Glanz

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Eric ist immer ein fantasievolles Kind gewesen. Oft hockte er stundenlang auf dem Boden seines Kinderzimmers, umgeben von seinen Actionfiguren,
versunken in fantastische Abenteuerwelten. Es ist eigentlich kein Wunder, dass ihn Computerspiele faszinieren. Er hat auch immer gern gemalt, und
zumindest ich war von seinem künstlerischen Talent überzeugt. Doch die Maschinen haben seine Kreativität nicht gefördert, sondern unterdrückt,
bis er den ganzen Tag nur noch auf ihre Reize reagierte, anstatt selbst Dinge zu erschaffen.
    Zu welchen im wahrsten Sinn des Wortes fantastischen Leistungen sein Verstand fähig ist, offenbart sich mir nun, und mir kommen die Tränen,
als ich daran denke, dass sich dieses außergewöhnliche kreative Talent vielleicht nie mehr offenbaren wird.
    Das Problem ist, dass mir seine überbordende Fantasie die Suche nicht gerade leichter macht. Ein Kind mit einer eingeschränkten Vorstellungskraft
hätte sich sicher nicht so eine riesige komplizierte Welt ausgedacht, in der die Suche nach einem einzelnen Menschen dem Versuch gleicht,
mitten in Manhattan durch bloßes Heranwinken ein Taxi mit einem ganz bestimmten Fahrer zu erwischen.

     
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Die Sonne neigt sich dem Horizont zu, so dass die Schatten der Tore immer länger werden und die Ebene schließlich in ein fast magisches
orangefarbenes Licht getaucht wird. Ich überlege, ob ich während der Nacht rasten soll, und wenn ja, wo. Aber eigentlich gibt es keinen Grund
anzuhalten. Ich bin nicht müde und habe auch keinen übermäßigen Hunger und Durst. Ich bin Eric dankbar, dass er es in dieser Hinsicht mit der
Realitätsnähe seines Traums nicht so genau nimmt.
    Als das Orangerot des Himmels allmählich über blasses Gelb in dunkles Türkis übergeht, begreife ich, dass die Nacht sogar der deutlich bessere
Zeitpunkt ist, um nach dem Tor des Lichts zu suchen. Müsste es sich nicht durch einen verräterischen Lichtschein bemerkbar machen, der durch die
Spalten oder vielleicht durch das Schlüsselloch fällt? Aber müssten dann nicht eigentlich auch all die Türen, hinter denen gerade Tag ist,
leuchten? Oder ist jetzt überall Nacht?

     
    Ich könnte ein paar Türen öffnen und nachsehen oder weitergehen und nach einer leuchtenden Tür suchen.

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In der Nähe erhebt sich auf einem etwa fünf Meter hohen Sockel ein großes Portal aus weißem Marmor, so hoch wie ein fünfstöckiges Haus.
Ich klettere die Stufen hinauf, von denen jede etwa einen halben Meter hoch ist. Von hier oben habe ich einen guten Überblick.
    Mein Herz sinkt. Die Ebene der Tore ist noch größer, als ich befürchtet habe. Sie scheint kein Ende zu