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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Frauen Glühwein und Lebkuchen selbst machen«, grinste Sophie. »Aber wenn du willst, können wir am Wochenende zum Gut Wolfgangshof fahren. Das liegt in Anwanden bei Zirndorf. Ich denke, der Markt dort wird ähnlich wie der im Schloss Stein sein, nachdem das Gut ebenfalls dem Grafen von Faber-Castell gehört. Ich habe neulich darüber in der Zeitung gelesen. Es soll ein hübsches Jugendstilambiente haben. Oder wir fahren nach Weiden in der Oberpfalz zum ›Wintermärchen‹ ins Schloss Wildenreuth. Das würde allerdings voraussetzen, dass du freihast. Und … wollten wir am Samstag nicht in Nürnberg in die Stadt gehen und etwas anderes machen?« Sie legte den Kopf schief.
    »Keine Sorge. Komme, was wolle, nächstes Wochenende werde ich nicht arbeiten, stattdessen kaufen wir einen Verlobungsring. Versprochen ist versprochen. Du musst nur zusehen, dass dir nicht so schlecht ist, dass du nicht aus dem Haus kannst.«
    Sophie schnitt eine Grimasse.

Mittwoch
    In der Morgenbesprechung musste sich Hackenholt als Erstes dahingehend outen, dass er mit einem ihrer Dienstwagen einen Unfall gebaut hatte.
    »Noucherdla wissmer ja, wer in näggsdn Kasdn Bier zåld« , lästerte Baumann.
    »Ich glaube, das wandeln wir lieber in eine Einladung zum Glühweintrinken auf dem Christkindlesmarkt um«, widersprach Stellfeldt. »Bis zum Betriebsausflug im Sommer haben wir Franks Schulden längst wieder vergessen.«
    »Was hast du eigentlich in Allersberg gemacht?«, fragte Wünnenberg.
    »Ich wollte nur mal schnell etwas nachschauen.«
    »Ner freili, des blous ermål schnell kenni. Des gäid massdens schief. In der Ruhe lichd die Grafd.«
    »Ich weiß, wer den Ärger hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Sophie schickt euch daher schon mal eine kleine Vorabentschädigung.« Damit stellte er eine bis zum Rand gefüllte Lebkuchendose auf den Tisch.
    »Berfeggd, no hommer ja glei aa ern Reisebrofiand fier däi Fadd nåch Köln!«
    »Nimm lieber eine Decke und heißen Kaffee mit«, riet ihr Wünnenberg. »Die A3 und ihre Staus sind ein Buch mit sieben Siegeln.«
    »Der Termin mit Köksal Aguzüm in der JVA –«, begann Hackenholt, wurde aber vom Klingeln seines Handys unterbrochen. Es war die Hauptkommissarin aus Schwabach.
    »Hallo, Lisbet, wir sind mitten in unserer Dienstbesprechung. Ich ruf dich zurück, so schnell es geht. Ich habe erst gestern Abend gesehen, dass du es schon versucht hast, aber da war es so spät, dass ich dich nicht mehr stören wollte.«
    »Lass mal, ich wollte dir eigentlich nur kurz Bescheid geben, dass ich auf dem Weg zu euch in die Dienststelle bin. Kannst du es dir einrichten, in einer halben Stunde ein bisschen Zeit für mich zu haben?«
    »Das dürfte klappen. Bis gleich.« Hackenholt legte auf.
    »Der Termin um halb eins in Köln steht. Der Verteidiger hat ihn uns gestern Nachmittag ausdrücklich bestätigt«, kam Stellfeldt auf Hackenholts Frage zurück, bei der sie unterbrochen worden waren.
    »Wir müssen unbedingt herausfinden, was Aguzüm an Bülent Alkans Todestag gemacht hat. Warum war er gleich drei Mal in Gostenhof? Wo und bei wem will er gewesen sein? Nehmt die ermittelten Daten mit, damit ihr sie mit seinen Angaben vergleichen und gegebenenfalls widerlegen könnt. Geht außerdem noch einmal mit ihm durch, wo er sich bei seinem nächtlichen Eindringen in die Wohnung aufgehalten und was er berührt hat. Vielleicht können wir einen Widerspruch zu einer früheren Aussage aufdecken oder zu dem, was uns Özgür Alkan erzählt hat. Ferner bleibt die Frage nach dem Schlüssel: Hat Aguzüm gewusst, dass Bülent Alkan einen in seinem Briefkasten versteckt hat?«
    Stellfeldt nickte und tippte auf eine Seite in seinem Schreibblock. »Keine Sorge, ich habe mich gestern Nachmittag gründlich auf die Vernehmung vorbereitet. Neben seinen bisherigen Aussagen habe ich mir auch alles durchgelesen, was Özgür Alkan über seinen Schwager gesagt hat, und mir Notizen zu sämtlichen Ungereimtheiten gemacht, die wir hinterfragen müssen.«
    »Prima, dann jetzt ab mit euch, damit ihr nicht zu spät kommt. Wie Ralph bereits gesagt hat: Bei der Strecke weiß man nie, wo es sich staut.«
    »Gäids der Soffi eichndlich widder besser? Iech maan, wenns ersu fleissich baggn doud?« , fragte Baumann, während sie nach der Lebkuchendose griff.
    »Hey, aber ein paar lasst ihr uns schon noch da!«, protestierte Wünnenberg sofort, sodass Hackenholts gemurmelte Antwort in dem aufbrandenden Wortgefecht darüber unterging, wer

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