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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Rumäpfeln«, fügte sie etwas leiser hinzu.
    »Schauen wir einfach mal, okay?«, sagte Hackenholt vage, bevor er in geschäftsmäßigem Ton das Gespräch auf die aktuellen Ermittlungen lenkte.
    Zwei Stunden später erhielt der Hauptkommissar einen Anruf von der Eichstätter Kollegin. In Julia Weiß’ Zimmer im Studentenwohnheim hatte die Beamtin niemanden angetroffen. Bevor sie geklopft hatte, hatte sie schon von außen gesehen, dass in der Wohnung kein Licht brannte. Ihre Vermutung war zunächst gewesen, die junge Frau sei vielleicht übers Wochenende nach Hause zu ihren Eltern gefahren. Daher hatte sie bei den Zimmernachbarinnen nachgefragt, ob diese wüssten, wo man Julia Weiß erreichen könne. Dabei hatte sich herausgestellt, dass die Studentin bereits gegen Mittag fürs Wochenende zu ihrem Freund nach München gefahren war, dessen vollständigen Namen oder Adresse aber niemand kannte. Allerdings kam Julia Weiß üblicherweise immer am Sonntagnachmittag zurück.
    »Habt ihr euch auch umgehört, ob jemand im Wohnheim Rojin Barzani gesehen hat?«
    »Nur indirekt: Ich habe gefragt, ob Julia Weiß mit ihrer türkischen Freundin zu ihrem Freund gefahren ist, habe darauf aber nur ein Schulterzucken als Antwort bekommen. Deutlicher wollte ich nicht nachhaken. Ich dachte, es wäre besser, wenn sie denken, dass ich wegen eines kürzlich gestohlenen Fahrrads da gewesen bin.«
    »Ja, natürlich. Wie machen wir weiter?«
    »Ich kann dir anbieten, dass wir uns ab Sonntagnachmittag wieder in der Nähe des Studentenwohnheims postieren und versuchen, mit Julia Weiß zu sprechen, sobald wir Licht bei ihr sehen.«
    Hackenholt stimmte dem Vorschlag zu, nachdem er kurz Rücksprache mit der Einsatzzentrale gehalten hatte. Diese hatte ihn wissen lassen, dass das Peilsignal des auf Rojin Barzanis Namen angemeldeten Handys noch immer aus Eichstätt kam und sich seit Beginn der Ortung nicht verändert hatte. Also lag das Telefon höchstwahrscheinlich ungenutzt in einer Wohnung.
    Als Hackenholt um Viertel nach sechs nach Hause kam, war die Wohnung verwaist. Einen Augenblick lang überlegte er, ob Sophie ihm von einem Termin erzählt hatte, zu dem sie hatte gehen wollen, konnte sich aber an nichts dergleichen erinnern. Er ging in die Küche und sah sich um.
    Üblicherweise legte Sophie ihm einen Zettel auf den Tisch, wenn sie länger unterwegs war, doch heute fand er keine Nachricht. Sie würde also sicher bald zurück sein. Einer spontanen Eingebung folgend, sah er im Kühlschrank nach, was vom gestrigen Essen übrig war. Während er die Inhalte diverser Schüsseln inspizierte, hörte er, wie die Wohnungstür aufgesperrt wurde. Nach einem Augenblick kam Sophie zu ihm in die Küche, umarmte ihn und gab ihm einen Kuss.
    »Was macht deine Übelkeit?«
    »Die ist wie weggeblasen.«
    »Warst du –«, begann er, wurde von Sophie jedoch sofort unterbrochen.
    »Ja, schau, ich habe mir beim Optiker meine neue Brille abgeholt.«
    »Das ging aber fix.«
    »Ja, gell? Ich war auch überrascht, als Frau Henze angerufen und gesagt hat, dass ich sie heute Abend noch abholen kann. Hast du Hunger?«
    »Nicht viel.«
    »Wollen wir den Rest der Maronisuppe essen oder lieber einen Salat?«
    »Einen Salat, ich hatte vorhin schon ein Stück Pizza.«
    Sophie langte in den Kühlschrank und nahm einen Joghurt für das Dressing heraus.
    »Was machen wir eigentlich mit dem ganzen Zimtparfait?«, fragte Hackenholt ins Blaue hinein.
    »Sag mal, habt ihr euch irgendwie abgesprochen?« Sophie drehte sich um und musterte ihn belustigt.
    »Wie meinst du das?«
    »Vorhin hat mich Christine angerufen und sich ganz ausdrücklich dafür entschuldigt, dass sie gestern gehen musste, bevor sie ihren Nachtisch probieren konnte. Sie hat sogar angeboten, sich zu opfern und nach Dienstschluss vorbeizukommen, um das Zimtparfait und die Rumäpfel wirksam zu vernichten. Natürlich nur, falls sie uns ein Problem bereiten sollten, mit dem wir nicht alleine fertig werden.«
    »Wirklich? Du musst bei ihr irgendeinen ganz besonderen Nerv getroffen haben. Sie hat heute schon den ganzen Tag wegen dem Nachtisch rumgejammert.«
    »Na, wohl nicht nur sie!«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Keine fünf Minuten nachdem ich aufgelegt hatte, hat Saskia angerufen.«
    »Und was wollte sie?«
    »Nur schnell sagen, dass Christian sooo von der Nachspeise gestern Abend geschwärmt hat, die sie ja leider verpasst hat, und fragen, ob ich dir nicht das Rezept mitgeben könnte. Dann ist ihr aus heiterem

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