Glamorous Love - vollkommenes Glück
tolle Stimme hast und gut aussiehst! Das war alles, daran kann man ja noch nichts festmachen. Erst als ich deine Art erkannt habe, mit Menschen umzugehen, fühlte ich mich zu dir hingezogen. Du bist toll so, wie du bist, und ich glaube, dass die wenigsten Stars so sind.“ Ich hoffte, ihm mit meinen Worten ein Stück mehr Vertrauen geben zu können.
Er lauschte verlegen und räusperte sich. „Du hast mir in unserer wenigen gemeinsamen Zeit schon so viel gegeben. Durch dich kann ich wieder erleben, wie unkompliziert das Leben sein kann. Dafür bin ich dir sehr dankbar!“
Wir schlossen uns in die Arme. Ich war froh, einen Teil seiner Gedanken und Ängste zu kennen. Nachdem wir uns vergewissert hatten, nicht beobachtet zu werden, stiegen wir aus und gingen nach oben. Den Korb hatte ich auf einen der Küchenschränke gestellt und räumte ihn aus. Charly öffnete die Balkontür und ging hinaus. Wir hörten Bässe und Rhythmen vom S tadion bis zu uns rüber dröhnen.
Als der Song zu erkennen war, sprang Charly plötzlich auf. „Ich werd verrückt! Juno, das ist Richard. Mein Kumpel Richard. Wir müssen sofort zum Stadion. Der macht einfach die weltbeste Musik!“
Er war voller Euphorie, sodass ich nicht anders konnte, als mich anzuschließen. Wir sprangen auf und zogen uns etwas über. Charly nahm das graue Oberteil mit der blauen Siebenundsiebzig. Dazu griff er sich aus dem Rucksack ein Basecap und streifte es über. Hand in Hand liefen wir zum Stadion. Inzwischen waren die Straßen nicht mehr so voll, da sich die meisten Fans bereits im Innenraum befanden. Während wir zum Stadionvorplatz liefen, erzählte mir Charly, dass er Richard vor knapp einem Jahr das letzte Mal auf einem Festival in London getroffen hatte. Dort hatte er mit ihm ein paar Songs performt.
„So ein Zufall, dass er a usgerechnet heute in Berlin ist“, freute ich mich für ihn.
„Das sollte so sein“, meinte er und küsste meine Hand, die er festhielt.
Wir waren am Vorplatz angekommen. Nur wenige Fans, die keine Karte mehr bekommen hatten, saßen vor den Eingängen und lauschten der fantastischen Musik. In einem sicheren Abstand gesellten wir uns dazu. Zum Glück waren die Übriggebliebenen damit beschäftigt zu tanzen und mitzusingen. Keiner achtete auf uns. Außerdem fielen wir beide in unserer Kleidung überhaupt nicht auf. Ich spürte, wie entspannt Charly war und die Show von außen genoss. Wir hatten eine Menge Spaß und bewunderten am Ende des Konzertes ein spektakuläres Feuerwerk.
Bevor die Massen aus dem Stadion strömten, wollten wir in Deckung gehen und suchten uns ein sicheres Plätzchen, abseits von den Hauptwegen, über die die Fans zurück in die Stadt drängten. Charly wühlte in seinen Taschen und holte sein Handy heraus. Er drückte ein paar Tasten und lauschte. Geduldig ließ er es eine Weile klingeln und legte auf.
„Es wäre zu schön, wenn ich dir Richard heute noch vorstellen könnte.“
Zum wiederholten Mal versuchte er die Verbindung zu ihm herzustellen. Es sah aus, als hätte er Glück.
„Hey Richard, großartiges Konzert in Berlin!“ Er war kurz ruhig und wartete ab, w ie sein Freund reagieren würde.
„Hallo? Hallo? Richard, bist du noch dran? Charly hie r.“ Sein Kumpel schien ihn nicht erkannt zu haben. „Ja, doch, der Charly! Na, Charly William! Ich habe dein Konzert hier in Berlin mitbekommen. Überzeug dich persönlich davon, dass ich da bin!“
Die Männer schienen sich zu freuen und redeten miteinander, bevor sie sich letztendlich verabredeten. Wir kehrten zum Eingangsbereich zurück. Die meisten Konzertbesucher hatten das Stadiongelände bereits verlassen. Die große Metalltür direkt neben dem Hauptportal wurde geöffnet. Ich war gespannt, wie der berühmte Leadsänger der Gruppe „Slush“, den auch Tess super fand, so drauf war. Richard trat aus der Tür heraus. Die Männer sahen sich an und fielen sich in die Arme.
„ Mensch, Charly, fällt dir denn nichts Besseres ein, als dich wie ein Groupie nach einem Konzert bei mir anzuschleichen? Wieso hast du mir denn nicht eher Bescheid gegeben?“, wollte Richard wissen.
„ Ist nur ein Zufall, dass ich hier bin, und den haben wir der jungen Frau hier zu verdanken.“ Charly nahm mich in seinen rechten Arm. „Das ist Juno! Die Gewinnerin des Preisausschreibens, du erinnerst dich vielleicht? Hatte ich dir am Telefon erzählt.“ Er drückte mich vorsichtig gegen seine Brust. Erstaunt sah mich Richard an und reichte mir seine Hand. Sein
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