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GK470 - Die Teufelsschlange

GK470 - Die Teufelsschlange

Titel: GK470 - Die Teufelsschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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eine Katastrophe gewesen.«
    »Die Fesseln!« zischte Ugar. »Schneide sie durch!«
    Massas zückte den Dolch, steckte ihn aber sofort wieder weg.
    »Was ist denn nun schon wieder?« fragte Ugar ungehalten.
    »Ich habe den Umhang vergessen. Ich muß ihn holen.«
    »Schneide mich zuerst los«, verlangte Ugar.
    Massas schüttelte den Kopf. »Das wäre nicht gut. Wenn während meiner Abwesenheit jemand hereinkommt und sieht, daß deine Fesseln durchschnitten sind…«
    Das leuchtete Ugar ein. Er nickte. »Also gut, geh. Aber beeile dich. Ich halte es hier nicht mehr aus.«
    Massas huschte davon. Er brachte den Umhang und legte ihn neben das Schatten wesen. Während er den ersten Strick durchschnitt, sagte er gepreßt: »Ich hoffe, daß ich das Richtige tue.«
    »Ganz bestimmt«, erwiderte Ugar. »Du kommst zu uns und wirst ein Leben in Freiheit und Reichtum führen.«
    Massas schnitt alle anderen Stricke ebenfalls ab. Ugar setzte sich auf und massierte seine Handgelenke. Vorsichtig bewegte er die Schulter. Sie schmerzte nicht mehr. Aber verheilt war die Wunde noch nicht. Anscheinend befanden sich in dem Heiltrank auch schmerzstillende Substanzen.
    Der Sklave holte die Flügel unter dem Stroh hervor. Mit Lederriemen befestigte er sie an Ugars Rücken, nachdem dieser sich dem Umhang über die Schultern geworfen hatte. Durch Löcher im Umhang verschwanden die Riemen. Auf den ersten Blick sah Ugar nun beinahe wie eine Vogelbestie aus. Damit niemand sein grünes Schattengesicht sehen konnte, schlug er den Kragen des wallenden braunen Umhangs hoch.
    »Fertig«, stellte Massas fest.
    Ugar legte ihm die Hand auf die Schulter. »Ich werde dir nie vergessen, was du für mich getan hast, Massas.«
    »Laß uns gehen. Wir haben keine Zeit zu verlieren.« Der Vogelmensch steckte den Kopf aus dem Zelt. Die Luft war rein. »Komm!« flüsterte Massas, und dann stahlen sie sich davon.
    Sie huschten durch das Lager. Massas führte Ugar zu der Stelle, wo er die beiden Schwerter versteckt hatte. Unter Zweigen waren sie verborgen. Massas holte sie hervor.
    Plötzlich knurrte eine scharfe Stimme hinter ihnen: »He! Was macht ihr denn da?«
    ***
    Als wir an Rambas Haus vorbeiritten, trat der alte Zauberer heraus. Sein Auge glänzte freudig. Es gefiel ihm, uns gesund und munter wiederzusehen. Er schien damit anscheinend nicht gerechnet zu haben.
    »Habt ihr Tingo erledigt? Also ich muß gestehen, ich hatte gedacht, das wäre unmöglich.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tingo lebt noch. Aber wir haben ihr vier Mädchen vor der Nase weggeschnappt.« Ich nannte die Namen.
    Ramba schaute mich groß an. »Das hat sich die Dämonenschlange so einfach gefallen lassen?«
    »Nun«, schaltete sich Mr. Silver ein. »Aufgemuckt hat sie schon, aber es hat ihr nichts genützt. Wenn wir uns jetzt nicht um Ugar kümmern müßten, wären wir bereits wieder im Labyrinth, um dem Biest den Garaus zu machen. Aber das passiert später noch.«
    »Es wäre gut, wenn ihr Tingo noch vor der Nacht des schwarzen Mondes töten würdet. Denn in dieser Nacht lädt die Hölle die Dämonenschlange mit ungeahnten Kräften auf. Dagegen würdet ihr wahrscheinlich nicht ankommen.«
    »Das merken wir uns«, versprach Mr. Silver. »Aber bevor es Tingo an den verdammten Kragen geht, holen wir Ugar zurück, denn Ragu braucht ihn.«
    »Wir brauchen ihn alle, denn Ugar ist ein weiser Mann und ein mutiger Kämpfer.«
    »Also dann«, sagte ich und trieb mein Pferd an.
    »Nehmt euch vor den Vogelbestien in acht!« rief uns Ramba nach.
    »Ganz bestimmt«, rief ich zurück, und dann schlugen wir jene Richtung ein, in der sich nach Patars Aussage das Lager der Feinde befand. Ich hoffte, den Berater der Prinzessin einigermaßen wohlbehalten zurückbringen zu können. Daß damit das schwelende Problem noch nicht gelöst war, war mir klar. Die Vogelbestien würden es sich nicht so einfach gefallen lassen, daß wir ihnen ihr Opfer Wegnahmen.
    Sie würden die grünen Schatten angreifen.
    Markiasen und Darganesen würden zum erstenmal Seite an Seite gegen einen Aggressor aus einer anderen Dimension kämpfen müssen, und dieser Kampf würde sie noch mehr zusammenschmieden als der Friede, der vorher geherrscht hatte.
    ***
    Ugar erstarrte. Massas wirbelte herum. Eine Vogelbestie stand breitbeinig da, die Fäuste in die Seiten gestemmt. Massas war unfähig, etwas zu unternehmen. Er zitterte am ganzen Leib.
    »Ich… Wir… Ich…«, stammelte er.
    »Sieh einer an!« höhnte der Krieger. »Ein Sklave mit

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