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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Dr. Holm. Mur fiel ein Stein vom Herzen. Nicht nur war der Oberstaatsanwalt ein ruhiger und umsichtiger Mann, der sich nicht, wie so manch anderer Kollege, gern in den Medien profilierte, vielmehr hatte er auch ein sehr gutes Verhältnis zur Kripo und arbeitete regelmäßig eng mit Hackenholt zusammen. Wie zu erwarten, war er über das, was Mur ihm berichtete, tief betroffen. Er versprach, sich umgehend um die richterlichen Beschlüsse zu kümmern und danach ins Polizeipräsidium zu kommen, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
    »Was für ein Glück, dass Dr. Holm heute Dienst hat«, seufzte Stellfeldt ebenfalls erleichtert, bevor er sich Wünnenberg zuwandte. »Bleibst du hier und übernimmst die Koordination der Tatortarbeit? Dann fahren wir ins Präsidium.«
    Wünnenberg nickte, Mur hingegen wollte protestieren, aber Stellfeldt legte ihr die Hand auf die Schulter.
    »Überlass die Sicherung der Spuren deinen Kollegen, für dich gibt es jetzt Wichtigeres zu tun. Du kennst die Zusammenhänge am besten, die sich heute zwischen Bülent Alkans und Peter Renners Ermordung ergeben haben.«
    »Lisbet«, murmelte Mur plötzlich. »Wir müssen Lisbet Belzl anrufen. Vielleicht kann sie uns weiterhelfen. Und Detlef Schuster muss ebenfalls informiert werden.«
    Stellfeldt nickte. »Saskia, fährst du bitte zu Sophie und bringst sie zu uns ins Kommissariat? Sie hat ein Recht zu erfahren, was Sache ist, außerdem müssen wir sie vernehmen.«
    »Wos soll iech ihrer denn derzilln?« , fragte die junge Kollegin unsicher.
    Mur zuckte mit den Schultern, dann griff sie entschlossen zum Handy und wählte Dr. Puellens Nummer. »Maurice, ich brauche deine Hilfe«, sagte sie ohne weitere Einleitung, sobald sich der Rechtsmediziner trotz nächtlicher Stunde voller Elan gemeldet hatte.
    »Stets zu deinen Diensten, liebste Christine«, flötete er gut gelaunt.
    »Im Moment ist keine Zeit für Fröhlichkeit«, herrschte sie ihn an. »Frank wurde entführt. Jemand muss Sophie die Nachricht schonend beibringen, sich um sie kümmern und zu uns ins Kommissariat begleiten. Kannst du das übernehmen?«
    »Was? Das ist jetzt aber nicht –«
    »Doch, das ist mein voller Ernst! Bitte. Ich möchte, dass ein Arzt bei ihr ist. Wegen dem Baby«, fügte sie leise hinzu.
    »Aber ich weiß doch gar nicht, was passiert ist.«
    »Das kann dir Saskia sagen. Sie wird vor Sophies Wohnung auf dich warten.« Schnell warf Mur der Kollegin auf dem Rücksitz einen fragenden Blick zu. Baumann nickte.
    »Okay, wenn du meinst –«
    »Danke. Wir sehen uns nachher im Kommissariat. Fahr bitte sofort los.«
    In der Dienststelle erwartete sie schon Dr. Holm mit den richterlichen Beschlüssen, die für die Überprüfung und Rückverfolgung der an diesem Abend auf Hackenholts Handy eingegangenen Anrufe erforderlich waren. Während Stellfeldt alles an den Provider faxte, tigerte Mur ruhelos in seinem Büro auf und ab.
    »Ich hätte in der Dieselstraße bleiben sollen. Da hätte ich wenigstens etwas zu tun gehabt«, murmelte sie.
    »Nein, Christine. Wenn einer von uns die Zusammenhänge aufdecken kann, dann du.«
    Im Flur ertönten schnelle Schritte, und im nächsten Augenblick stand Lisbet Belzl in der Tür; Detlef Schuster folgte ihr hart auf den Fersen.
    »Was willst du andauernd mit deinen Zusammenhängen? Wir müssen rausfinden, wohin Frank gebracht wurde, und das können wir bloß, indem wir feststellen, wer ihn angerufen hat. Mit etwas Glück können wir dadurch die Spur des Anrufers von der Uffenheimer Straße aus weiterverfolgen.«
    »Falls sich der Anrufer dort persönlich mit Frank getroffen hat, ja. Aber was ist, wenn er ihn nur angerufen hat, um ihn in eine Falle durch irgendwelche Komplizen zu locken? Oder er zwar selbst dort war, jedoch sein Handy ausgeschaltet hatte. Dann haben wir keinen blassen Schimmer, wohin er gefahren ist.«
    »In dem Fall haben wir immer noch den Namen und die Adresse des Anrufers.«
    »Und wenn er nicht nach Hause wollte? Wenn er Frank in irgendein Versteck gebracht hat?«
    Mur schwieg.
    »Wir haben das große Glück, durch dein intuitives Handeln innerhalb kürzester Zeit herausgefunden zu haben, dass Frank entführt wurde«, sagte Stellfeldt. »Darüber hinaus wissen wir, dass es am Tatort keine Kampfspuren gab. Du hast selbst gesehen: weder Patronenhülsen noch Spuren von einem Messer. Auch deutet die im Fahrzeug gefundene relativ geringe Menge an Blut darauf hin, dass Frank nicht schwer verletzt wurde. Der Täter braucht ihn also

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