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GK467 - Der Killer-Geist

GK467 - Der Killer-Geist

Titel: GK467 - Der Killer-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hieß Hugh Robson und war General im Ruhestand. Vornehm, distinguiert. Von untadeligem Aussehen und Benehmen. Er hatte sie vor der Skulptur eines Künstler, den sie nicht kannte, angesprochen. Seine Stimme war wohlklingend und angenehm. Sein Blick vertrauenerweckend. Und er wußte ihr viel zu erklären.
    Sie verbrachten einen schönen, harmonischen Nachmittag zusammen. Robson lud sie zum Tee ein, und er fragte sie, ob er sie Wiedersehen dürfe. Sie fühlte, daß er genauso einsam war wie sie, und sie dachte sich: Warum soll ich mich nicht wieder mit diesem sympathischen Mann treffen?
    Mit Herzklopfen willigte sie ein. Er wollte sie nach Hause begleiten, aber das gestattete sie ihm wegen des Geredes der Leute nicht. Auch sein Angebot, sie von zu Hause abzuholen, schlug sie aus.
    Sie vereinbarten, sich bei der Westminster Bridge zu treffen. Der General kannte in der Nähe ein vornehmes Restaurant, in dem sie zu Abend essen wollten.
    Während des ganzen Tages hatte Clarissa Banks immer wieder auf die Uhr gesehen. Die Zeit wollte nicht vergehen. Endlich war aber doch der Abend angebrochen, und Clarissa hatte sich viermal umgezogen, bis sie das richtige Kleid für den Abend gefunden zu haben glaubte.
    Und nun war sie vor wenigen Augenblicken auf die Straße getreten, und hielt nach einem Taxi Ausschau.
    Sie wohnte in der Nähe des Hafens. Keine noble Wohngegend, aber Clarissa Banks hatte sich daran gewöhnt.
    Ein Fahrzeug rollte die Straße entlang. Clarissa meinte, es wäre ein Taxi und hob die Hand. Aber es war ein Privatwagen, in dem vier junge Leute saßen, die sie nicht beachteten.
    Clarissa streifte den Ärmel ihres neuen Kamelhaarmantels hoch und warf einen nervösen Blick auf die Uhr. Gott, wenn sie nicht bald ein Taxi erwischte, kam sie zu ihrem Rendezvous zu spät. Das würde ihr Hugh Robson bestimmt übelnehmen. Generäle lieben doch die Pünktlichkeit so sehr.
    Fünf Minuten vor der Zeit ist des Soldaten Pünktlichkeit. Sie kannte den Spruch. Ihr zweiter Mann hatte ihn oft gebraucht, obwohl er nie bei der Armee gewesen war.
    Clarissa Banks ahnte nicht, daß ihr der Tod in diesem Augenblick schon sehr nahe war.
    Miles Manda hatte sie als sein Opfer auserkoren.
    Ein grausames Grinsen huschte über seine zerklüfteten Züge. Es hatte den Anschein, als wollte er mit seinen Blicken Löcher in Clarissas Rücken brennen.
    Lautlos trat er zwischen zwei eng beisammenstehenden Häusern hervor. Der alte Gehrock schimmerte feucht und klebte an seinem ausgemergelten Körper. Clarissa wußte nichts von seiner Nähe.
    Er hob die Hände.
    Sofort entstand die Geisterschlinge. Er ließ sie noch nicht los. Behutsam schlich er näher an die Frau heran.
    Jetzt hörte sie seinen Schritt und wandte sich um. Als sie ihn sah, riß sie bestürzt die Augen auf und stieß einen grellen Schrei aus. Die Schlinge in Mandas Händen sagte ihr alles.
    Ihr war schlagartig klar, daß dieser grauenerregende Kerl sie umbringen wollte. Ein wahnsinniger Frauenmörder!
    Clarissa ergriff die Flucht.
    Miles Manda ließ die Geisterschlinge los. »Töte sie!« zischte er. »Verschaff mir ihr Leben!«
    Und die Geisterschlinge folgte der Frau. Clarissa Banks lief, so schnell sie konnte. Panik verzerrte ihr Gesicht. Sie warf einen gehetzten Blick zurück und stellte fest, daß der Unheimliche sie nicht verfolgte.
    Aber die Schlinge tat es!
    »Heilige Muttergottes!« stieß Clarissa Banks entsetzt hervor.
    Ein Wagen bog um die Ecke. Ein Taxi. Clarissa sprang auf die Fahrbahn.
    »Taxi! Taxi!«
    Das Fahrzeug stoppte. Die Geisterschlinge drehte sofort im Looping ab und kehrte zu Miles Manda zurück. Atemlos riß Clarissa Banks den Wagenschlag auf und ließ sich in das Fahrzeug fallen.
    »Meine Güte, was ist denn los?« fragte der Taxifahrer.
    »Fahren Sie!« keuchte Clarissa. »Ich bitte Sie, bringen Sie mich von hier weg!«
    »War jemand hinter Ihnen her, Ma’am?«
    »Ja, ein schrecklicher Kerl. Er wollte mich umbringen.«
    »Tatsächlich?« stieß der Taxifahrer aggressiv hervor. »Wo ist der Bursche, den kaufe ich mir!«
    »Ich flehe Sie an, fahren Sie endlich.«
    »Soll ich den Kerl etwa laufenlassen?«
    »Bringen Sie mich zur Westminster Bridge.«
    »Nicht zur Polizei? Sie müssen doch Anzeige erstatten.«
    »Zur Westminster Bridge. Bitte!«
    »Na schön«, brummte der Taxifahrer. Dann wird es mit dem Umbringen wohl nicht so ganz ernst gewesen sein, dachte er und fuhr weiter.
    Es gab nicht viele Menschen, die den Mörder mit der Geisterschlinge gesehen

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