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GK460 - Das Geisterdorf

GK460 - Das Geisterdorf

Titel: GK460 - Das Geisterdorf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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indischen Diener. Wo steckten die beiden? Das Licht verriet, daß sie daheim waren. Oder war die Beleuchtung nur eingeschaltet, damit man das dachte? Streiften Koczak und sein Diener durch diesen Wald? Was suchten sie? Weitere Opfer, die sie zu steinernen Mördern machen konnten?
    Ein Geräusch hinter Tom.
    Er kreiselte herum und hielt den Atem an.
    Schlich dort jemand durch die Dunkelheit?
    Der Student konnte das nicht mit Sicherheit ausschließen. Er schob seine Hände in die Hosentaschen. Seine Finger berührten den Griff seines Messers. Besser als nichts, sagte er sich und holte das Messer heraus. Blitzschnell klappte er es auf. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Debbie Messey hatte ihm unrecht getan. Er hatte sich nicht hierherbegeben, um Eindruck auf Mags Avery zu machen, sondern weil er die Gefahr, die Seltrick - und damit auch Mags - drohte, vom Dorf abwenden wollte.
    Mit dem Messer in der Faust blieb er eine Weile reglos stehen. Der Wald produzierte weiterhin seine unheimlichen Geräusche, aber allmählich gewöhnte sich Tom Jessop an sie. Sie wurden ihm vertraut, er hatte keine Angst mehr davor.
    Vorsichtig schlich er weiter.
    Der Lichtschein, der aus dem Haus fiel, traf ihn. Er zuckte zurück, duckte sich, suchte hinter einem Busch Deckung.
    Plötzlich zog sich seine Kopfhaut zusammen.
    Er sah an einem der Fenster eine Gestalt. Hashan, der indische Diener, war es. Er trug ein Silbertablett, schien seinem Herrn Tee zu servieren. Tom Jessop näherte sich dem Haus weiter. Er erreichte das Fenster, an dem er Hashan kurz gesehen hatte. Tief einatmend preßte er sich an die Mauer. Abwarten. Verschnaufpause.
    Dann riskierte er einen Blick.
    Enttäuscht schaute er in einen Raum, in dem niemand war.
    Nächstes Fenster.
    Tom Jessop schlich an der Wand entlang. Behutsam bewegte er sich. Nur kein verräterisches Geräusch verursachen!
    Beim nächsten Fenster angelangt, riskierte er wieder einen Blick. Hashan und Koczak sah er abermals nicht. Dafür aber etwas anderes: die drei Männer, die aus Seltrick spurlos verschwunden waren.
    Reglos standen sie im Raum.
    Zu Stein erstarrt.
    ***
    Mags Avery eilte auf die Kirche zu. Die Angst um Tom Jessop, den sie kaum kannte, in den sie sich aber auf den ersten Blick verliebt hatte, beflügelte ihren Schritt.
    Bischof Avery und Pater Morton saßen nach wie vor beisammen und redeten über alle Probleme, die dem Dorfpfarrer zu schaffen machten. Der Bischof war nicht nur ein geduldiger Zuhörer, sondern konnte auch zu allen Problemen einen Rat geben.
    Mags platzte mitten in ihr Gespräch hinein.
    Der Bischof erhob sich erstaunt und beunruhigt. Seit er dieses Erlebnis mit dem steinernen Toten gehabt hatte, rechnete er ständig damit, daß wieder etwas in Seltrick passieren würde.
    »Mags!« Er schaute Pater Morton an. »Pater, das ist meine Nichte Mags Avery. Sie ist die Tochter meines Bruders, der bei einem Autounfall tödlich verunglückte.«
    »Onkel!« rief Mags aufgeregt aus.
    Auch Pater Morton erhob sich.
    »Ist etwas geschehen?« fragte der Bischof.
    »Noch nicht, aber es wird etwas geschehen, wenn du nicht hilfst«, erwiderte Mags.
    »Was kann ich tun?«
    »Tom Jessop… Der junge Student, der im Dorfgasthof aushilft…«
    »Ja, was ist mit ihm?«
    »Er hat es sich in den Kopf gesetzt, Seltrick zu retten. Man verdächtigt allgemein den ungarischen Bildhauer Abel G. Koczak, hinter den rätselhaften Vorfällen zu stehen. Tom Jessop will der Sache auf den Grund gehen. Koczak wohnt in einem abgelegenen Haus im Wald. Wenn er wirklich der unheimliche Drahtzieher ist, wird man Tom hier nicht mehr Wiedersehen. Und wenn doch, dann ist er vielleicht auch nur noch aus Stein.«
    »Mein Gott, was sagst du da?« stieß der Bischof erschrocken hervor.
    »Koczak wird ihn töten, Onkel.«
    »Wer hat dir das erzählt?«
    »Debbie Messey, das Mädchen vom Gasthaus, und sie hat recht, Onkel. Wenn du dem jungen Mann nicht hilfst, ist er verloren. Er riskiert zuviel. Das kann nicht gutgehen. Er ist überhaupt nicht bewaffnet.«
    Der Bischof merkte, daß seiner Nichte sehr viel daran lag, daß Tom Jessop nichts zustieß. So schnell kann das mit der Liebe gehen, dachte er. Im Handumdrehen passiert so etwas manchmal.
    Er nickte. »Ich werde mich um Tom Jessop kümmern.«
    »Du mußt dich beeilen, Onkel. Tom hat das Dorf schon verlassen. Es kann sein, daß er bereits Koczaks Haus erreicht hat.«
    »Dann ist größte Eile geboten.«
    »Ich komme mit«, entschied Pater Morton. Bischof Avery blickte

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