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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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die eigene Familie sich gegen einen stellt?«
    »Ich kann Ihnen wirklich nichts dazu sagen.« Die junge Frau hielt die Augen weiterhin eisern auf ihre Hände gesenkt.
    Hackenholt sah, dass die Tür zu Stellfeldts Büro offen stand, und ging zu ihm, nachdem er die Zeugin an die Pforte zurückgebracht hatte.
    »Seid ihr mit Frau Alkans Vernehmung schon fertig?«, fragte er seine Kollegen verwundert.
    »Die Mudder hod uns blous gsachd, dass nix sång mecherd un aa vo nix er Åhnung hodd. Un in Männerwår mischdser si brinzibiell ned nei« , erklärte Baumann. »Mir sin edz also kann Millimeder weider. Desweeng hobbi aa ermål erweng in Indernedd ieber unsern Doudn rescherschierd. Ern Dwidder-Erkound hodder scheinds ned, un bei Schdudi-Fau-Zedd isser aa ned verdredn, obber derfier hobb iech nern bei Fäissbugg gfundn.« Sie deutete auf den Bildschirm vor sich. »Laider hodderern houer Schudz vo seiner Brifådsfärn eigeem. Aaf seiner Binnwend kommer blous sein Nåmer, Gschlechd un Wohnord lesn, wemmer ned midnern befreunded is.« Baumann verzog das Gesicht.
    Hackenholt staunte. Saskia Baumann, die Kollegin, die keinen einzigen Satz in anständigem Hochdeutsch von sich geben konnte, war so ziemlich die letzte Person in seinem Team, der er zugetraut hätte, sich in den sozialen Netzwerken der heutigen Jugend auszukennen. Doch offenbar hatte sie überall eigene Accounts und bewegte sich im Internet wie ein Fisch im Wasser.
    »Was ist eigentlich mit dem kaputten Laptop passiert, der in der Wohnung lag?«, fragte Hackenholt an Stellfeldt gewandt.
    »Den hat Christine Mur ans LKA in München schicken lassen. Sie hegt die Hoffnung, dass die Fachleute vielleicht noch etwas Brauchbares zutage fördern können.«
    »Wemmer Glügg hom, hodder Bülend seine Basswörder vielleichd im Basswoddmänädscher gschbeicherd. Sunsd mäisserdn mir bei Fäissbugg und Co er Offmleechung vo dene Erkaunds beondrong.«
    »Aber bis es so weit ist, halten wir uns erst mal an seinen Mobilfunkprovider«, rettete sich Hackenholt auf für ihn sichereres Terrain. »Ich habe in der Wohnung zwar kein Handy gesehen, aber er wird mit Sicherheit eins gehabt haben. Saskia, kümmerst du dich bitte um eine richterliche Anordnung? Und seine Kontobewegungen müssen wir auch abfragen.«
    Baumann nickte.
    »Manfred, hast du Zeit, jetzt mit mir zu dieser Spedition nach Forchheim zu fahren, für die Bülent Alkan gearbeitet hat?«, fragte Hackenholt dann seinen Kollegen. »Mich würde wirklich interessieren, wie es sein kann, dass der Arbeitgeber nichts unternommen hat, obwohl einer seiner Fahrer seit ein paar Wochen nicht zur Arbeit erschienen ist. Außerdem können uns Bülents Kollegen vielleicht etwas über sein soziales Umfeld sagen. Wenn wir zurück sind, rede ich noch einmal mit Vater und Onkel, und dann schauen wir, was die Staatsanwaltschaft angesichts der derzeitigen Beweislage zu tun gedenkt.«
    Als Zeichen seiner Zustimmung erhob sich Stellfeldt, um im Geschäftszimmer den Schlüssel für ein freies Dienstfahrzeug zu holen.
    Sie nahmen die A73. Noch immer machten die winterlichen Straßenverhältnisse den Autofahrern zu schaffen. Die Beamten kamen nur langsam voran und brauchten fast das Dreifache der üblichen Zeit für die Strecke von rund vierzig Kilometern. Sie waren an mindestens drei Auffahrunfällen vorbeigekommen, als Stellfeldt endlich auf das Areal der Spedition einbog und vor einem imposanten Gebäude hielt.
    Erdal Celik war der Niederlassungsleiter von Yilmaz-Logistics in Forchheim. Wie Hackenholt schnell erfuhr, war die Spedition keine kleine Einzelfirma, sondern ein international operierendes Unternehmen mit Stammsitz in Köln. Weitere Niederlassungen lagen in ganz Deutschland und in der Türkei verstreut.
    Celik war ein freundlicher Mann Anfang fünfzig. Das Sweatshirt und die Jeans, die er trug, ließen vermuten, dass er gewohnt war, selbst Hand anzulegen, und sich nicht nur hinter seinem Schreibtisch verschanzte.
    »Wir kommen wegen Bülent Alkan«, eröffnete Hackenholt das Gespräch.
    Sofort verdüsterte sich Celiks Miene. »Das war ja früher oder später zu erwarten«, murmelte er. »Aber bitte: Worum geht es genau?«
    »Wir hätten gern gewusst, wann Herr Alkan zum letzten Mal zur Arbeit erschienen ist.«
    »Am 2. November«, antwortete Celik wie aus der Pistole geschossen.
    »Und seither haben Sie ihn nicht vermisst?« Hackenholt konnte sein Erstaunen nicht verbergen.
    »Vermisst?« Jetzt war es Celik, der verwundert klang. »Aber

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