GK467 - Der Killer-Geist
Apparat.
***
Wir setzten uns in den Peugeot.
»Recht eindrucksvoll, die Drohung, die uns Miles Manda zukommen ließ, was?« sagte ich und zündete die Maschine.
Der Ex-Dämon hob die rechte Faust. »Ich würde viel darum geben, ihn noch heute nacht in meine Finger zu kriegen.«
»Vielleicht haben wir soviel Glück.«
»Hoffentlich.«
»Weißt du, was wir jetzt tun?«
»Nein. Was?«
»Wir suchen das Haus auf, in dem Miles Manda vor hundert Jahren gewohnt hat. Ich bin sicher, daß er da früher oder später auftauchen wird.«
Der Ex-Dämon nickte. »Gute Idee. Fahr los.«
Wir verließen Mayfair, durchquerten Soho und kamen nach Holbom. Plötzlich schnarrte das Autotelefon.
»Unser Typ wird verlangt«, sagte ich lächelnd. Ich versuchte seit Tagen, den Ex-Dämon ein wenig aufzuheitem, aber es gelang mir kaum mal. Ich hoffte, daß ihn die Arbeit auf andere Gedanken bringen würde. Es war nicht gut für ihn, so oft an Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, zu denken.
Ich holte den Hörer aus der Halterung. »Ballard.«
»Tony, hier ist Vicky.«
»Der Traum meiner schlaflosen Nächte.«
»Miles Manda hat mit seiner Geisterschlinge schon wieder gemordet.«
Mir verging das Scherzen. »Wo?« fragte ich wie aus der Pistole geschossen.
Ich erfuhr alles, was Nicola Dunn meiner Freundin berichtet hatte, und wir schwenkten sofort vom eingeschlagenen Kurs ab. Ich steuerte den Hafen an. Gleich nach dem Telefongespräch mit Vicky informierte ich Mr. Silver.
»Zwei Tote gehen in seinem neuen Leben schon auf sein Konto«, brummte der Ex-Dämon grimmig.
»Zwei, von denen wir wissen«, wandte ich ein. »Vielleicht sind es schon mehr.«
»Das möge der Himmel verhüten.«
Wir brausten zum Hafen hinunter. Die Scheinwerfer meines Wagens erfaßten eine Menschentraube. Ich ließ den Peugeot ausrollen und stieg aus. Mr. Silver folgte meinem Beispiel.
»Dürfen wir durch?« sagte ich. »Lassen Sie uns bitte durch!«
»Wer was sehen will, muß früher kommen«, maulte ein häßlicher Typ.
»Wir sind hier, um zu helfen«, gab ich kalt zurück. Der Kerl hätte meiner Ansicht nach eine Backpfeife verdient, und wenn er nicht zur Seite getreten wäre, hätte er sie von mir höchstwahrscheinlich bekommen.
Widerwillig machten die Leute Platz.
Wir erreichten die vorderste Reihe.
Da hing er. Tom Corby. Der Mann, der mich gestern erst auf der Heimfahrt gestoppt hatte, weil er und sein Freund eine Wasserleiche gefunden hatten. Während er mir dies erzählte, wurde sein Freund Rance Dunn das Opfer des Mörders mit der Geisterschlinge, und heute hatte auch er sein Leben durch diese verdammte Schlinge verloren.
Mein Haß auf Miles Manda überwucherte meinen Körper. Ich brannte auf eine Begegnung mit diesem Teufel.
Nicola Dunn stand neben dem Toten. Sie trat auf mich zu und nannte ihren Namen. Sie sagte, sie habe bei mir zu Hause von Mama Broschiks Kneipe aus angerufen, und sie bat mich: »Holen Sie Tom endlich herunter.«
Ich brauchte die Geisterschlinge nur mit meinem magischen Ring zu berühren, da schnellte sie förmlich auf, fiel von Tom Corbys Hals und verging. Die Umstehenden ließen ein erstauntes Gemurmel hören.
Wir legten Corby auf den Boden, und einige Minuten später traf die Polizei ein.
***
Miles Manda hockte auf dem Dach eines nahen Lagerhauses und beobachtete den Tumult. Den Leuten stand das nackte Grauen ins Gesicht geschrieben, und genau das wollte Manda mit seinen grausamen Taten erreichen.
Er sah Tony Ballard und Mr. Silver und knirschte mit den Zähnen. Diesen beiden wollte er noch einiges aufzulösen geben, ehe er daranging, sie zu vernichten.
Als er sah, wie Tony Ballard den Toten abnahm, entrang sich seiner Kehle ein unwilliges Knurren. Vor diesem Ring würde er sich in acht nehmen müssen. Wenn Ballard damit so spielend leicht die Geisterschlinge auflöste, würde er mit dem Kleinod auch ihm gefährlich werden können.
Und in Mr. Silver steckte noch mehr.
Ihn auszuschalten, würde ein hartes Stück Arbeit sein, aber Miles Manda war zuversichtlich, daß er auch mit dem Hünen fertigwerden würde. Der Sieg hing von der Taktik ab, die Manda anwenden würde.
Zu schnell wollte er es zu keiner Konfrontation kommen lassen. Zuerst sollten diese beiden Dämonenjäger in Rage kommen. Und wenn sie dann voll aufgedreht waren, würden sie bestimmt einen Fehler machen, der ihnen zum Verhängnis werden konnte.
Die Polizei traf ein.
Miles Manda ergötzte sich an der Ratlosigkeit der Polizisten. Sie wußten, daß
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