Glamorous Love - vollkommenes Glück
mir zu sagen, dass er nicht nach Berlin kommen würde.
Nach kurzem Schweigen meinte er: „Wenn du wüsstest!“
Ich hörte, wie er in sich hineinkicherte.
„Wie, wenn ich wüsste? Wenn ich WAS wüsste?“, fragte ich aufgeregt nach.
„Was würdest du sagen, wenn es gleich bei dir klingeln würde?“
Ich war völlig verwirrt! „Das kann nicht sein! Das wagst du nicht, oder?“
In dem Moment schrillte die Klingel der Haustür.
„Das glaub ich nicht, niemals!“
Ich drückte den Summer und die Eingangstür unten öffnete sich. Ich war wie in Trance, traute meinen Ohren nicht. Er hatte sich einfach direkt nach dem Konzert auf den Weg gemacht. Ich wurde hektisch und es wurde mir klar, dass ich total verpennt und nicht wie geplant nett zurechtgemacht in der Tür stand.
Ich sah direkt in das wunderschöne Gesicht, das mich schon vom unteren Stockwerk aus anstrahlte. Die Haare waren zerzaust und die azurblauen Augen erinnerten an die Weite des Meeres. Vor Aufregung blieb mir die Sprache weg. Es war mir nicht möglich, auch nur einen gescheiten Satz rauszubekommen. Wir fielen uns in die Arme und ließen uns nicht mehr los. Solange, bis er mir einen wunderschönen Strauß cremefarbiger Rosen überreichte. Mit Mühe bekam ich ein: „Danke!“ heraus.
„ Bitte entschuldige die späte Störung…“
Ich unterbrach ihn und legte meinen Finger auf seine Lippen. „Pssssst!“
Das Licht war in der gesamten Wohnung aus. Nur meine Nachttischlampe im Zimmer brannte. Ich nahm Charly an die Hand und zog ihn hinter mir her. Durch die großen Scheiben unserer Wohnküche drang schummriges Licht von den Straßenlaternen herein. Uns reichte die fahle Beleuchtung von draußen.
Unsere Lippen fanden sich und wir küssten uns innig. Der Moment voller Energie drohte sich jeden Moment zu entladen, falls keiner von uns beiden noch davor zurückschreckte.
Das wollte ich nicht. Nicht beim ersten Mal. Also drehte ich mich kurzerhand weg und suchte nach der Fernbedienung der Anlage. Sie spielte die CD, die schon seit Wochen lief. Nebenbei schaltete ich die indirekte Beleuchtung über dem Sofa ein. Charly stand mir gegenüber und beobachtete jeden Schritt, den ich tat. Noch immer knisterte es und keiner von uns beiden wagte es, die Stimmung durch Reden kaputt zu machen. Ich zappte auf Song Nummer vierzehn und der Player spielte es an. Auf den Konzerten lief es als Zugabe. Es passte perfekt. Ich drehte mich zu ihm. Mit seinen Händen nahm er vorsichtig mein Gesicht und presste seine weichen Lippen auf meine. Ganz automatisch machte ich mit. Ich konnte es kaum fassen, dass der Mann, den ich erst gestern auf der Bühne gesehen hatte, mich nun im Arm hielt und küsste. Er sah fantastisch aus, in seiner grauen Hose und dem türkisblauen T-Shirt. Obwohl er vom letzten Auftritt komplett durchgeschwitzt war, roch er nicht unangenehm. Er ignorierte, dass die CD der Band lief und lauschte einfach nur seiner eigenen Stimme. Ich schmiegte mich zum Tanzen an seinen Körper. Charly verstand und machte mit. Zwischendurch liebkoste er sanft meinen Hals. Ich war nervös und wahnsinnig erregt. Am liebsten hätte ich mich sofort auf ihn gestürzt, aber zwang mich zur Zurückhaltung.
„ Was möchtest du trinken?“
Während ich fragte, füllte ich Wasser in eine Vase und stellte die wunderbar duftenden Rosen hinein. Neckisch biss er mir in den Nacken. Ein angenehmer Schauer lief mir über den Rücken.
„ Ein Wasser würde es vorerst tun“, flüsterte er.
„Nichts lieber als das!“
Ungern befreite ich mich aus seinen Armen und ging an eine der unteren Schubladen unserer Küche, um eine Flasche stilles Wassers und Gläser herauszuholen. Charly trank sein Glas in einem Zug aus und ich füllte es sofort wieder auf.
„Ich freu mich wahnsinnig, dass du jetzt schon da bist!“ strahlte ich ihn mit meinem schönsten Lächeln an.
„ Ich hätte es keine Minute länger ausgehalten!“ Er nahm meine Hand und küsste sie. „Ist es da draußen sehr kühl?“
Sichtlich erstaunt über die Frage schaute er mich an. „Ich würde sagen, eher angenehm. Wieso?“
„Wollen wir mit einem Gläschen Wein auf die Loggia gehen?“
„Gute Idee. Sehr gern! Ihr habt es schön hier, ganz nach meinem Geschmack“, lobte er den Stil unserer Wohnung.
„Danke! Zum Glück sind meine Eltern in der Hinsicht nicht altmodisch.“
Mit den Gläsern in der Hand und einer kuscheligen Wolldecke gingen wir hinaus auf den Balkon. Wir hatten es uns auf der Holzbank gemütlich
Weitere Kostenlose Bücher