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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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von Sattelschleppern am Straßenrand, hier und da war eine Pförtnerloge in schwaches Licht getaucht. Je weiter sie fuhr, desto niedriger wurden die Gebäude und unbekannter die Firmennamen.
    Schließlich machte die Straße einen Knick und führte nach ein paar Metern über eine Eisenbahnbrücke, bevor die Schrebergärten begannen. Mur wurde noch langsamer. Es ging bergab, dann folgte eine lang gezogene Kurve, an deren Ende die Beamtin die Unterführung sah, von der Gregor gesprochen hatte. Als sie fast davorstand, bemerkte sie linker Hand einen Fußgängertunnel. An dessen Beginn, halb hinter einem Schneeberg verborgen, parkte ein Wagen. Ein schwarzer Octavia. Hackenholts Auto.
    Murs Herz begann zu rasen. Ohne nachzudenken, hielt sie mitten auf der Straße, schaltete die Warnblinkanlage ein, holte die Taschenlampe aus dem Handschuhfach und stieg aus. Sie leuchtete den Boden aus, doch auf dem festgefrorenen Eis war nichts zu erkennen. Rasch wandte sie sich dem Fahrzeug zu. Die Wagentür war nur angelehnt. Nachdem sie in Einweghandschuhe geschlüpft war, die sie immer bei sich trug, öffnete sie die Tür behutsam mit einem Finger.
    Der Schlüssel steckte noch im Zündschloss, auf dem Beifahrersitz entdeckte sie das Handy. Ihr Blick glitt weiter über das Armaturenbrett, das Lenkrad und den Sitz. Plötzlich stockte ihr der Atem. Bevor sie sich zurückhalten konnte, schoss ihr Zeigefinger vor und berührte einen dunklen, feuchten Fleck, der sofort auf den Handschuh abfärbte. Blut. Murs Knie begannen zu zittern, in ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Während sie zu ihrem Auto zurücklief, zückte sie ihr Handy und rief die Einsatzzentrale an.
    »Ich brauche auf der Stelle zwei Streifenwagen in die Dieselstraße. Kurz vor der Uffenheimer. Und einen Hundeführer mit Suchhund. Einen Mantrailer. Und einen Abschleppwagen, der ein Fahrzeug in unsere Halle bringt, damit ich mir das Innere von dem Auto in Ruhe und bei Licht anschauen kann. Und sag den Leuten vom Dauerdienst Bescheid.« Keuchend sog sie die Luft ein. »Ein Kollege von der Mordkommission ist vermutlich entführt worden«, stieß sie dann gepresst hervor. Nachdem sie aufgelegt hatte, nahm sie das Absperrband aus dem VW -Bus und riegelte mechanisch den Tatort ab.
    Die erste Streife, die keine zwei Minuten später bei ihr eintraf, wies sie an, in einigem Abstand die Dieselstraße zu blockieren und im Auto sitzen zu bleiben, bis der Hundeführer angekommen war. Die zweite Streifenwagenbesatzung sollte dasselbe in der Uffenheimer Straße tun. Mur wollte für den Suchhund ideale Bedingungen beibehalten, indem sie so wenige Personen wie möglich in das Kerngebiet des Geschehens vorließ. Während sie wartete, griff sie erneut zu ihrem Mobiltelefon und wählte Stellfeldts Nummer.
    »Was gibt es denn, Christine?«, meldete sich der ältere Beamte. »Bist du noch immer auf der Suche nach Frank?«
    »Manfred, du musst herkommen. Es ist etwas passiert«, flüsterte Mur. Ihre Stimme bebte, und Tränen stiegen ihr in die Augen. All die Anspannung, die sich in ihr während der vergangenen anderthalb Stunden aufgebaut hatte, brach sich nun Bahn.
    »Was ist los?« Stellfeldt war seine Beunruhigung sofort anzuhören.
    »Sie haben Frank entführt. Ich … ich habe sein Auto gefunden … und«, sie schluckte, »und Blutspuren.«
    »Wo bist du jetzt?«
    »In der Dieselstraße. Wir warten gerade auf den Suchhund. Franks Auto war nicht abgesperrt, der Schlüssel steckt, und auf dem Beifahrersitz liegt sein Handy. Oh Gott, Manfred!«
    »Bleib, wo du bist, in zwanzig Minuten bin ich da. Wissen Ralph und Saskia Bescheid?«
    »Nein. Du bist der Erste vom Team, den ich angerufen habe.«
    »Okay, ich kümmere mich darum.« Er hielt einen Moment lang inne. »Was ist mit Sophie? Hast du mit ihr gesprochen?«
    »Nein. Das heißt, ich habe vorhin mit ihr telefoniert. Sie glaubt, dass Frank zu einem Einsatz gerufen wurde.«
    »Wir müssen sie befragen.«
    »Aber nicht am Telefon. Manfred, Sophie ist schwanger! Frank hat es mir erst heute Mittag gesagt. Wenn sie erfährt, dass … Oh, mein Gott! Das darf doch alles einfach nicht wahr sein!«
    »Behalte die Nerven, Christine. Ich bin so gut wie unterwegs.«
    Hinter Mur leuchteten Scheinwerfer auf, Autotüren knallten und Stimmen ertönten. Die Chefin der Spurensicherung drehte sich um. Die Kollegen vom Dauerdienst waren eingetroffen. Als einer von ihnen Anstalten machte, über das Trassierband zu steigen, rannte Mur wie eine Furie auf ihn

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