber die Distanz war noch zu groß. Ich mußte mich erst wieder näher an ihn herankämpfen. Mal schoß ich, mal schlug ich mit dem Revolver zu, mal setzte ich das grüne Schwert gegen einen Feind ein.
    Ich kam gut vorwärts.
    Aber dann sah ich, daß vier Mariasen den Berater der Prinzessin eingekreist hatten. Er wehrte sich heldenhaft, aber es stand verdammt schlecht um ihn. Niemand außer mir hatte Kenntnis von Ugars kritischer Lage. Niemand kam ihm zu Hilfe. Da setzte ich mich für ihn ein.
    »Danke, Tony!« rief er mir zu.
    »Keine Ursache!« gab ich zurück und wollte mich gleich wieder um Skup kümmern.
    Der Tyrann erkannte, daß sein Trupp in Kürze aufgerieben sein würde. Im Schutze seiner Krieger setzte er sich ab. Arrgo nahm er mit. Die beiden schwangen sich auf ihre Pferde und trieben die Tiere mit lauten Zurufen an.
    Obwohl die Entfernung immer noch zu groß war, hob ich meine Waffe. Ich wollte es wenigstens versucht haben, Skup zu stoppen. Mit beiden Händen hielt ich den Diamondback. Es fiel mir nicht leicht, die Luft während des Zielens anzuhalten, aber ich tat es. Und dann drückte ich ab. Der Revolver krachte ohrenbetäubend laut, eine grellgelbe Feuerlanze stach aus dem Lauf der Waffe, die sich kurz aufbäumte.
    Aber die geweihte Silberkugel verfehlte ihr Ziel.
    Das Geschoß raste haarscharf an Skup vorbei und klatschte in den Wald. Ich drückte noch einmal ab, aber der Diamondback machte nur noch - klick. Leergeschossen.
    Skup und Arrgo verschwanden aus meinem Gesichtsfeld. Ich fand einen Weg zu Ragu und Ugar. In ihrer Mitte kämpfte ich gegen die zornigen Markiasen weiter. Es fielen viele Krieger von Skups Elitetrupp. Nur wenigen gelang die Flucht. Ragus Strafaktion war ein voller Erfolg beschieden. Ihre Krieger jubelten vor Freude über den Sieg.
    Ich ließ das grüne Schwert fallen und begab mich zur Opferstelle, wo ich mein Leben hätte verlieren sollen.
    Wieder einmal war ich im allerletzten Augenblick davongekommen. Damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Aber ich war nicht in der Lage, mich darüber zu freuen, denn ich mußte an Roxane denken, die nicht so viel Glück wie ich gehabt hatte. Ich wußte nicht, wie ich mich vor Mr. Silver rechtfertigen sollte, wenn er mich fragte, warum ich Roxane nicht besser beschützt hatte.
    Ich sank auf den Boden.
    »Tingo, du verdammtes Höllenbiest!« schrie ich zornig. »Komm aus der Erde, damit ich dich vernichten kann!«
    Nichts geschah.
    Ich strich mit meinem magischen Ring über den Boden, um das Untier zu reizen, hatte damit aber keinen Erfolg. Es nagte in mir, daß ich Roxanes Tod nicht wenigstens rächen konnte.
    »Tingo!« forderte ich die Dämonenschlange erneut heraus. »Stell dich zum Kampf!«
    Eine grüne Hand legte sich auf meine Schulter. »Tingo wird sich nicht mehr zeigen«, sagte Ugar. »Die Dämonenschlange läßt sich zu nichts zwingen. Kommst du mit nach Dargan, Tony?«
    »Ja«, sagte ich und erhob mich. Ich mußte mit Ragu und ihren Kriegern nach Dargan gehen, denn allein wäre ich in Markia verloren gewesen.
    ***
    Man bewirtete mich fürstlich in Ragus Haus. Mein Diamondback wurde wie ein Wunderding herumgereicht. Ragu bat mich, einmal damit schießen zu dürfen. Ich hob die Schultern.
    »Tut mir leid, Prinzessin«, sagte ich, »das geht nicht.«
    »Kannst nur du diese Waffe handhaben, Tony Ballard?«
    »Nein, das nicht, aber wenn man schießen will, braucht man Patronen. Die werden in diese Trommel gesteckt…«
    »Aber es sind ja noch Patronen drinnen.«
    »Ja, leergeschossen.«
    »Man kann jede Patrone nur einmal verwenden?«
    »Leider ja.« Ich erklärte der interessierten Prinzessin, wie der Colt

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