Glamorous Love - vollkommenes Glück
englischen vorlieb nehmen“, meinte er, während er sein Glas zum Anstoßen hochhielt.
Wir mussten beide lachen, denn natürlich war das nur ein Scherz. Tess und Charly schienen ein inniges Gesprächsthema gefunden zu haben. Ich hatte den Eindruck, dass sie nicht von Dritten gestört werden wollten. Um welches Thema es bei ihnen ging, hatte ich nicht mitbekommen. Ich musste es so hinnehmen, obwohl es mir fast das Herz brach. Furchtbar gerne hätte ich an Tessys Stelle gesessen.
Nach einer guten Stunde meldete Gary sich zu Wo rt. Er rieb sich seine Augen.
„Wie wäre es, wenn wir zurück zum Hotel fahren? Sorry, aber ich bin echt müde und völlig im Arsch!“
Charly lenkte sofort ein. „Klar machen wir! Die, die noch nicht ins Bett wollen, gehen eben noch mit an die Hotelbar.“
Wir schnappten unsere Klamotten und gingen mit den Jungs zum Auto. Diesmal wartete ein schwarzer Van, in dem genügend Platz für uns alle war. Der Fahrer war kein anderer als der uns schon bekannte George.
„George, schön Sie wieder zu sehen“, begrüßte ich ihn, bevor ich ins Auto stieg.
„Das Vergnügen ist ganz meinerseits“, erwiderte er grinsend.
„George, was ist denn mit Ihnen los?“, fragte Charly bestürzt.
„Das habe ich ja noch nie erlebt, dass Sie mit Fahrgästen scherzen“, lachte er den eher introvertierten Fahrer an und klopfte ihm auf die Schulter.
Wir stiegen alle hinten ein, bis auf Gary, der eigentlich Tessys Schwarm war. Er nahm neben George auf dem Beifahrersitz Platz. Ich hatte den Eindruck, dass er überhaupt keinen Bock auf uns hatte und nur schnell ins Hotel wollte. George parkte vor dem Eingang des Hotels und öffnete die Türen. Gary, der sich von uns allen per Handschlag verabschiedete, atmete erleichtert durch.
„Macht´s gut und habt noch viel Spaß! Habe mich e ntschieden, doch heimzufahren.“
„Klar“, antwortete Charly und ließ Gary noch herzliche Grüße an seine Frau ausrichten.
Weil die Stimmung zu kippen drohte, flüsterte Charly ein paar aufbauende Worte: „Wir müssen ein wenig Nachsicht mit Gary haben. Er ist gerade erst Papa geworden und wäre natürlich gerne bei seiner Familie.“
Tessys getrübter Blick sagte alles. Krampfhaft versuchte sie ihre Enttäuschung zu verbergen und brabbelte drauf los: „Ach so, e r ist gerade erst Papa geworden … na, dann würde es uns sicher ähnlich gehen. Ist schon in Ordnung, wenn er lieber heimfährt.“
Ich spürte den Pfeil, der gerade dabei war, Tessys Herz zu durchbohren. Sie musste unendlich enttäuscht sein, konnte es aber gut verbergen. Nachdem das Auto wieder losgefahren war, machten wir uns auf dem Weg zur Hotelbar.
Der nette Kellner von vorhin war auch am Abend für unsere Wünsche zuständig. Tess orderte: „Einen Mojito hätte ich jetzt gern!“ John und Martin bestellten sich Longdrinks. Während Charly überlegte, was er trinken wollte, bestellte ich mir einfach ein Bier.
„Oh, du trinkst Bier? Gute Ide e, ich nehme bitte auch eins.“
Natürlich war ich wieder mal so baff, dass ich keine einzige Silbe rausbekam. Stattdessen starrte ich ihn unentwegt an. Vielleicht war es im Moment sogar besser. Schnell hatte der Barkeeper die Getränke bereitet und gereicht. Wir hatten uns auf die Sessel verteilt und prosteten uns zu. Die beiden anderen Bandmitglieder Martin und John waren sehr lustige Jungs, überhaupt nicht abgehoben. Ich hatte den Eindruck, dass sie völlig normal geblieben waren.
Bei den Drinks schlitterten wir von einem Thema zum nächsten. Die Runde wurde von Minute zu Minute lustiger. Und wir wurden immer lockerer. Nachdem Tess mit John und Martin vom Rauchen wiedergekommen war, konnte sie nicht mehr ruhig auf dem Sessel sitzen. Sie wippte passend zum Rhythmus der Musik hin und her. Mittlerweile nutzte sie sogar die Bar als Tanzfläche und rockte mit den beiden Jungs. Sie kosteten den Pegel, auf dem sie angelangt waren, sichtlich aus.
Insgesamt war die Stimmung super und niemand machte den Eindruck, den Abend beenden zu wollen. Auch Charly und ich nicht. Charly ging zu dem schwarzen Piano und nahm auf dem davor stehenden Bänkchen Platz. Wir folgten ihm und reihten uns in unmittelbarer Nähe auf. Einen kurzen Augenblick zögerte er, schaute kurz in die Runde, bevor er anfing, einen Song zu spielen. Tess tanzte langsam vor sich hin, während sie auf das Einsetzen des Gesangs wartete. Er hatte eine feste Haltung eingenommen, mit aufrechtem Oberkörper und gesenktem Kopf. Die Augen waren geschlossen. I
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