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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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nicht sein! Ich habe gerade bei ihm zu Hause angerufen, und da hieß es, er wäre zu einem Einsatz gerufen worden.«
    »Aber nicht von uns«, beschied ihr der Dienstgruppenleiter.
    »Habt ihr jemand anderen vom K11 benachrichtigt?«, fragte Mur ungeduldig. Vielleicht hatte ja Wünnenberg Bereitschaft, sodass er verständigt worden war und anschließend seinerseits Hackenholt informiert hatte.
    »Nein, niemanden.«
    »Wer bearbeitet denn dann den Todesfall?« Mur war inzwischen sichtlich genervt.
    »Es gibt keinen heute Abend. Zumindest bis jetzt nicht.«
    »Und ihr habt Frank auch nicht zu einer Vernehmung oder sonst was geschickt?«
    »Genauso ist es, liebe Christine!«
    Mur machte auf den Hacken kehrt und stürmte ins Erdgeschoss zum Kriminaldauerdienst. Vielleicht hatte einer der dortigen Beamten Hackenholt verständigt. Doch auch sie schüttelten alle nur verneinend den Kopf. Nachdenklich ging Mur zurück in ihr Büro und rief erneut bei Sophie an.
    »Ich bin’s noch mal. Von den hiesigen Kollegen hat niemand Frank angerufen. Die wissen weder etwas von einem Einsatz noch von einer Leiche. Also: Wo ist er hingefahren?«
    »Das habe ich dir doch schon gesagt: Ich weiß es nicht. Wir haben einen Film angeschaut, sein Handy hat gepiept, er hat mit jemandem gesprochen, und anschließend ist er gegangen. Versuch es bei Ralph. Vielleicht ist er zu erreichen. Frank hat den Anrufer nämlich gefragt, ob er ihn ebenfalls verständigt hat.«
    »Okay.« Mur hielt inne, dann fragte sie: »Sophie?«
    »Ja?«
    »Es geht mich nichts an, aber: Hattet ihr Streit?«
    »Wer?«
    »Du und Frank. Ich meine, ist er eventuell nur mal schnell Zigaretten holen gefahren? Oder genauer: Wollte er Ralph besuchen, um auf seinem Sofa zu übernachten? Muss er gerade Dampf ablassen und geht deswegen nicht an sein Handy?«
    »Nein. Wie kommst du denn darauf?«
    »Hätte ja sein können … Es ist einfach so verdammt wichtig, dass ich ihn erreiche. Wo könnte er bloß sein?«
    »Christine, ich habe keinen blassen Schimmer. Er ist zusammen mit Ralph wegen etwas Dienstlichem unterwegs. Und wenn in Nürnberg niemand darüber Bescheid weiß, dann kam der Anruf halt aus irgendeinem Kuhkaff.«
    Mur horchte auf. »Von Lisbet Belzl?«
    »Kenne ich nicht. Wer ist das?«
    »Die Hauptkommissarin, die im Fall des ermordeten Kollegen ermittelt.«
    »Welcher ermordete Kollege?«
    »Hat Frank dir gar nichts davon erzählt? Ein Beamter vom LKA in Nordrhein-Westfalen ist in Schwabach umgebracht worden. Frank hat früher mit ihm zusammengearbeitet.«
    »Dieser Renner?«
    »Ja, genau.«
    Sophie schwieg einen Moment. »Nur damit ich es jetzt richtig verstanden habe: Renner ist tot?«
    »Ja, er wurde Samstagabend ermordet.«
    In Sophies Kopf begann es zu rattern: Samstagabend. Deshalb hatte der Mann am Sonntagnachmittag also nicht zum vereinbarten Treffen kommen können. Aber wieso hatte Frank ihr das verschwiegen? Warum hatte er ihr vorhin erst gesagt, dass …? Na ja, eigentlich hatte er die Frage einfach unbeantwortet gelassen und das Thema gewechselt. Nun kannte sie zumindest den Grund dafür. Sie seufzte. Wann würde er endlich merken, dass sie sich bloß noch mehr Sorgen machte, wenn er die Wahrheit häppchenweise preisgab?
    »Tu mir den Gefallen und ruf bei Ralph an, Christine. Er wird dir bestimmt weiterhelfen können. Mir hat der Herr Geheimniskrämer nämlich nicht verraten, wohin er wollte. Ich habe den Gesprächsfetzen lediglich entnehmen können, dass es etwas Dienstliches ist.«
    Bedächtig legte Christine Mur den Telefonhörer auf. Einen Augenblick lang schaute sie auf den menschenleeren Platz vor ihrem Fenster. In ihrem Bauch rumorte es: Irgendetwas in ihrem tiefsten Inneren sagte ihr, dass da etwas nicht stimmte. Es rief sie zur Wachsamkeit und befahl ihr zu handeln. Eilig ging sie in Hackenholts Büro und schaltete das Deckenlicht ein.
    Sein Arbeitsplatz war wie stets ordentlich aufgeräumt: Die Akten lagen fein säuberlich auf eine Seite gestapelt, davor stand ein abgegriffener Strafrechtskommentar, links daneben klebten ein paar Haftnotizen.
    Nachdem Mur sie überflogen hatte, griff sie zum Telefonhörer und wählte erst Wünnenbergs, dann Baumanns, Stellfeldts und schließlich auch Lisbet Belzls Handynummer. Alle vier hatten keine Ahnung, wo Hackenholt steckte.
    Kurz überlegte sie, noch einmal bei Sophie anzurufen, aber dann verwarf sie den Gedanken. Sophie hatte keinen Grund, sie anzulügen. Auch schätzte sie die beiden nicht so ein, dass sie

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