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GK460 - Das Geisterdorf

GK460 - Das Geisterdorf

Titel: GK460 - Das Geisterdorf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Wände zu tanzen. Der Boden schien Wellen zu schlagen, die Decke schien sich fortwährend zu bewegen. Alles kam ihm unwirklich vor. Er fühlte sich hundeelend.
    Er wollte sich von Hashan nicht so ziehen, stoßen und schubsen lassen, versuchte, sich zu widersetzen, doch ihm fehlte einfach die Kraft.
    Hashan führte Tom in jenen Raum, in dem die drei steinernen Toten standen. »Die wolltest du doch sehen, oder? Nun bist du ihnen ganz nahe. Sieh sie dir genau an. Na los, geh ganz an sie ran. Du darfst sie auch anfassen. Sie sind aus kaltem Stein. Und doch können sie sich bewegen, wenn der Meister es will.«
    Der Inder zog aus seinem Gürtel einen langen Dolch, als er merkte, daß Tom Jessop sich allmählich wieder erholte.
    »Laß dir ja keine Dummheiten einfallen!« warnte Hashan den jungen Mann. »Sonst muß ich dich mit meinem Dolch kitzeln, und das würde dir bestimmt nicht gut bekommen.« Der Inder grinste. »Natürlich würde ich dich nicht töten, das bleibt dem Meister Vorbehalten, aber ich würde dir mit dem Dolch so weh tun, daß du denkst, in der Hölle zu sein.«
    Schritte.
    Tom Jessop wandte den Kopf. Eine Tür öffnete sich, und Abel G. Koczak trat ein. Eine furchteinflößende Erscheinung. Mit seinem langen braunen Haar erinnerte er ans Mittelalter. Damals hatten die Männer ihr Haar so getragen.
    Ein Lächeln, das nicht seine Augen erreichte, umspielte seine Lippen. »Ah, Besuch«, sagte er spöttisch.
    »Er hat sich draußen herumgetrieben«, berichtete Hashan.
    »War er allein?« fragte Koczak seinen Diener.
    »Ich habe nur ihn gesehen.«
    Koczak grinste. »Ich finde, soviel Neugier muß belohnt werden. Bist du nicht der Bursche, der im Dorfgasthaus arbeitet?«
    »Ja, der bin ich«, sagte Tom Jessop heiser. »Und alle im Dorf wissen, daß ich hier bin.«
    »Das glaube ich nicht, aber selbst wenn es stimmen sollte, würde mich das nicht stören. Ich habe keine Angst vor den Leuten von Seltrick. Sie wissen es noch nicht, aber bald wird es dieses Dorf nicht mehr geben. Jedenfalls nicht mehr so, wie es jetzt noch existiert. Steinerne Tote werden es zum Teil bewohnen. Und diese werden jedes Leben vernichten, das in ihre Nähe kommt. Sie sind aufs Morden programmiert. Genau wie diese drei hier. Noch stehen sie wie Statuen da, aber auf meinen Befehl werden sie losziehen, sich ins Dorf begeben und töten.«
    »Warum?« fragte Tom Jessop verständnislos. »Warum tun Sie das, Koczak? Niemand hat Ihnen etwas getan. Man hat Sie mit offenem Herzen aufgenommen. Sie hätten Freunde in Seltrick gewinnen können. Warum hassen Sie uns?«
    »Ich hasse alle Menschen!«
    »Aber Sie sind doch selbst einer.«
    Koczak lachte. »Nein, mein Junge, das ist ein Irrtum. Ich bin kein Mensch. Ich verberge mich nur in einer menschlichen Hülle, um meine Umwelt zu täuschen. Wie ich wirklich aussehe, wirst du in Kürze sehen.«
    »Warum sind Sie nach Seltrick gekommen?«
    »Ich werde es zu meinem Dorf machen!« tönte der Gorgone. »Eine Region des Grauens werde ich hier schaffen! Ich werde die Kirche vernichten und Seltrick in eine Menschenfalle verwandeln! Jeder, der hierherkommt, wird des Todes sein!«
    »Ich sehe darin keinen Sinn, nur um des Tötens willen zu töten.«
    »Du begreifst vieles nicht«, sagte Koczak grinsend. Er wandte sich an die drei Steinfiguren. »Die Zeit ist reif. Kehrt in euer Dorf zurück und verbreitet Angst und Schrecken unter den Leuten. Nehmt jedem das Leben, den ihr erwischt. Bald wird das Dorf leergefegt sein. Seltricks Seelen werden in den Besitz des Teufels übergehen, und er wird sich dafür bei mir erkenntlich zeigen, indem er mir noch mehr Macht verleiht.«
    Die steinernen Toten erwachten zum Leben.
    »Mein Gott, das ist ja Wahnsinn!« schrie Tom Jessop.
    Die Steinmänner setzten sich in Bewegung.
    Tom wollte sich ihnen in den Weg stellen. Da setzte ihm Hashan seinen Dolch an die Kehle. »Ruhig!« knurrte der Inder. »Ganz ruhig, mein Freund!«
    »Geht!« sagte Koczak zu seinen Steingeschöpfen. »Macht euch auf den Weg ins Dorf. Dieser Junge wird euch in Kürze folgen.«
    »Nein!« schrie Jessop auf.
    Der Gorgone grinste ihn an. »Hast du eine andere Wahl? Du wirst zu Stein erstarren wie sie.«
    »Ich will nicht…«
    »Wer fragt danach, ob du willst?« höhnte Abel G. Koczak. »Mein Diener hat gute Augen, er hat sie überall. Und er hört auch phantastisch. Durch ihn erfahre ich alles, was im Dorf passiert. Ihr seht ihn fast nie, aber er ist sehr oft da. Und ihm fiel auf, daß du sehr viel

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