Glanz
Nacht«, antwortet der Alte.
Merkwürdig, bisher hat es in Erics Traumwelt keinen Wechsel von Tag und
Nacht gegeben. Hat das irgendetwas zu bedeuten? Ich stehe auf und blicke aus dem Fenster. Die leblosen Felder leuchten blass im Licht des Mondes,
der zu drei Vierteln voll ist. Es scheint derselbe Mond zu sein, der über Manhattan aufgeht. Die Sterne wirken ebenfalls vertraut. Ich finde den
Großen und den Kleinen Wagen – die einzigen Sternbilder, die ich auf Anhieb identifizieren kann.
Der vertraute Anblick des Himmels hat etwas Beruhigendes und gleichzeitig Erschreckendes. Es scheint, als sei Erics Welt ein bisschen realer
geworden, ein bisschen weniger Traum. Ich weißt nicht, ob mir das gefällt.
Ich überlege, wohin ich mich wenden soll. Offenbar kennt niemand in dieser Gegend den Tempel der Wahrheit. Als ich ihn verließ,
war ich plötzlich mitten in der Stadt des Lächelns. Bedeutet das, dass sich der Tempel in einer Art fremder Dimension befindet, in einer
anderen Ebene der Traumrealität? Wie soll ich dann jemals wieder dorthin gelangen?
Andererseits verlaufen Träume nicht linear und erst recht nicht nach den strengen Gesetzen der Logik. Ich muss darauf vertrauen, dass Erics
Seele mir irgendwie von sich aus Hinweise gibt, wo ich sie finden kann. Und der einzige Anhaltspunkt, den ich bisher habe, ist die Tatsache,
dass Eric in dieser Welt ein Soldat ist.
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Stopp!
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»Du hast von einem Krieg gesprochen«, sage ich. »Wo ist das Schlachtfeld?«
Der Alte weist aus dem Fenster, wo sich am Horizont ein blassgelber Streifen zeigt. »Im Osten. Dorthin sind die Soldaten der Königin gezogen.
Doch von dort ist nie jemand zurückgekehrt.«
»Wie weit ist es?«
»Du willst doch nicht etwa dorthin gehen?«
»Ich muss meinen Sohn finden!«
»Wenn er dort ist, dann ist er vermutlich längst tot.«
»Er ist nicht tot. Noch nicht!«, sage ich scharf.
Er zuckt mit den Schultern. »Wenn du meinst.«
Ich danke dem Alten für seine Gastfreundschaft und mache mich auf den Weg, noch bevor der Tag angebrochen ist.
Er drückt mir einen Beutel mit einem Schlauch voller abgestandenem Wasser und ein paar getrockneten Früchten in die Hand.
Ich weiß, dass dies vermutlich ein wesentlicher Teil seiner verbliebenen Vorräte ist, aber er besteht darauf, dass ich sie nehme.
Ich will vehement ablehnen, als mir der Gedanke kommt, dass er und seine ganze Welt aufhören zu existieren, wenn ich mit meiner Suche
scheitere.
Wahrscheinlich hören sie auch auf zu existieren, wenn ich Erfolg habe und Eric aus dem Koma erwachte. Doch darüber will ich nicht nachdenken.
Ich nehme den Beutel schließlich an, umarme den Alten zum Abschied und mache mich auf den Weg.
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Die Straße vor dem Haus des Alten führt schnurgerade in Richtung des Sonnenaufgangs, zwischen verdorrten Äckern und den kümmerlichen Resten von
Obstbäumen hindurch. Während ich ihr folge, steigt die Sonne allmählich höher und es wird unangenehm warm. Das schwarze Gewand klebt mir am Körper.
Ich habe schrecklichen Durst, bin jedoch lieber sparsam mit dem wenigen Wasser, das ich mit mir trage. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass mein
realer Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgt
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