Glamorous Love - vollkommenes Glück
Ein gutes Gefühl, mit ihr zu reden, geschweige denn bei ihr zu sein.
Über meine Gefühle für Cressida musste ich mir so schnell wie möglich klar werden. Niemals wollte ich zu den Männern gehören, die ein Doppelleben mit einer Geliebten führten. Das hatte keine der beiden Frauen verdient. Ich hatte nicht wirklich vor, Cressida zu verlassen, im Gegenteil, ich wollte unserer Beziehung noch eine Chance geben. Darum machte ich mich auf den Weg zum Pavillon, um auf sie zu warten. Über Devi ließ ich Cressida ausrichten, wo sie mich finden würde.
Der Tisch mit den Kerzen und dem darauf drapiertem Efeu sah toll aus. Dass Cressida den Raum schon betreten hatte, bemerkte ich zunächst nicht. Sie verhielt sich leise und beobachtete mich im Eingang stehend. Als ich mich umdrehte und sie sah, war ich erstaunt. Sie trug ein hübsches, beigefarbenes, enges Kleid mit einer kleinen Schleppe. Ihre hellblonden, langen Haare waren offen und fielen glatt über ihre Schultern. Sie hatte sich sogar geschminkt, als plante sie ebenfalls einen netten Abend zu zweit. Ich mochte an ihr zwar lieber das dezentere Make-up, trotz allem sah sie unglaublich sexy aus. Spätestens jetzt hätte das Kribbeln im Bauch von Schmetterlingen einsetzen müssen. Da ich ein geduldiger Typ war, hoffte ich darauf, dass sie später einfliegen würden.
„Du siehst toll aus!“, begrüßte ich sie und rückte ihr den Stuhl zurecht, als sie sich setzte.
Sie sah mich an und nahm Platz. „Danke, Honey“.
Honey, so nannte sie mich, wenn sie gut gelaunt war. Als ich ihr den Wein einschenken wollte, bedeckte sie das Glas mit ihrer Hand. „Honey, bitte, du weißt, was ich derzeit von Alkohol halte.“ Stattdessen reichte sie mir ihr leeres Wasserglas, das ich gleich füllte.
Cressida sah mich an. „Was ist? Hast du was auf dem Herzen oder warum bekomme ich heute ein romantisches Dinner?“
In dem Moment fragte ich mich, wie es sein konnte, dass Fraue n oft eine Vorahnung hatten.
„Heute ist unser letzter gemeinsamer Abend, bevor die Europ atour startet“, antwortete ich.
„Ich weiß. Aber s ie wird ja nicht so lange dauern, dass wir gleich einen Staatsakt draus machen müssen“, gab sie zurück.
Sie roch vorsichtig an ihrer Gabel, auf der ihre Nudeln aufgewickelt waren.
„Hattest du mir nicht erzählt, dass du im Anschluss an die Tour gleich nach L.A. fliegst?“ Ich faltete meine Hände ineinander. „Weil die Dreharbeiten für deinen neuen Streifen beginnen werden?“
Sie riss ihre Augen auf. „Ah ja, du hast völlig recht, Honey, dann werden wir uns vorerst nicht sehen. Aber das ist ja sicherlich kein Problem für dich, oder?“ Verlegen warf sie sich mit Schwung eine Haarsträhne über die Schulter.
Ich musste kurz überlegen und wischte mir mit der Serviette den Mund ab. „Cressida, was ist nur mit uns passiert? Ich mache mir Sorgen um unsere Beziehung. Eigentlich ist es DOCH ein Problem für mich. Ich habe die Befürchtung, dass wir uns langsam, aber sicher auseinanderleben.“
Verwundert starrte sie mich an. „Sei nicht albern, Charly! Das war doch noch nie ein Thema für uns, sind doch nur ein paar Wochen. Wir werden täglich miteinander telefonieren, versprochen!“, versuchte sie mich zu beruhigen.
„ Genau das ist es, Cressida! Früher hätte es nie so eine lange Trennung gegeben.“
„Charly, die Zeiten ändern sich! Wir müssen beide sehen, wo wir bleiben. So bist du eben viel auf Tournee und ich öfter bei Dreharbeiten. That´s life!“
Ich verstand, für Cressida gab es keine Alternative. Es war vorauszusehen, dass wir uns auseinanderbewegen mussten. Wir schwiegen eine kurze Zeit, bis Cre ssida wieder das Wort ergriff. „Was hast du da eigentlich für eine Kette um?“ Ihre Augen hatten sich zu einem Schlitz verengt, um sie besser erkennen zu können.
„Stell dir vor! Unser allererstes Konzert nach Erscheinen der Platte hier in London in der o2 World.“
„Okay, und?“
Ich brachte es nicht übers Herz, ihr die ganze Wahrheit über diese Kette zu erzählen. Zu sehr befürchtete ich ihren potenziellen Gefühlsausbruch. Keine Ahnung, wieso ich es tat, aber ich erzählte ihr, dass ich sie von einem Fan hatte. Was auch stimmte.
„Die Halle war restlos ausverkauft. Ein Fan muss sie auf die Bühne geschmissen haben. Durch Zufall habe ich sie entdeckt! Ich dachte, die Kette könnte mir als Glücksbringer für die kommenden Konzerte dienen.“
„ Schon ein interessanter Anhänger. Hast du prüfen lassen, was die
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