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GK460 - Das Geisterdorf

GK460 - Das Geisterdorf

Titel: GK460 - Das Geisterdorf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Schreibtischkante. »Ich verstehe nicht, wieso es uns nicht schon früher aufgefallen ist. Ich versteh’s einfach nicht, Barton.«
    »Was sollte uns denn auffallen?« fragte der Bürgermeister beunruhigt.
    »Daß nach Martin Wyngard auch Larry Russel verschwunden ist. Spurlos, verdammt Barton, das Rad fängt an, sich immer schneller zu drehen. Mir läuft es eiskalt über den Rücken, wenn ich daran denke, wie’s weitergeht.«
    Gilmore sprang auf. »Moment mal, was sagst du da? Wieso ist Larry verschwunden? Er hat doch mit uns den Wald durchkämmt.«
    Jenkins nickte. »Und seitdem hat ihn keiner mehr gesehen. Seine Werkstatt ist geschlossen. Niemand weiß, wo er ist. Sein Bett ist unberührt. Barton, hier geht es nicht mit rechten Dingen zu. Wenn wir uns nicht schnellstens etwas einfallen lassen, verschwinden wir am Ende noch alle. Das ganze Dorf… Ein Alptraum! Kannst du dir das vorstellen? Seltrick gibt es auf einmal nicht mehr. Nur die Häuser stehen noch. Aber es gibt keine Bewohner mehr. Aus Seltrick wird ein Geisterdorf. Ich darf mich mit diesem Gedanken gar nicht zu intensiv befassen, sonst drehe ich auf der Stelle durch.«
    Gilmore blickte auf seine Schuhspitzen. »Ja, Jack, ich denke, du hast recht. Wir müssen uns etwas einfallen lassen.«
    »Aber was?«
    »Sollte es in unserem Dorf tatsächlich nicht mit rechten Dingen zugehen, können wir nichts tun. Da müßte ein Spezialist her, einer, der auf diesem Gebiet Erfahrung hat. Ein Parapsychologe zum Beispiel.«
    »Kennst du denn einen?«
    »Ja. Er wohnte in Glasgow im selben Hotel wie ich. Wie du dich erinnerst, war ich wegen unseres Flächenwidmungsplans da, und dieser Professor hielt zur gleichen Zeit eine Gastvorlesung an der Universität. Ein netter, hilfsbereiter Mann, kaum über vierzig. Er hat schon die haarsträubendsten Dinge erlebt. Wenn ich ihn anrufe, stellt er sich uns bestimmt zur Verfügung.«
    »Wo wohnt er?«
    »In London«, sagte Barton Gilmore.
    »Und wie ist sein Name?«
    »Lance Selby. Er hat einen Dämonenjäger zum Freund. Vielleicht bringt er den mit.«
    »Das könnte nicht schaden«, sagte Jack Jenkins. Er nickte. »Hast du Selbys Nummer?«
    »Er hat sie mir gegeben.«
    »Okay, Barton, ruf ihn an.«
    ***
    Meine Stimmung war denkbar gedrückt. Meinem Freund ging es nicht gut. Mr. Silver, der Ex-Dämon, dessen Freundschaft mir soviel bedeutete, hatte mit mir gegen Lathor, den Mann mit dem Wolfsschwert, gekämpft. Nach hartem, zähem Ringen war es uns gelungen, Lathor zu vernichten, aber im Verlaufe dieses Kampfes hatte mein Freund und Kampfgefährte eine Verletzung davongetragen, der er zunächst keine Bedeutung beimaß.
    Aber bald danach kam sein Zusammenbruch. Vicky Bonney, meine blonde Freundin, wachte bei dem schwerkranken Ex-Dämon, während sich seine Freundin Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, mit mir ins Reich der grünen Schatten begab, denn nur dort gab es das Zauberkraut, das den Hünen mit den Silberhaaren noch retten konnte. Ohne das Heilkraut aus dem Wolfs schrein wäre Mr. Silver verloren gewesen.
    In jener anderen Welt fielen wir den Männern von Skup, dem dreiarmigen Tyrann von Markia, in die Hände, und ich konnte nicht verhindern, daß Roxane ein Opfer der Dämonenschlange Tingo wurde.
    Sie können sich vorstellen, was das für ein schwerer Schlag für mich war.
    Ich holte mir das Zauberkraut. Tapfere Darganesen halfen mir dabei. Skup und sein Stellvertreter Arrgo verloren ihr Leben. In das Reich der grünen Schatten zog Frieden ein. Ich war stolz darauf, dazu maßgeblich beigetragen zu haben. Die einäugige Prinzessin Ragu würde gerecht über die beiden Völker herrschen und in absehbarer Zeit würde ihr Freund und engster Berater mit ihr den Bund der Ehe eingehen.
    Ich begab mich in meine Welt zu- rück und mußte Mr. Silver eine bittere Nachricht überbringen.
    Als ich zu Hause eintraf, war der Ex-Dämon ohnmächtig.
    Vicky und ich behandelten seine Wunde sofort mit dem Heilkraut, und schon bald stellte sich eine erkennbare Besserung im Zustand des Verletzten ein.
    Und dann kam die Stunde der Wahrheit, der Moment, wo ich es ihm nicht mehr verheimlichen konnte. Er wollte wissen, wo Roxane war. Mir gab es bei dieser Frage einen schmerzhaften Stich, aber es hätte keinen Sinn gehabt auszuweichen. Irgendwann hätte ich es meinem Freund doch sagen müssen, und so sagte ich es ihm gleich.
    Ein schrecklicher Schmerzensschrei entrang sich seiner Kehle. Ich hatte Mr. Silver noch nie so leiden sehen. Erschüttert

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