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GK467 - Der Killer-Geist

GK467 - Der Killer-Geist

Titel: GK467 - Der Killer-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und diese Begegnung überlebt hatten. Clarissa Banks gehörte zu diesen wenigen Personen. Sie war sicher, daß sie dieses Erlebnis nie vergessen würde.
    ***
    Ich kam wesentlich später als versprochen nach Hause. Meine Freundin Vicky Bonney, der Ex-Dämon Mr. Silver und unser Nachbar, der Parapsychologe Lance Selby, spielten Black Jack.
    »Wer gewinnt?« erkundigte ich mich, nachdem ich Vicky, dem Blondschopf, einen Kuß gegeben hatte.
    »Vicky«, erklärte Lance sauer. »Wir hätten nicht um Geld, sondern um Hosenknöpfe spielen sollen.«
    »Bloß das nicht«, sagte Vicky lachend. »Sonst müßtest du mit der Hose in der Hand nach Hause gehen.«
    »Und so werde ich bald eine Hypothek auf mein Haus aufnehmen müssen«, brummte der Parapsychologe.
    »Wer nicht verlieren kann, der soll nicht spielen«, bemerkte der Hüne mit den Silberhaaren trocken.
    »Vielleicht wendet sich das Blatt noch«, machte Vicky unserem Freund und Nachbarn Hoffnung.
    Lance schüttelte den Kopf. »Heute nicht mehr. Willst du nicht für mich weitermachen, Tony?«
    »Vielen Dank, ich bin keine Spielernatur«, gab ich zurück. »Interessiert es keinen von euch, wieso ich so spät heimkomme?« fragte ich, während ich mir an der Hausbar einen Pernod eingoß.
    Mr. Silver zuckte mit den massigen Schultern. »Ihr habt noch eine Tennisstunde angehängt, nehme ich an.«
    »Das hätte mir besser gefallen«, sagte ich und nahm einen Schluck von der goldenen Flüssigkeit. »Aber so war’s leider nicht.«
    Ich setzte mich neben Vicky Bonney auf die Sessellehne. Sie legte die Karten weg. »Ich schlage vor, wir hören, auf. Mir scheint, Tony hat uns etwas Sensationelles mitzuteilen.«
    »Das kann man wohl sagen«, bemerkte ich und berichtete meinen Freunden dann, was ich erlebt hatte.
    Lance Selby sprang wie elektrisiert auf. »Bin gleich wieder da!« sagte er und rannte davon. Wir sahen, wie drüben in seinem Haus das Licht anging. Wenig später erlosch es wieder, und gleich darauf kehrte der Parapsychologe zurück. Er trug ein dickes altes Buch unter dem Arm.
    CHRONIK VON LONDON - stand auf dem Buchrücken.
    »Was willst du denn mit dem Wälzer?« fragte ich.
    »Ich habe erst neulich darin gelesen. Ist hundert Jahre alt, das Ding«, sagte Lance.
    »Woher hast du es?«
    »Auf einem Flohmarkt erstanden«, antwortete der Parapsychologe. »In diesem Buch steht so ziemlich alles, was sich vor hundert Jahren in unserer Stadt zugetragen hat. Ein Bericht faszinierte mich besonders, und zwar jener über Miles Manda, den Mörder mit der Geisterschlinge. Ihr könnt es später nachlesen. Manda hat vor hundert Jahren voiwiegend im Londoner Hafengebiet sein Unwesen getrieben. Mit Hilfe Schwarzer Magie gelang es ihm, eine Geisterschlinge zu schaffen, die ein tödliches Eigenleben führte. Er brachte damit viele Menschen um.«
    »Was ist aus ihm geworden?« erkundigte sich Vicky Bonny.
    »Ein Priester soll ihm den Kampf angesagt haben. Gegen den kirchlichen Würdenträger und sein geweihtes Kreuz war Miles Manda machtlos. Der Priester jagte ihn in die Themse. Bevor Manda in den Fluten versank, rief er noch, er würde wiederkommen. Danach hat man nie wieder von ihm gehört.«
    Lance legte den Wälzer auf den Tisch. Ich blätterte darin und fand den Bericht über Miles Manda. Erschreckend viele Menschen waren dem Mörder mit der Geisterschlinge damals zum Opfer gefallen, und mich überlief es eiskalt, als ich daran dachte, daß Manda sein altes Treiben wieder aufgenommen hatte.
    Vicky schnippte mit dem Finger. »Moment, da habe ich doch etwas in der Zeitung gelesen. Es ist erst ein paar Tage her.«
    Lance Selby nickte. »Richtig, Vicky. Ich hab’s auch gelesen.«
    »Was denn?« fragte ich ungeduldig.
    »Jemand hat Mandas Rückkehr angekündigt«, erzählte Vicky. »Mir fällt im Moment aber nicht ein, wer.«
    »Ein Zigeuner«, sagte Lance.
    »Ach ja, richtig!« rief Vicky, sich erinnernd, aus. »Ein Wahrsager. Er tritt zur Zeit in einem Londoner Varieté auf.«
    »Wie heißt der Mann?« wollte ich wissen.
    »Jir Karobec«, antworteten Lance Selby und Vicky Bonney wie aus einem Mund.
    ***
    Nicola Dunn erfuhr noch am Abend, welches Ende ihr Bruder genommen hatte. Sie erlitt einen Nervenzusammenbruch, und Tom Corby mußte den Hausarzt rufen. Der gab dem hübschen schwarzhaarigen Mädchen eine Beruhigungsspritze, auf die sie bald einschlief. Tom Corby blieb an ihrem Bett sitzen. Als sie bis dreiundzwanzig Uhr kein Auge mehr öffnete, stahl er sich aus der Wohnung und ging

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