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GK467 - Der Killer-Geist

GK467 - Der Killer-Geist

Titel: GK467 - Der Killer-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Jagdgebiet war der Hafen. Ist ja nur ein Katzensprung von hier bis dorthin.«
    Ich hielt nach einer Parkmöglichkeit Ausschau. Wir legten den Rest des Weges zu Fuß zurück. Und dann standen wir vor dem alten Backsteingebäude, in dem Miles Manda, der Mörder mit der Geisterschlinge, einst gewohnt hatte.
    Eine verwitterte Tafel wies darauf hin, daß man dieses Haus kaufen konnte. Eine Telefonnummer und der Name des Maklers standen darunter.
    »Das Haus scheint schon lange leerzustehen«, meinte Mr. Silver.
    »Und keiner will es haben. Nach der Tafel zu schließen, wird es schon seit vielen Jahren zum Kauf angeboten.«
    »Ich nehme an, Miles Manda hat dafür gesorgt, daß sich außer ihm niemand in diesem Haus wohl fühlt«, sagte Mr. Silver.
    »Ich schlage vor, wir sehen es uns von innen an.«
    »Mit Genehmigung des Maklers?«
    »Ohne. Aber ich bin sicher, er hat nichts dagegen, wenn wir uns in diesem Gebäude ein bißchen umsehen. Wir könnten schließlich Interessenten sein. Außerdem tragen wir aus diesem Haus bestimmt nichts fort. Schließlich sind wir ehrliche Leute.«
    Wir traten an die Haustür.
    »Abgeschlossen«, konstatierte Mr. Silver.
    »Hast du etwas anderes erwartet?« gab ich zurück. Ich fingerte in meiner Hosentasche herum und brachte einen Drahtbürstenschlüssel zum Vorschein. Als ich sah, wie Mr. Silver die Nase rümpfte, sagte ich: »Hör mal, wir haben nicht die Zeit, uns erst an den Makler zu wenden. Sollte der gute Mann uns Ärger machen wollen, dann kaufen wir ihm das Haus eben ab, und schon ist alles in Butter.«
    Es wäre wirklich kein Problem für uns gewesen, das alte Haus käuflich zu erwerben, immerhin unterstützte uns einer der reichsten Männer Englands finanziell: Tucker Peckinpah. Er gehörte mit zum Ballard-Team. Zwar bekämpfte er die Mächte der Finsternis nicht in vorderster Front, damit war er mit seinen sechzig Jahren schon zu alt, aber er stand in der zweiten Linie und versorgte uns laufend mit allem, was wir brauchten, wodurch er für uns so gut wie unentbehrlich war.
    Ich näherte meinen Drahtbürstenschlüssel dem Schloß und war gespannt darauf, wie es drinnen im Haus aussah…
    ***
    Fassungslos starrte Bill Smight die Schlinge an, die vom Lüster herabhing. Wer hatte sie da hingehängt? Smight konnte niemanden sehen.
    »Verdammt, wer ist da?« fragte er aggressiv.
    In diesem Augenblick trat hinter dem schweren Eichenschrank eine grauenerregende Gestalt hervor. Zerfetzte Wangen, Tang und Gewürm im bleichen Gesicht. Grausam grinsend.
    Als Smight den Unheimlichen sah, zuckte er heftig zusammen. Er glaubte, eine Schreckensvision zu haben. Spielten ihm seine Nerven einen Streich? Er schloß die Augen und schüttelte den Kopf, doch als er sie wieder öffnete, stand der furchtbare Kerl im zerknitterten Gehrock immer noch da.
    »Wer sind Sie?« hörte sich Bill Smight heiser fragen. Nach wie vor hielt er den gläsernen Aschenbecher und das Fleischmesser in seinen Händen.
    »Mein Name ist Miles Manda«, sagte der Unheimliche, und es schien, als erwarte er, daß Bill Smight diesen Namen kannte.
    Und tatsächlich blitzte es kurz in Smights Augen. Manda. Miles Manda! Dem hatte vor hundert Jahren das Nachbarhaus gehört, in dem seither keiner mehr wohnen wollte. Es hatte zwar schon ab und zu Mieter gegeben, aber die waren entweder bald gestorben oder nach wenigen Tagen wieder ausgezogen. Es hieß, daß es in diesem Haus spuke.
    Aber wie konnte der Manda, der vor hundert Jahren gelebt hatte, plötzlich hier auftauchen?
    Der Unheimliche schien Bill Smights Gedanken lesen zu können. »Ich bin aus der Themse zurückgekehrt«, sagte er großspurig. »Mein Platz ist von nun an wieder zwischen den Menschen dieser Stadt.«
    Bill Smight vermochte diesen Horror nicht zu begreifen. Sein Geist war nicht bereit, zu akzeptieren, daß Tote wiederaufstehen konnten. Und doch war es passiert. Sonst stünde Miles Manda jetzt nicht vor ihm.
    »Ich habe deinen Urgroßvater gekannt«, sagte Miles Manda höhnisch. »Du siehst ihm sehr ähnlich. Er war genauso flachsblond wie du. Frank war sein Name.«
    »Ja. Er starb früh.«
    »Hat man dir erzählt, woran er gestorben ist?«
    »Nein«, antwortete Bill Smight. In seinem Kopf fuhren die Gedanken Karussell. Miles Manda, die lebende Leiche, führte etwas im Schilde. Bill fürchtete sich vor dieser unheimlichen Erscheinung.
    Manda bleckte die Zähne. »Frank Smight war mein erstes Opfer«, sagte er stolz.
    Bill starrte ihn entgeistert an. »Wollen Sie

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