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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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Aufreizend langsam öffnete sie ihre Schenkel.
    Chris drängte sehnsüchtig nach. Seine Augen flammten lüstern.
    Die letzte Barriere brach in sich zusammen. Gierig suchte sie seine Lippen. Von plötzlicher Ungeduld ergriffen, zog sie ihn tief in sich hinein. Das Gefühl überschwemmte ihren Verstand. Für einen Moment schloss sie die Augen und genoss reglos seine Hitze.
    Sekunden bewegte sich Chris nicht, bevor er einen langsamen, intensiven Rhythmus einnahm. Camilla konnte nicht mehr denken. Instinkte und Lust beherrschten ihre Reaktionen. Sie genossen einander, das Verbotene.
    Es war ein Liebesspiel ohne viele Berührungen. Sie fühlte seine Haut auf ihrer, spürte sein Zittern. Sie nahm jeden Hauch intensiver wahr als je zuvor. Sein Duft, seine feuchte Haut, die Küsse seiner weichen Lippen und seine starken, lasziven Bewegungen erfüllten sie mit unstillbarer Sehnsucht.
    Als sie beide ihren Höhepunkt erreichten und sich dem Nachglühen hingaben, legte er erneut seine Hand über ihr Herz, das noch immer rasend schnell schlug.
    Seine Lippen berührten ihr Ohrläppchen wie ein sanfter Lufthauch. Während seine Finger über ihrem Herz zur Ruhe kamen, flüsterte er: »Ich liebe dich.«
    Das Glücksgefühl, das Christophs Worte auslösten, kannte keine Grenzen. Wenn jemand von Schmetterlingen im Bauch sprach, machte sie sich darüber immer lustig. Ihr Körper schien schwerelos. Camilla fühlte sich unglaublich gut.
    Eigentlich wollte sie sich nicht von ihm trennen, doch er schob sie behutsam von sich.
    »Wir sollten Melanies Geduld nicht überstrapazieren.«
    »Feigling.« Sie schwang sich lachend auf seinen Schoß. »Du willst dich doch bloß wieder langmachen und schlafen.«
    Chris hob unschuldig die Schultern. Seine Augen funkelten verheißungsvoll. »Fordere mich nicht heraus.«
    »Ach?«
    Wortlos zog er sie an sich. Seine weichen Lippen strichen über ihren Hals. Nein, er dachte keine Sekunde daran, weiterzuschlafen.
     
    Nachdem Camilla aus der Dusche kam, nahm sie sich die Zeit, den Raum genauer anzusehen. In der vergangenen Nacht war der Wunsch nach einem Bett zu groß gewesen, um ihrer Neugier nachzugeben. Während sie sich die Haare trocken rieb, begutachtete sie die grauen, marmorierten Fliesen, mit denen das Badezimmer ausgestattet worden war. Gegenüber der Tür erhob sich ein Fenster, das vom Boden bis zur Decke reichte. Rechts davon schmiegte sich eine separierte Duschkabine in die Raumecke . Die Badewanne fasste sich vollständig in die Marmorfliesen ein. Was Camilla am meisten faszinierte, waren die neoantiken Wasserhähne, deren Regler mit weißen Keramikgriffen versehen waren. Das Bad verströmte den Hauch von etwas Außergewöhnlichem.
    Sie erinnerte sich an die edel ausgestattete Einbauküche mit den weißen Schränken und der schweren Granitarbeitsplatte. Die gesamte Ausstattung bewies, wie gut Melanie verdiente.
    Sie ließ das Handtuch sinken und trat ans Fenster. In dem weitläufigen Garten blühten unzählige Pflanzen. Bäume und Blumenbüsche zierten die Mauer zum Nachbargrundstück. Der Rasen war gemäht und ein weiß gekiester Weg führte zu einem kleinen Pavillon aus Naturholz.
    Melanie saß Zeitung lesend in einem gusseisernen Gartensessel an einem runden Mosaiktisch, eine Zigarette in der Hand. Neben ihr standen ein halb gefülltes Glas und eine schlichte Karaffe, in der sich gelbtrübe Flüssig befand. Eiswürfel schwammen an der Oberfläche.
    Camillas Durst erwachte. Gerade wollte sie sich umdrehen, als ein fremder Mann über den Gartenweg zum Pavillon ging.
    Sie erschrak und wand automatisch das Badehandtuch um sich.
    Melanie sah auf, legte ihre Zeitung nieder und lächelte ihn an. Er neigte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Offensichtlich lebte Melanie nicht allein.
    Ein Hauch von Scham streifte ihr Gewissen. Sie hatte der Ärztin nicht zugetraut, einen Mann oder einen Freund zu haben. Vielleicht lag es daran, dass er in der gestrigen Nacht nicht im Haus war. Sicher sein konnte sie sich aber nicht. Schließlich waren rund fünfzehn Stunden vergangen, in denen sie nichts mitbekommen hatte.
    Gebannt beobachtete sie die beiden.
    Sie konnte den Mann im Moment nur von hinten sehen. Er war außergewöhnlich groß und schlank. Sein graues Haar trug er ordentlich gekürzt. Wahrscheinlich starb er Heldentode in seiner Anzughose und dem Jackett. Von ihrem Vater wusste sie, dass er ungeachtet der Temperaturen bei bestimmten Besprechungen elegant gekleidet erscheinen musste.

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