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Glasklar

Glasklar

Titel: Glasklar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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hört«, griff er die Formulierung der Journalistin auf, »das sind Gerüchte, die jeglicher Grundlage entbehren. Auch der Herr Sander …«, er sah ihn strafend an, »auch der hat in den vergangenen Wochen ziemlich viel geschrieben, was man angeblich so hört, und damit die Gerüchteküche angeheizt. Fakt ist aber, dass wir Herrn Lechner zur Fahndung ausgeschrieben haben – und zwar international.«
    Sander sah die Gelegenheit gekommen, ebenfalls eine Zwischenfrage zu stellen: »Nur zum Verständnis, Herr Ziegler – wie lautet denn Ihr Haftbefehl?«
    Der Staatsanwalt zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde. »Es besteht der dringende Tatverdacht auf einen Fall des Totschlags und einen der Beihilfe, zumindest aber der Strafvereitelung.«
    Eine junge, aufgeregte Radioreporterin konnte sich jetzt nicht mehr zurückhalten: »Und wie steht es mit seinen Kontakten zu El Kaida?«
    Ziegler holte tief Luft. »Sehen Sie mir bitte nach, dass ich nicht jedes Gerücht und jede Behauptung kommentiere, die Angehörige Ihres Berufsstandes in den letzten Wochen geschürt haben. Herr Lechner steht im Verdacht, in die beiden Tötungsdelikte verwickelt gewesen zu sein. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Ein besonnener Journalist des Südwestrundfunks versuchte, mit einer ruhig gestellten Frage die allgemeine Aufgeregtheit zu stoppen: »Unstrittig ist, dass sowohl dieser Werner Heidenreich als auch der verschwundene Volker Lechner im Untergrund agiert haben – nur eben mit gegensätzlichen Interessen. Zumindest aber, was die Tätigkeit des Herrn Heidenreich anbelangt, müsste es doch Akten geben. Oder kann so ein verdeckter Ermittler schalten und walten, wie er will, ohne seine Bezugspersonen bei der Polizei zu informieren?«
    Eine heikle Frage, das wusste Ziegler, und suchte nach einer passenden Aussage. »Ich denke, dass das Landgericht, wenn es zu einer Anklage gegen Frau Fellhauer kommen sollte, durchaus dazu in der Lage sein wird, Licht in das Dunkel zu bringen.«
    Daran hatte Sander bei allem, was er im Laufe seines Berufslebens dort erlebt hatte, keinen Zweifel. Die Juristen waren durchaus in der Lage – doch stellte sich die Frage, inwieweit sie gewillt sein würden, diese Ermittlungstätigkeiten im Grauzonenbereich publik werden zu lassen.
    »Ob es zu einer Anklage gegen Frau Fellhauer kommen wird«, fuhr Ziegler fort, um sich von dem unangenehmen Thema zu entfernen, »das werden die psychiatrischen Untersuchungen und Gutachten ergeben, deren Ergebnisse wir bis Anfang kommenden Jahres erwarten. Sollten die Sachverständigen der Meinung sein, dass die Beschuldigte für ihre Taten nicht verantwortlich gemacht werden kann, weil sie sich zum Tatzeitpunkt in einem psychischen Ausnahmezustand befand, wird die Staatsanwaltschaft die Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung beantragen.«
    Sander kannte diese Abläufe und wechselte nun seinerseits das Thema: »Wie man hört, hat Werner Heidenreich Erkenntnisse gewonnen, wonach bereits beim Bau des Eisenbahntunnels durch die Schwäbische Alb spätere Anschläge vorbereitet werden sollen. Was tun Sie dagegen, um dies – wenn es denn überhaupt stimmt – zu verhindern?«
    Ziegler lächelte – und es sah so aus, als wolle er damit zum Ausdruck bringen, wie naiv Sander doch fragen konnte. »Wie man so hört«, echote er deshalb leicht spöttisch, »soll Herr Heidenreich unter Selbstüberschätzung gelitten haben. Wäre tatsächlich jemand in der Lage, in so ein Großprojekt geheime Vorrichtungen einzubauen, die in zehn, fünfzehn Jahren, wenn das Ding mal in Betrieb ist – falls überhaupt –, etwas anrichten könnten, dann hätten wir es mit einer sehr potenten und vielschichtigen Organisation zu tun.«
    »Und das halten Sie für undenkbar?«, konterte Sander schnell.
    Ziegler wollte nicht mehr darauf eingehen. Dieser Journalist hatte ihm in den letzten Tagen genug Ärger bereitet.
    »Noch eine abschließende Frage«, ließ Sander nicht locker. »Was hatte es eigentlich mit den UFO s auf sich, an denen der Herr Heidenreich so sehr interessiert gewesen sein soll?«
    Zieglers ernstes Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Dieses Geheimnis dürfte er mit ins Grab genommen haben.« Er blickte in die Runde. »Aber das wird Ihnen ja gar nicht so unrecht sein. UFO s sind doch immer ein dankbares Thema, oder seh ich das falsch?«
    Sander schwieg.
     
     
    E N D E
     
     
     
     

Danksagung
     
    Mein Dank gilt all den freundlichen Menschen, die mir bei der Recherche zu

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