Glamorous Love - vollkommenes Glück
solltest du vorsichtshalber deine Sonnenbrille nehmen.“
Mit großen Augen sah er mich an, bevor er wortlos seine Brille mit den dunklen Gläsern aufsetzte. Wir fuhren über eine große Kreuzung, bevor ich die Geschwindigkeit wegnahm, um Ausschau nach einem Parkplatz zu halten.
„Aha, wir sind also da! Ich sehe weit und breit keinen Menschen“, stellte er verwundert fest.
„ Genau! Also lass dich überraschen!“
Nachdem ich den Wagen eingeparkt hatte, holte ich die Decke und mein Geld. Ich nahm Charlys Hand und führte ihn durch die Büsche und das Gestrüpp, welches den Preußenpark in Wilmersdorf, der im Volksmund auch „Thaipark“ genannt wurde, eingrenzte. Wir sahen auf eine große, von Bäumen umstandene Wiese, die recht belebt war. Dunkelhaarige Menschen in bunten Klamotten hatten sich auf Decken niedergelassen. Hin und wieder fiel eine Person mit hellerem Hauttyp auf. Keiner kümmerte sich hier um uns, alle waren sie mit sich selbst beschäftigt. Sie aßen oder redeten miteinander. Natürlich verstand Charly hier kein Wort, denn sie sprachen weder Deutsch noch Englisch. Unter den vielen bunten Sonnenschirmen standen Kühltaschen und aufgetürmte Getränke. Am interessantesten waren die Leute, die hier vor Ort kochten. Es waren die älteren asiatischen, meist thailändischen Frauen, die ihre Hausmannskost frisch zubereiteten. Ich sah zu Charly rüber.
„Was ist! Magst du es?“
Er setzte sein unwiderstehliches Lächeln auf. „Ich liebe es! Lass uns ein nettes Plätzchen suchen.“
Es roch wunderbar nach frischem Klebereis, Salaten und gebratenen Leckereien. Endlich hatten wir einen Platz in der Mitte der Wiese ohne direkten Nachbarn gefunden. Dort breiteten wir die Decke aus und machten es uns gemütlich. Charly fühlte sich scheinbar unbeobachtet, denn er hatte seine Sonnenbrille abgenommen.
„Wie das duftet! Ich habe einen Bärenhunger“, meinte er, reckte seine Nase in die Luft und schnupperte n ach den verschiedenen Düften.
„Komm, wir schauen uns mal das Angebot an.“
Wir sahen in die verschiedenen Pfannen, in denen das Essen frisch zubereitet wurde. Hier gab es zum Beispiel frittierte Hähnchenflügel und frischen Papayasalat. Gleich nebenan wurden Satayspieße angeboten, die aus verschiedenen Fleischsorten bestanden und auf einem kleinen Grill vor sich hinbrutzelten. Charly amüsierte sich über das Treiben auf der großen Wiese mitten in der Stadt. „Nicht zu glauben, was es hier alles gibt. Ich fühle mich fast wie im Urlaub!“
„Ich hab doch gesagt, dass ich dir ein paar schöne Plätze zeigen werde!“, zwinkerte ich ihm zu und knabberte weiter an meinem knusprigen Hähnchenflügel herum.
Er sah mich an. „Danke, Juno! Danke für diesen wundervollen Tag!“
Ich strich über seine Wange. „Ich wünschte, wir hätten noch mehr Zeit für solche Ausflüge, ich hätte noch unendlich viele Ideen.“
„Wir nehmen sie uns, Juno! Ganz bestimmt …“, redete er mir und wahrscheinlich sich selbst ein.
Zu gern hätte ich gewusst, wie die Zukunft für uns aussehen würde. Um ein wenig mehr zu erfahren, hätte ich am liebsten nach dem Stand seiner Beziehung mit Cressida gefragt. Doch wollte ich den Moment nicht zerstören. Ich ließ es dabei bewenden, zumal er seine Freundin mit keiner Silbe erwähnte.
Tatsächlich interessierte sich hier außer mir niemand für Charly und er genoss es, sich frei bewegen zu können, trotz der vielen Menschen. Langsam ging die Sonne unter und er schaute auf sein Handy.
„Es ist schon nach 19 Uhr, was w ollen wir jetzt noch machen?“
„Es gibt noch einiges, was wir tun könnten. Zum Beispiel kurz nach Hause fahren und uns frisch machen, um anschließend in der City in eine Bar oder einen Pub einzufallen. Natürlich ist die Gefahr, dabei erkannt zu werden, enorm hoch“, versuchte ich ihn auf den Pfad zu führen, lieber zu Hause zu bleiben.
Er lachte. „ So siehst du schon aus! Komm sag, was du vorhast, ich mache, was du möchtest!“
„Nein, völlig falscher Ansatz! Du bist mein Gast und ich möchte, dass wir das machen, worauf du Lust hast. Schließlich ist das unser letzter Abend und die letzte Nacht, bevor du wieder wegmusst“, verlieh ich meinen Andeutungen Nachdruck.
Er überlegte kurz, bevor er antwortete. „Ist mir egal! Hauptsache mit dir!“
Das li eß ich mir nicht zweimal sagen.
„D ann los! Wir packen ein.“
Ich fing an, die Decke zusammenzufalten, und Charly ging mir zur Hand. Nachdem wir alles im Kofferraum
Weitere Kostenlose Bücher