Glanz

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Die phosphoreszierenden Pilze werden häufiger. Bald bin ich vollständig von ihnen umgeben. Ich wandere durch eine fantastische Neon-Landschaft,
die futuristisch wirkt wie die Vision eines avantgardistischen Designers aus den Sechzigerjahren. Es gibt winzige Leuchtinsekten, aber auch große,
in grellem Orange, Gelb und Blau leuchtende Schmetterlinge. Am Boden kriechen unterarmlange Schlangen mit grün-roten Leuchtmustern. Auf einem
niedrigen Leuchtpilz sitzt eine Art Frosch, der in blauem Licht unregelmäßig blinkt wie eine defekte Neonreklame. In dieser bizarren Welt scheine
ich das einzige Wesen zu sein, das nicht leuchtet.
    Nachdem ich eine Weile gewandert bin, öffnen sich dunkle Lücken in der phosphoreszierenden Vegetation, die immer größer werden, bis wieder nur
noch vereinzelte Inseln des Lichts zwischen den dunklen Stämmen glühen.
    Die Finsternis des Pilzwaldes kommt mir jetzt umso bedrohlicher vor. Meine Öllampe ist in dem Krankenzimmer zurückgeblieben.
Ohne Licht jedoch erscheint es mir wenig sinnvoll, in der absoluten Dunkelheit weiterzuwandern.

     
    Ich kann Rast machen und darauf warten, dass es irgendwann von selber hell wird, oder zurück zu den Leuchtpilzen gehen und mir einen anderen Weg suchen.

Stopp!
     
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Der Pilzwald scheint kein Ende zu nehmen. Ich habe das Gefühl, nicht Stunden, sondern Tage zu laufen. Mein Zeitgefühl ist gestört. Andererseits,
was bedeutet schon Zeit in einem Traum?
    Das Leuchten des Pilzes wird mit der Zeit schwächer. Ich habe mit so etwas gerechnet und insgeheim gehofft, dass das Licht mich bis zum Rand des
Waldes bringen wird oder der einsetzende Tag es mir ermöglicht, ohne Lichtquelle weiterzukommen. Doch als das Glühen schließlich so schwach ist,
dass ich kaum den Umriss meiner Hand erkennen kann, bin ich immer noch von undurchdringlicher Schwärze umgeben.
    Ich sehe mich um, doch ich bin schon länger an keinen Leuchtpilzen mehr vorbei gekommen, und weit und breit ist kein Licht zu sehen.
    Ich halte an. Es hat keinen Sinn, in dieser Dunkelheit weiter herumzustolpern.

     
    Weiter

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Ich weiß nicht, ob ich wirklich geschlafen