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Glashaus

Titel: Glashaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Stross
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zwar schreckliche Konflikte mit sich austragen mag, aber trotzdem einen ähnlichen Drang hat. Auch er ist ein Mensch, und wir beide haben gewisse Bedürfnisse, die wir schon viel zu lange zu ignorieren versuchen.
    Sam tut genau das, um was ich ihn gebeten habe. Auf halber Treppe wird mir klar, dass ich die Beherrschung verlieren werde, wenn wir so weitermachen. Ich bin drauf und dran, ihn zu bitten, jetzt und hier mit unserem Spielchen aufzuhören, aber irgendwie kommen mir die Worte nicht über die Lippen.
    Als er mich auf dem Badeläufer absetzt, steht er viel zu nahe bei mir. »Was jetzt?«, fragt er leise und angespannt.
    »Wir … äh … wir ziehen uns aus.« Ohne dass ich weiß, wie meine Hände dort hingeraten sind, fingern sie bereits an Sams Hosengürtel herum. Während er mir die Bluse aufknöpft, läuft mir ein Schauer über den Körper - und das nicht aus Angst. »Und dann duschen wir.«
    »Das ist keine besonders gute …«
    »Halt den Mund.«
    »Du wirst … äh … schwanger werden.«
    »Nein, werde ich nicht.« Darüber kann ich mir später den Kopf zerbrechen. Ich lasse die Hand über seinen Rücken gleiten, spüre die dünne, typisch männliche Behaarung unten an seinem Rückgrat und dränge mich noch näher an ihn heran. »Ich hab keine Angst mehr.«
    »Aber …« Er zieht den Reißverschluss meines Rockes auf und legt die Hände auf meine Oberschenkel. »Ist doch wahr.«
    Ich küsse ihn, um ihn am Reden zu hindern. Mittlerweile tragen wir nur noch Unterwäsche. »Unter die Dusche. Sofort! « Meine Zähne klappern, so sehr strömt das Begehren durch meinen Körper und droht mir den letzten Rest von Selbstbeherrschung zu nehmen.
    In Unterwäsche steigen wir in die Duschkabine, wo ich den Wasserstrahl auf MAXIMUM einstelle und die Temperatur auf mittlere Stärke. Seine Zunge schmeckt nach Knoblauch, Honig und ganz leicht nach etwas Drittem, nach ihm. Die Arme umeinandergeschlungen, stellen wir uns unter den Strahl. Ich merke, dass sein Rücken gespannt ist. Selbstverständlich hat er eine Erektion. Warum habe ich überhaupt noch Klamotten am Leib? Sekunden später bin ich nackt. Gleich darauf klebe ich mit angezogenen Knien an der Wand und keuche, als er mit seinem großen Glied in mich eindringt.
    »Du wolltest doch reden …«
    Das ganze Universum ist auf diesen Punkt zusammengeschrumpft. Ich nehme ihn in die Arme und hänge gierig an seinen Lippen. Ich möchte ja reden, doch im Moment gibt es Wichtigeres.
    »Achtung: Eröffnungszeremonie.«
    »Ja?«
    »Wir befinden uns auf einem MAE. - Ja! «
    »Ja …«
    »Gibt nur ein A-Tor nach draußen. Sechs Gigasekunden bis zum nächsten Sternsystem. Wenn wir die Verbindung zerstören, können die Verbrecher uns die Punkte nicht mehr vergüten. Damit entfällt die Karotte, die diese Diktatoren uns Eseln vor die Nase halten. Die Komplizenschaft mit denen zahlt sich dann nicht mehr aus. - Ja! «
    »Stürzen wir sie?«
    Sam hebt und senkt sich wie ein aufgewühltes Meer. Ich verliere mich in ihm, gebe mich völlig hin. In meiner ersten Zeit als Reeve hat mich die Vorstellung schwanger zu werden entsetzt. Danach hat Hanta etwas in mir so verändert, dass ich die Schwangerschaft nicht mehr als große Sache empfand. Inzwischen ist es mir schlichtweg egal , ob ich schwanger werde: Man kann’s überleben. Und wenn es der Preis dafür ist, hier und jetzt mit Sam zusammen zu sein, werde ich ihn bezahlen. Eigentlich wollte ich mich ja auf unseren Plan konzentrieren, aber es hat uns einfach davongetragen. Sam stößt wider besseres Wissen ohne jede Vorsicht in mich hinein, und das bedeutet, dass auch er sich in diesem Meer verloren hat. Falls wir zueinanderfinden können und, eng aneinandergeklammert, diese Nacht durchstehen, wer weiß … »Sam, ich … Ich möchte, dass du …«
    »Oh!« Kurz darauf ein leiseres »oh!«. Und ein Gefühl von Wärme, das sich immer weiter ausbreitet und mich dazu treibt, mich an ihm zu reiben, bis alles aufhört und ich für einige endlose Sekunden zum Ozean werde.

    Es läuft zwar nicht nach Plan, aber seltsamerweise trotzdem gut. Nach dem ersten verrückten Hochgefühl von Lust sinken wir in der Dusche in uns zusammen und seifen uns dann gegenseitig gründlich ab. Diesmal schreckt Sam nicht vor meinen Händen zurück, aber er wirkt still und nachdenklich, als er meinen Kuss erwidert. Irgendwann fühle ich mich so, als werde sich meine Haut demnächst auflösen. Vor Dampf kann ich das Badezimmer kaum noch sehen. »Komm, wir trocknen

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