Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK470 - Die Teufelsschlange

GK470 - Die Teufelsschlange

Titel: GK470 - Die Teufelsschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Seine Kräfte ließen nach. Der Schmerz in der Schulter meldete sich wieder. Ein gewaltiger Schwerthieb entwaffnete den Einäugigen.
    Er spreizte grimmig die Arme ab und wartete auf den Todesstoß…
    ***
    Wir sprengten durch eine Ebene und trieben unsere Pferde auf einen flachen Hügel. Es konnte nicht mehr weit bis zum Lager der Vogelbestien sein. Wir wußten noch nicht, wie wir Ugar herausholen sollten. Zuerst mußten wir uns mit den Gegebenheiten vertraut machen, dann konnten wir einen Plan schmieden.
    Auf dem Hügel hielt ich mein Pferd kurz an. Auch Mr. Silver zügelte sein Schattenroß.
    »Tony!« rief der Ex-Dämon. »Sieh mal!«
    Ich hatte sie schon gesehen. Zehn Vogelbestien. Sie schwebten in großer Höhe in der Luft, kreisten.
    »Die kommen mir wie Aasgeier vor«, sagte ich.
    »Hoffentlich halten sie uns nicht für Nahrung.«
    »Sie besitzen bestimmt ein scharfes Auge. Es wird nicht leicht sein, unbemerkt an ihr Lager heranzukommen.«
    »Leichte Aufgaben öden mich ohnedies an«, gab der Ex-Dämon grinsend zurück.
    »He!« rief ich im selben Moment aus. Wir beobachteten, wie die Vogelbestien vom Himmel fielen. Sie legten die Flügel eng an den Körper. Raubvögel griffen so an. Der Habicht, der Adler, der Bussard, der Falke…
    Wir sahen ihr Ziel: zwei kleine Punkte. Lebewesen. Fliehende vielleicht. Wer außer Ugar hatte Grund, aus dem Lager der Vogelbestien zu fliehen? Die beiden Wesen stellten sich zum Kampf.
    »Vorwärts!« rief ich. »Komm, Silver, da mischen wir mit!«
    Ich trieb mein Schattenpferd an und sprengte den Hügel hinunter. Mr. Silver folgte mir. Sein Pferd konnte nicht so schnell sein wie meines, denn es hatte erheblich mehr Gewicht zu tragen.
    In gestrecktem Galopp ritt ich auf die Kämpfenden zu.
    Mein Colt Diamondback lag bereits in meiner Faust. Ich sah, wie zwei geflügelte Gegner hochflatterten, in der Luft miteinander kämpften, wobei der eine dem anderen zu entkommen versuchte, es aber nicht schaffte und abstürzte.
    Und dann konzentrierten sich alle Vogelbestien nur noch auf den anderen.
    Und der andere war… Ugar, mein Freund!
    ***
    Maki, Tindissa und Assara waren auf Ragus Veranlassung zu ihren Familien gebracht worden. Es flossen viele Freudentränen. Die drei Schattenmädchen hatten beschlossen, Roxane morgen wieder aufzusuchen, und die Hexe aus dem Jenseits freute sich auf dieses Zusammentreffen mit den einstigen Leidensgenossinnen.
    Sie hielt sich als Ehrengast bei Prinzessin Ragu auf, und sie mußte berichten, was sich im Labyrinth der Dämonenschlange ereignet hatte.
    Als Ragu von Wyxens Tod erfuhr, nickte sie. »Für gewöhnlich bin ich für die Schonung jeglichen Lebens«, sagte die Prinzessin. »Aber Wyxen war ein Teufel. Immer schon. Er peinigte seine Familie und tötete meuchlings viele Markiasen. Als er sich aus Habgier einmal an einem Leibgardisten von Skup vergriff, ließ dieser ihn Tingo opfern. Doch die Dämonenschlange erkannte, wie abgrundtief böse er war und machte ihn zu ihrem Folterknecht. Ihm gebührte der Tod.«
    »Wir hatten großes Glück, daß Maki so schnell reagierte«, sagte Roxane und fuhr mit ihrem Bericht fort. Sie erzählte von den stacheligen Parasiten und der Hals-über-Kopf-Flucht, als Tingo sich die Mädchen wiederholen wollte.
    Ragu hörte gespannt zu.
    Nachdem Roxane geendet hatte, schüttelte die Prinzessin den Kopf. »Und das alles wollen Tony Ballard und Mr. Silver noch einmal auf sich nehmen. Ich würde mir das an deren Stelle noch einmal gut überlegen.«
    »Für sie gibt es da nichts zu überlegen«, erwiderte Roxane. »Sie bekämpfen das Böse, wo immer sie es antreffen. Egal, wie hoch das Risiko ist, das sie dabei auf sich nehmen müssen.«
    Ragu senkte den Blick. »Das kann eines Tages mal schiefgehen.«
    »Diesen Gedanken verdrängen sie, denn sie wissen, daß Feiglinge und Zauderer noch nie einen Sieg gegen die Mächte der Finsternis errungen haben.«
    ***
    Mein Colt Diamondback spie fast von selbst Feuer. Eine der Vogelbestien stieß einen krächzenden Schrei aus und faßte sich ans Bein. Ich trieb mein Schattenpferd mitten in die Gruppe hinein. Die Vogelbestien flogen nach links und nach rechts weg. Sie hieben mit ihren Schwertern nach mir, aber ich war schneller an ihnen vorbei, als sie mich treffen konnten.
    Mr. Silver preschte ebenfalls auf dieses Zentrum zu.
    Ich sprang vom Pferd. Eine Vogelbestie flatterte hoch und stürzte sich von oben auf mich. Ich federte zur Seite. Die Schwertklinge fegte knapp an meinem Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher